Malchow: Wenn Pflegekräfte mit zur Familie gehören

11. Juli 2020

Sie frühstücken mit ihren Klienten, sie fahren mit ihnen in den Urlaub, sie begleiten sie zur Schule, sie gehen mit ihnen shoppen und amüsieren sich mit ihnen auch schon mal auf der Fusion in Lärz – Sie machen eben alles mit ihren Klienten, was zu einem ganz normalen Leben gehört, was ihre Klienten alleine aber nicht können. Denn die Klienten der sab GmbH – ein Intensivpflegedienst – sind schwer krank und auf ständige Hilfe angewiesen. Sie müssten ohne ihre Betreuer in Heimen leben.
Seit rund neun Jahren hat die sab GmbH auch einen Standort in Malchow. Von der Inselstadt aus werden 60 Mitarbeiter in ganz Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt.

„Seit der Gründung unserer Gesellschaft betreuen wir auch Menschen mit schwersten Erkrankungen und Personen, die zeitweise oder auf Dauer auf maschinelle Beatmung angewiesen sind, aber auch erkrankte Kinder, die gesundheitlich besonders von einem Leben im vertrauten Umfeld, dem Kontakt mit den Eltern, Geschwistern und Freunden profitieren“ erklärt Florian Falke, Zweigstellen- und Pflegedienstleiter. Er selbst hat den Pflegeberuf zunächst in klassischen Einrichtungen ausgeübt, kam dann aber zur Intensivpflege. Eine Pflege, ohne Zwänge und Zeitvorgaben.

„Unsere Klienten bestimmen, was wir machen. Wir richten uns nach ihrem Tagesablauf. Wir sind ja schließlich dazu da, ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und nicht, um ihnen unseren Willen aufzudrängen“, sagt Florian Falke und berichtet zudem, dass zwischen den Pflegern und Klienten sehr häufig auch ein intensives Verhältnis entsteht, schließlich werden einige zehn Jahre und mehr begleitet. Man gehört mit der Zeit einfach zur Familie.

Neue Ideen gegen die Einsamkeit

Die Klienten bekommen eine 1:1-Betreuung, und das 24 Stunden am Tag. Eine Altersbeschränkung gibt es nicht – Säuglinge können genauso gepflegt werden wie Kinder und Jugendliche oder Uroma und Uropa. Die Mitarbeiter, so der Zweigstellenleiter, sind entsprechend qualifiziert, absolvieren beispielsweise eine Sonderausbildung zur Fachkraft für außerklinische Beatmung und werden gründlich in die individuelle Situation der Betroffenen eingearbeitet. „Wir beschäftigen Fachkrankenpfleger und -schwestern für Anästhesie und Intensivmedizin, examinierte Krankenschwestern und -pfleger, Kinderkranken-schwestern sowie examinierte Altenpflegerinnen und -pfleger“, erzählt Florian Falke.

Und: „Im Bereich der außerklinischen Beatmung versorgen wir zur Zeit insbesondere Menschen mit Erkrankungen aus dem neuro-degenerativen und neuro-muskulären Formenkreis sowie Betroffene mit Chronisch Obstruktiver Lungenerkrankung und Querschnittsymptomatik.“

In Kürze möchten der junge Zweigstellenchef und sein Team eine stundenweise Alltagsbegleitung in Waren und Malchow anbieten. Gerade in der Corona-Zeit sei die Einsamkeit von älteren und kranken Menschen aufgefallen. Deshalb möchte die sab GmbH in Malchow auch mit Menschen, die keine Rund-um-die-Uhr-Pflege brauchen, all das machen, was ihnen gefällt: Einkaufen, Veranstaltungen besuchen, spazieren, gehen, Ausflüge machen oder eben auch einfach nur ein bisschen plaudern und Gesellschaft leisten.

Ebenfalls im Leistungsverzeichnis: Die so genannte Verhinderungpflege. Das sab-Team übernimmt, wenn die pflegenden Angehörigen selbst mal eine Pause oder Urlaub brauchen oder aus Krankheitsgründen nicht betreuen können.

In Röbel betreibt der Intensivpflegedienst zudem eine WG, in der drei Bewohner, die ständig auf Hilfe und Pflege angewiesen sind, leben können.

sab GmbH | Zweigstelle Malchow
Kirchenstraße 30
17213 Malchow

Tel.: 039932 48 65 10
Fax: 039932 48 65 29
www.sab-gmbh.online

Foto unten: Zweigstellenleiter Florian Falke und seine Mitarbeiterinnen Manuela Krüger (links) und Beatrice Preuß haben ihr Büro in der Kirchenstraße 30 in Malchow.

Fotos im Text: Florian Falke und Christian, den er einer lange Zeit betreut und mit ihm sehr viel unternommen hat.


Kommentare sind geschlossen.