Unterführung in der Röbeler Chaussee weiterhin im Gespräch

6. April 2017

Auch wenn eine Unterführung in der Röbeler Chaussee in Waren in der Vergangenheit bereits heftig kritisiert wurde – eine Mehrheit der Stadtvertreter möchte, dass die Stadt dieses Vorhaben nicht aus dem Blick verliert. Jetzt präsentierte ein Neustrelitzer Planungsbüro im Auftrag der Stadt eine Machbarkeitsstudie mit einem eindeutigen Ergebnis – eine Unterführung unter der B 192 ist machbar und kostet wie schon zuvor vermutet rund eine Million Euro.

Hintergrund ist der so genannte Lärmaktionsplan, in dem der Tunnelbau als eine geeignete Maßnahme zur Lärmreduzierung entlang der B 192 genannt wird. Durch den besseren Verkehrsfluss soll es ruhiger werden. Beschlossen wurde der Lärmaktionsplan bereits Ende 2014. Anwohner und vor allem die Verfechter eine Ortsumgehung  bezweifeln, dass die Unterführung etwas bringt.

Das beauftragte Planungsbüro hat zunächst die Zahl der Fußgänger, die die Bedarfsampel in der Röbeler Chaussee nutzen, gezählt. Und zwar am 13. September vergangenen Jahres. An diesem Tag sind vormittags von 6 bis 10 Uhr 202 Menschen über die Straße gegangen, am Nachmittag waren es von 15 bis 19 Uhr 366 Personen.

„Diese Zahlen brauchen wir, um das Straßenbauamt Neustrelitz von dem Vorhaben zu überzeugen. Denn es handelt sich ja um eine Bundesstraße und deshalb hoffen wir, dass der Bund den Bau der Unterführung finanziert“, so Dirk Lindemann, Sachgebietsleiter Hoch- und Tiefbau in der Stadt Waren.

Das Planungsbüro hat den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses zwei Varianten vorgestellt. Sie unterscheiden sich lediglich in der Rampen-Gestaltung, die Kosten sind für beide nahezu identisch.

Generell soll die Unterführung „luftig“ erscheinen, wird vier Meter breit und 2,50 Meter hoch. „Damit niemand durch eine dunkle, enge Röhre gegen muss“, erklärte Dirk Lindemann gegenüber „Wir sind Müritzer“. Die Rampen haben eine sechsprozentige Steigung und sind somit auch für Rollstuhlfahrer geeignet.

Ob die Unterführung als eine Maßnahme zur Lärmreduzierung gebaut wird, hängt jetzt vom Straßenbauamt Neustrelitz ab. „Wir haben unsere Varianten vorgestellt und warten auf eine Antwort“, sagte Dirk Lindemann.


6 Antworten zu “Unterführung in der Röbeler Chaussee weiterhin im Gespräch”

  1. Bronco B. sagt:

    Alles was der Sicherheit dient, sollte nicht aus den Augen verloren gehen, natürlich auch nicht die Kosten. Es wird soviel Geld in Waren ausgegeben, da kommt es auf diese Million auch nicht mehr an. Ich denke da vor allem an unsere kleinen Mitbürger.

    • Ein Bürger Warens sagt:

      Sehe ich auch so.
      Schon mehrmals gesehen wie Autos da bei rot noch schnell rüber sind, obwohl Schulkinder da standen.
      Es muss nicht immer erst was geschehen……..

  2. Peggy Wendt sagt:

    Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass am 13. September 2016 schönes Bade- und Strandwetter herrschte und somit viele „Strandpendler“ unterwegs waren.
    Um einen repräsentativen Durchschnitt der die Bedarfsampel nutzenden Verkehrsteilnehmer zu erhalten, wäre eine längerfristige Zählung angebracht. Ausserdem befinden sich jeweils 100 m vor und hinter der Bedarfsampel „normale“ Ampeln, die den Verkehrsfluss bei der üblichen „roten Welle“ sowieso stoppen. (Lärmschutz?)
    Mich interessiert in diesem Zusammenhang auch, ob und wie weit bei einem möglichen Bau einer Unterführung in das bestehende und geschützte!!! Biotop eingegriffen wird.

  3. Ein Bürger Warens sagt:

    „dass der Bund den Bau der Unterführung finanziert“

    Ist doch ok. Was regt man sich da auf?
    Soll der Bund doch lieber hier in Waren investieren als woanders.

  4. M. sagt:

    Nun darf man aber auch nicht vergessen, dass der Hintergrund dieses Tunnels die Lärmaktionsplanungen der Stadt sind und nicht die Sicherheit der querenden Fußgänger. Nicht der Bund sondern die Stadt muss Lösungen für ihr Verkehrslärmproplem finden. Eine Lösung wäre im Übrigen eine Ortsumgehung gewesen, die von den gleichen Leuten blockiert worden ist, welche jetzt den Tunnel als ultimative Lösung propagieren. Und gerade der Bund wird sein Geld nicht in Projekte investieren, für die er eigentlich nicht verantwortlich ist. Also wenn die Stadt den Tunnel zur Lösung ihres Problems möchte, dann soll sie auch die Zeche zahlen.