Immer weniger Kühe und schlechte Erträge in der Müritz-Region

17. März 2018

Auch für die Bauern der Müritz-Region ist es immer schwieriger, über die Runden zu kommen. Sie leiden nach Aussage von Thomas Diener, Vorsitzender des Bauernverbandes Müritz, unter politischen Entscheidungen, aber auch den Wetterkapriolen. Ein Blick auf die Felder momentan zeigt eindrucksvoll, womit die Landwirte zu kämpfen haben: Statt umgepflügte Ackerflächen herrschen momentan noch riesige „Seenlandschaften“ auf den Feldern vor.
Aber auch die Viehhalter kämpfen ums Überleben: Nach der Wende gab’s in der Müritz-Region noch 65 Milchviehbetriebe, heute sind es nur noch 16.

„Ein Ende dieser Entwicklung ist leider nicht abzusehen“, so Thomas Diener auf der Jahreshauptversammlung des Bauernverbandes in dieser Woche. Im Jahr 2015 konnten an der Müritz 5500 Milchkühe gemolken werden, 2016 waren es noch 4830 und im vergangenen Jahr 4435. Tendenz, auch wegen der niedrigen Milchpreise, weiter fallend.
Rund 30 Cent bekommen die Bauern für einen Liter Milch, zu wenig, so Thomas Diener, um davon existieren zu können. So werde sich die Abwärtsspirale weiter drehen.

Große Probleme bereiten den Landwirten die sehr nassen Felder. Und das nicht erst jetzt, sondern auch schon zur Erntezeit im Herbst vergangenen Jahres. Gute Erträge gab’s in der Müritz-Region aber beim Mais und bei den Zuckerrüben. Ein „durchwachsenes“ Erntejahr, wenn man die Erntemengen betrachtet, wie Thomas Diener resümiert.

 

 


2 Antworten zu “Immer weniger Kühe und schlechte Erträge in der Müritz-Region”

  1. Rainer sagt:

    Ich will absolut glauben, dass es für die Landwirtschaft momentan nicht rosig aussieht und das Wetter es mit dem Regen etwas zu gut gemeint hat. Doch haben sich in den letzten 30 Jahren landwirtschaftliche Betriebe auch mal intensiv mit Meliorationsarbeiten beschäftigt? Ich glaube kaum. Denn so etwas kostet Geld und beim meliorieren von Gräben haut garantiert der Naturschutz dazwischen. Die Schuld für übernässte Ackerflächen nur auf die Witterung zu schieben geht wohl etwas daneben.

  2. BauerHorst sagt:

    Interessant zu wissen wäre auch die Milchkuhanzahl nach der Wende.

    2017: 16 Betriebe und 4435 Milchkühe
    199x: 65 Betriebe und xxxx Milchkühe

    Und ja, die Milchpreise sind zu niedrig. Ich wäre auch bereit auf normale Milch 5 Cent mehr zu geben. Wenn die 5 Cent denn auch beim Bauern und den Kühen ankommen würden.