Vorsicht Wild! Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN warnt vor erhöhter Unfallgefahr durch die anstehende Zeitumstellung. In der Nacht vom 25. März auf den 26. März wird die Uhr eine Stunde vorgestellt. Die Hauptverkehrszeiten am Morgen liegen somit wieder voll in der Dämmerungszeit, wenn viele Wildtiere aktiv sind. Eva Lindenschmidt, stellvertretende Betriebsleiterin in der TIERART Wildtierstation und Wildtierexpertin, erklärt, worauf Verkehrsteilnehmer jetzt achten sollten, um rund um die Uhr sicher durch den Straßenverkehr zu kommen.
„Wenn die Uhr Ende März vorgestellt wird, fällt über mehrere Wochen der Berufsverkehr am Morgen mit der Dämmerung zusammen – eine Zeit, in der viele heimische Wildtiere wie Wildschweine, Hirsche, Füchse oder Rehe unterwegs sind“, warnt Eva Lindenschmidt. „Die Tagesabläufe von Mensch und Tier überschneiden sich, was zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines Aufeinandertreffens führt. Darüber hinaus sind Ende März die Nächte noch empfindlich kalt, und die Straßen können rutschig sein. Zum eigenen Schutz und aus Rücksicht auf Wildtiere, sollte man daher gerade in ländlichen Regionen und waldnahen Gebieten das Tempo drosseln und sehr aufmerksam fahren.“
Achtung, Wildwechsel!
Als besondere Gefahrenzonen gelten Wälder, Feldwege und unbewohnte Landstraßen. Sieht man ein reflektierendes Augenpaar am Straßenrand, sollte man abbremsen, hupen und die Scheinwerfer abblenden. Denn ein geblendetes Reh oder Wildschwein erstarrt oft im Lichtschein. Vorsicht: „Rehe und Wildschweine sind selten allein unterwegs. Kreuzt ein Tier die Straße, sollte man noch einen Moment abwarten, bevor man weiterfährt, denn meistens folgen noch weitere“, sagt Biologin Eva Lindenschmidt.
Risikofaktor Frühling
Die Zeitumstellung kommt zum Frühlingsanfang, einer Zeit, in der in der Natur besonders viel los ist. Winterschläfer wie Igel sind frisch aus dem Winterschlaf erwacht, Wald- und Flurbewohner wie Feldhasen paaren sich und die ersten Frischlinge sind auch schon da. „Die Brut- und Setzzeit hat begonnen, weshalb auch Wildtiere manchmal abgelenkt sind. Ein zu schnelles Auto oder ein Motorrad kann Wildtiere binnen Sekunden tödlich verletzen und Jungtiere zu Waisen machen. Auch das eigene Leben kann bei einem Unfall in Gefahr geraten. Im Namen aller Wildtiere und zum eigenen Schutz, bitten wir alle im Straßenverkehr aktiven Personen, den Fuß vom Gas zu nehmen und besonders vorsichtig zu fahren“, so Wildtierexpertin Lindenschmidt.
Unfälle lassen sich vermeiden
Hat es doch mal geknallt und man hat ein Tier mit seinem Fahrzeug erwischt, sollte man Ruhe bewahren und die Unfallstätte sorgsam absichern. Auch wenn das angefahrene Tier flüchtig ist, sollte man 110 wählen und den Unfall melden. Abgesehen von Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ist das sogar Pflicht. Liegt das Tier verletzt oder tot auf der Straße, sollte man Abstand halten, es nicht anfassen und auf die Polizei bzw. den zuständigen Jäger oder Förster warten.
@VIER PFOTEN