Zug bleibt stehen, Menschen in Panik und verletzt

10. Juli 2023

Keine gute Reise: Gestern ist der RE5 von Rostock nach Berlin bei Birkenwerder evakuiert worden, weil es einen Stromausfall gab. Der Zug war maßlos überfüllt, durch den Stromausfall ging es nicht weiter, und die Klimaanlage ist ausgefallen.

Reihenweise haben Leute Klaustrophobie bekommen, sind zusammengebrochen, haben Scheiben eingeschlagen und sich dabei verletzt. Dann sind viele Menschen auf die Schienen, dadurch fuhren auch keine Ersatzbahnen mehr.

Polizei, Feuerwehr, Notdienst, DRK und Katastrophenschutz waren im Einsatz, um die Leute zu retten. Der Zugverkehr ging dann circa zwei Stunden später weiter.

 


3 Antworten zu “Zug bleibt stehen, Menschen in Panik und verletzt”

  1. meckerkopp sagt:

    Hallo,
    da hat man für 49 € nicht nur eine billige Bahnfahrt, sondern noch ein Abenteuer und Sauna dazu !
    Ein Hoch auf die Bahn und es mögen die Mitarbeiter noch mehr Geld, für ihre ausgezeichnete Arbeit bekommen.
    Meckerkopp

  2. Adernalinismus sagt:

    Es ist nicht das erste mal, dass das passiert. Gelernt hat daraus niemand. Meckerkopp, man kann woanders mehr dazu lesen. Im Spiegel war der Bericht widersprüchlich. Einerseits berichten Reisende, dass sich das Personal nicht hat sehen lassen, andere, dass sie sich um die Reisenden so gut es ging kümmerten. Das Personal war sicher hin und hergerissen. Vielleicht haben sie sich, völlig überfordert, falsch entschieden, aber sicher nicht einfach gepennt. So sehen die „Kundenbetreuer“ weitgehend hilflos, wie manche Leute zusammenklappen und andere in Wut ausbrechen. Ich möchte dann nicht in ihrer Haut stecken. Die Sauerei ist doch eher die, dass die Technik immer mehr so ausgelegt ist, dass immer alles funktionieren muss, um eine Katastrophe abzuwenden und immer mehr von immer komplizierterer Elektronik abhängt, die niemand mehr komplett durchschaut. In einem Raumschiff gibt es für alles Rückfallebenen, bei der Bahn nicht, aus Kostengründen. Türen aufmachen geht nicht. Dann springen die Leute auf die S-Bahn-Stromschiene mit 800 Volt oder hängen verkohlt an der abgerissenen Fahrleitung mit sofort tödlichen 15 kV. Dass hier eine Absperrung für Baumaßnahmen geführt ist, war Zufall. Endlos lang ist die nicht und nicht auf beiden Seiten und gegen herunterhängende, unter Spannung stehende Drähte schützt sie auch nicht. Sie müssten schon das höhere Management fragen, warum Züge eingekauft werden, die so gekapselt sind, dass das Überleben der Reisenden von aktiven Systemen, wie der Klimaanlage abhängt, die nur aus der Lokomotive mit Strom versorgt werden, ohne Reservebatterie. Zumindest für den Notfall braucht es eine billige, von anderen Systemen unabhängige Belüftung oder viele Fenster, die sich einen Spalt öffnen lassen. Kurios ist auch, dass die Fenster, die sich mit dem roten Nothammer einschlagen lassen, nicht im unteren Deck der Doppelstockwagen sind, sondern ordentlich hoch, dass ein Aussteigen zwangsläufig zu Verletzungen mit Glassplittern im Schritt führen muss. Stellt sich so die Frage, wer zu viel verdient, nicht anders?

  3. Hannelore sagt:

    Zu wenig Personal auf zu viel Zug. Im Regio arbeitet I.d.R. einer – oder sogar keiner (dann gibt es nur den Lokführer).
    Wer soll dann in so einer Situation die Menschen im Zug betreuen? Wer soll geöffnete Türen überwachen bis Hilfe kommt oder es sicher ist, auszusteigen ? Wer soll Ansagen machen und gleichzeitig mit den zuständigen Stellen telefonieren und im Zug Präsenz zeigen? Wer soll Wasser verteilen? Wer hat auf den überfüllten Bahnsteigen ein Auge auf eine mögliche Überbesetzung des Zuges vor Abfahrt ?
    Wir Deutschen sollten begreifen, dass wir nicht von heute auf morgen eine „Verkehrswende!“ ausrufen können, dass wir nicht einfach 9 oder 49 Euro Tickets an Millionen Deutsche raushauen können, ohne VORHER unsere Bahn personell im Zug und in den Werkstätte und infrastrukturell aufgestockt zu haben.
    Wir wollen alles gleichzeitig. Das geht nicht. Irgendwann werden Herr Wissing und der Vorstand der DB genauso „auf der Anklagebank“ sitzen, wie die Organisatoren der Duisburger Loveparade samt damaligen Bürgermeister.