Mehr Pflanzen und ein Haftbefehl: „Drogen-Paradies“ Bornhof beschäftigt Ermittler weiter 

18. August 2022

Die Drogen-Razzia von Ankershagen/Bornhof beschäftigt weiter die Neubrandenburger  Ermittler und ihre Kollegen in Nordrhein-Westfalen. Der 59-jährige Geschäftsmann wurde inzwischen mit den Funden konfrontiert und einem Haftrichter vorgeführt. Dieser sah Flucht- und Verdunkelungsgefahr und ließ den Schweizer Staatsbürger, der in MV gemeldet ist, in U-Haft nehmen. Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen hatten die Beamten auf die Spur des Mannes geführt. Nachdem erste geheime Prüfungen in Bornhof erfolgreich waren, hatten die Ermittler vor knapp einer Woche groß zugeschlagen (WsM berichtete). Durchsucht wurden gleich zwei Adressen: Das abseits gelegene Gelände bei Ankershagen und ein weiterer Wohnsitz in der Nähe von Parchim. Die Ermittler fanden in Bornhof letztlich 1700 Hanfpflanzen samt Top-Technik. Zunächst hatte man dort nur 1500 Pflanzen vermutet – Marktwert: um die 300 000 Euro.

Damit soll in dem kleinen Ort soviel Cannabis produziert worden sein, dass der „Stoff“ in großen Ballungszentren weitergehandelt werden konnte. Berechnungen zufolge wurden bei einer Vollernte etwa 30 Kilogramm Betäubungsmittel gewonnen. Das habe einen Wert auf dem Drogenmarkt von etwa 300 000 Euro, hieß es.

Wie ernst das Drogengeschäft ist, zeigte sich in Bornhof auch: Die Beamten fanden gleich drei Schusswaffen, alle geladen und somit scharf. Nun wird sich der umtriebige Schweizer wegen Verstoßes gegen Drogenbestimmungen und das Waffengesetz verantworten müssen. Doch es schien, als habe das noch nicht gereicht. Auf dem weitläufigen Gelände wurden 47 Hunde unterschiedlicher Rassen gefunden. Der Landkreis prüft noch, ob es um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz geht. Und ob es sich sogar um eine illegale Hundezucht handelte.

Die Staatsanwaltschaft muss nun entscheiden, ob der Mann am Amtsgericht in Waren oder beim Landgericht in Neubrandenburg angeklagt wird. Es gilt das sogenannte Tatortprinzip – für die Produktionsanlage.


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