Zukunft von Braunbär Ben weiter ungewiss
Das Verwaltungsgericht Regensburg hat die Beschlagnahmung des Bären Ben, der im Zirkus Alberti offenbar vernachlässigt wurde und im BÄRENWALD Müritz ein neues Zuhause finden sollte, gestern in einer ersten Entscheidung als unwirksam erklärt. Das zuständige Landratsamt Deggendorf will dagegen vorgehen und mit allen juristischen Mitteln erwirken, dass der Bär weiterhin an seinem aktuellen Aufenthaltsort in Sicherheit bleibt.
Der Braunbär vom Zirkus Alberti ist in dieser Woche vom zuständigen Veterinäramt des Landkreises Deggendorf beschlagnahmt worden (WsM berichtete). Er wurde vom Volksfestplatz in Plattling in seinem Zirkuswagen mit Polizeischutz abtransportiert und an einen sicheren Ort gebracht.
Ben ist der letzte Bär in Deutschland, der in einer Zirkusmanege auftreten musste.
Anlass der Beschlagnahmung des Bärens durch die Veterinärbehörde Deggendorf war, dass Zirkus Alberti den Bären zwei Mal innerhalb von einer Woche allein zurückgelassen hatte. Beide Male war das Tier in eine winzige Box in einem abgedunkelten Zirkuswagen eingesperrt und nur unzureichend versorgt. Zirkus Alberti gastiert seit dem 8. März in Fürstenfeldbruck, wo ein kommunales Wildtierverbot die Mitnahme des Bärens verbietet.
„VIER PFOTEN“ möchte Ben schnellstmöglich im BÄRENWALD Müritz ein neues Zuhause geben.
Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN: „Diese erste Entscheidung des Gerichtes ist absolut unverständlich. Es kann doch nicht sein, dass ein Braunbär tagelang von seinem Besitzer vernachlässigt wird und das richtige Handeln des Veterinäramtes vom Gericht in Frage gestellt wird. Der Fall Ben zeigt wieder einmal, wie unzureichend die deutsche Rechtslage in Sachen Tierschutz ist.“
Passenderweise wird heute im Bundesrat über ein Verbot der Wildtierhaltung in Zirkussen abgestimmt.
Wir bleiben ‚dran.