Hat die Tourismusstadt Waren ein Fahrrad-Problem?

18. Juni 2021

Die Saison ist in vollem Gange, jeder, der in den Städten der Müritz-Region unterwegs ist, merkt schnell, dass die Urlauber nicht lange gezögert haben und wieder da sind. Darunter auch viele Rad-Touristen. Und die werden in Waren in einigen Bereichen jetzt „umgeleitet“. Vor allem am Seeufer. Dort gibt es einen kombinierten Geh- und Radweg, was in der Vergangenheit häufig zu Unfällen und Beinahe-Unfällen geführt hat. Mit einem zusätzlichen Radweg auf der Straße soll sich das entspannen. Anwohner und Viel-Radler bezweifeln das allerdings und sehen neue Gefahren. Außerdem hat Warens Bürgermeister Norbert Möller versprochen, den viel kritisierten Radweg direkt am Hafen zu entschärfen. Passiert ist bislang allerdings nichts.

In der Straße am Seeufer ist vor gut einer Woche ein zusätzlicher Radweg markiert worden, und zwar direkt auf der Fahrbahn. Den sollen jetzt all jene Radler nutzen, die aus Richtung Ecktannen kommen. Die erste Woche hat aber schon gezeigt, dass die Radler entweder weiterhin so wie bisher auf dem kombinierten Geh- und Radweg gegenüber fahren oder gleich die ganze Straße nutzen. Außerdem berichten Anwohner von gefährlichen Situationen, weil die ohnehin schon schmale Straße am Seeufer durch den Fahrrad-Streifen jetzt noch schmaler geworden ist, Autos und Radler jetzt fast auf Tuchfühlung gehen. Sie befürchten schlimme Unfälle.

Ein Unfallschwerpunkt ist seit vielen Jahren der Warener Hafen. Dort führt ein Radweg direkt an den Kaimauern entlang. Das Problem: Der Radweg ist kaum zu erkennen, vor allem nicht für die Spaziergänger, die von den Gaststätten in Richtung Wasser flanieren. In der Vergangenheit gab es dort bereits einige Unfälle – Radler haben Fußgänger angefahren und teilweise auch schwer verletzt.

Die Stadt kennt das Problem, die Stadtvertreter haben darüber bereits mehrfach diskutiert, aber bis heute ist alles so, wie bisher. Dabei hat Bürgermeister Norbert Möller angekündigt, dass der Radweg zumindest deutlicher gekennzeichnet werden soll.

Doch Winter und Lockdown haben offenbar nicht ausgereicht, um dieses Vorhaben umzusetzen. Keine Änderung am Radweg, im Gegenteil, die bisherigen Markierungen sind weiter verblasst und noch schwerer zu erkennen.


19 Antworten zu “Hat die Tourismusstadt Waren ein Fahrrad-Problem?”

  1. Günter hat sagt:

    Warten bis zur nächsten Wahl

  2. Netti sagt:

    Guten Morgen,

    auf meiner earlybird- Laufrunde habe ich gesehen, dass seit heute früh um 5 Uhr die Radweg-Markierungen am Hafen erneuert werden.

    Schönes Wochenende an alle.

  3. Emil sagt:

    Die Idee mit dem Radweg auf der Straße finde ich gut.
    Wenn sich denn alle Autofahrer an die neuen Regeln halten würden!
    Der seitliche Abstand beim Überholen von Radfahrern beträgt 1,50 Meter innerorts, also an dieser Stelle. Außerorts sogar 2,00 Meter.

    Das mit der besseren farbigen Markierung (leuchtrot wäre schön) am Hafen ist allerdings überfällig.
    Zumindest die Radsymbole mittig im Radweg könnte man leuchtrot gestalten.

  4. Jörg Wollert sagt:

    Vielleicht wäre es ja Lösung, wie in vielen anderen touristischen Innenstädten auch, am Hafen eine verkehrsberuhigte Zone einzurichten, um den Durchgangsverkehr aus dem Hafenbereich zu verbannen. In der Gerhart-Hauptmann-Allee wurde das ja mit großem Erfolg umgesetzt. Es wäre sicher ein von Einwohnern und Gästen akzeptierter weiterer Schritt zur Erhaltung des Status als „Staatlich anerkannter Luftkurort“

  5. AHA sagt:

    Ja, die Stadt Waren hat im Stadtzentrum seit Jahren ein scheinbar unlösbares Problem,
    bezüglich des Fahrradleitsystems.
    Sprich der unscheinbaren Lösung !!!!!!
    Und wenn man die derzeitigen Strassenbauaktivitäten sieht, kann man nur sagen:
    Guten Morgen liebe Stadtväter. Habt Ihr auch schon ausgeschlafen!
    ( sh. Baustelle Anschluss Ufer-Radweg zum Seebad )
    Die reinste versandete, verfahrene, staubige Zufahrt für Autos zu den Bootsschuppen, als unausweichliche Alternative zum Seebad und zum Campingplatz!
    Katastrophal!!!!!!

    Evtl. sollte man mal Experten zu Rate ziehen, denn die gerade durchgeführten Maßnahmen Seeuferstrasse) schreien direkt danach.
    Alle Welt arbeitet daran, in innerstädtischen Bereichen Autos zu verbannen.
    In Waren hat an den touristischen Kernzonen, das Auto noch immer höchste Priorität.
    Das beweist der viel zu schmale neu markierte Radstreifen ( Seeuferstrasse).
    Unter anderem:
    Es fehlen Zebrastreifen z.B. Marktstrasse Richtung Hafen, Spielplatz Hafen zum Toilettenhäuschen, Strandstrasse aus Richtung Verkehrsecke Gehweg zum Fischkutter bzw. Kietz.
    usw….,
    Die kleine ehem. stationäre Fahrrad-Reparaturanlage am Hafen, die leider ständig zerstört wurde, könnte evtl. am dortigen Toilettenhaus, gegen ein kleines Endgeld, integriert werden.

    Durch neue Ferienanlagen, sh. z.B. Seeufer, wird sich die gesamte Situation in den genannten Bereichen entsprechend verschärfen.
    Es ist dringendster schneller Handlungsbedarf nötig!!!

    Positiv erwähnen möchte ich an dieser Stelle, die wunderschöne Blumenbepflanzung an vielen Orten der Stadt.
    Dafür ein Dankeschön!

  6. BB sagt:

    Warum nicht einfach die Regelung, dass die Fahrradfahrer das kleine Stück entlang des Hafens ihr Fahrrad schieben müssen?!?

  7. BB sagt:

    Das glaube ich. Die Entscheidung kann man jedoch nicht nachvollziehen. Wäre die einfachste Lösung….
    Aber warum einfach, wenn es kompliziert geht ?

  8. Nur mal so sagt:

    Man könnte ja auch einfach die Radfahrer aus der Stadt verbannen.Sie halten sich meist eh nicht an geltendes Verkehrsrecht,fahren über rote Ampeln,biegen ab wie und wo sie es für richtig halten,meinen die einzigen auf den Strassen und Wegen zu sein oder zumindest das Recht des Stärkerwn auf ihrer Seite zu haben,wähnen sich als unzerstörbar oder meinen sie seien die Grössten Wichtigsten.Da muss man denen nicht auch noch den Arsch pudern und ihnen weiteren Grössenwahn eröffnen indem man ihnen noch mehr Platz zugesteht als sie sich schon selbst gönnen.
    In der Stadt ist der Autofahrer immer der Gekniffene weil durch viel Platz für Parkplätze von Radwegen versperrt sind und Überland wird in Horden nebeneinander gefahren so dass der Autofahrer gezwungen wird sich der trödelnden Pedalritter unterzuordnen oder eben bei jeder Gelegenheit zu überholen und sich selbst damit zu gefährden.
    Baut Radwege über Äcker oder durch Felder aber nehmt der Melkkuh der Nation,dem geplagten Autofahrer nicht auch noch die letzten Möglichkeiten den Weg zur Arbeit bewältigen zu können.
    Und,KONTROLLIERT DIE PEDALRITTER und BETRAFT sie für all ihre Zuwiderhandlungen genau wie ihr die Autofahrer für jede Kleinigkeit bluten lasst!!!

  9. frank sagt:

    (Achtung: Ironie)
    Wie wäre es, wenn Kfz-Fahrer am Hafen ihre Fahrzeuge „das kleine Stück“ mal schieben? Oder wenn alle Fußgänger mal üben, die Augen offen zu halten?
    Ich finde es zu platt, ständig von einer Verkehrsteilnehmer Gruppe zu erwarten „nun löst euch mal in Luft auf! Tut so, als ob ihr gar keine Fahrradfahrer seid.“
    Damit schaffen wir keine Akzeptanz für mehr Radverkehr…

  10. Simon Simson sagt:

    BB, wer seinen mit Packtaschen beladenen Drahtesel schieben muss, kommt das nächste mal vielleicht ohne Fahrrad hier her. Sie wünschen die autofreundlichste und rückschrittlichste aller Lösungen und die entspricht der bekannten Geisteshaltung in Bürgerschaft und Verwaltung, die der Unbequemlichkeit bei der Parksituation mit weiterer Verkehrsanziehung (Parkhaus) begegnen will. Es kann hier auch kein Geld für Radwege da sein. Das wird vollständig und nachhaltig wirksam, für die Schaffung von mehr Liegeplätzen für Privatboote durch Verbannung der Fahrgastschiffe aus dem Stadthafen gebraucht. Wenn dann immer mehr Skipper auch immer mehr Parkplätze brauchen, kommen die nächsten Überlegungen. Ihr Tipp kommt da gerade recht. Dann kann der bisherige Radweg zu Parkbuchten umfunktioniert werden und alle anderen Radwege in der Stadt gleich mit. Das bringt über Parkautomaten Geld und kostet keins. Und wir sind alle Radfahrer und Sorgen los.

  11. Ich sagt:

    „Nur ma so“ : Wie wäre wenn wir die Autofahrer aus der Stadt verbannen? Parkhaus am Ortsausgang bzw Eingang. Die Autofahrer können doch mit dem Bus reinfahren! Schließlich heißt es ja Luftkurort undicht Abgaskurort. Die Fahrradfahrer verpesten die Luft nicht. Dafür aber die Autifahrer. Im Sommer immer schön tuckel, tuckel am Hafen lang. Im Winter immer schön erst das Auto warm laufen lassen. Schön die Umwelt verpesten.

  12. micha sagt:

    Der Verkehrsraum ist begrenzt, wächst nicht auf den Bäumen und gibt’s auch nicht im Baumarkt zu kaufen.
    Fahrradverkehr, Fussverkehr, Autoverkehr…nehmen aber immer mehr zu in der Saison.
    Es passiert was passieren muss, wenn unbegrenzter Tourismus auf begrenzten Verkehrsraum trifft. Die Unfälle oder gefährlichen Situationen steigen.

    Zwei Möglichkeiten, Verkehrsraum erweitern oder Tourismus begrenzen…

    Die Stadt ist mit den Kapazitäten ausgereizt im Sommer und stößt an Grenzen. Das muss man sich aber auch mal eingestehen.

    Die Idee des Rad zu schieben am Hafen wäre zumindest in der Hochfrequenten Zeit eine Lösung um die Unfälle zu minimieren. Lange Straße wird es ja auch so gemacht.

    Auch die Idee das Seeufer zur Fahrradstrasse zu machen, mit extra breiten Radwegen wäre eine Lösung. Nur noch Anwohner und Versorgung. Bsp. Gerhart-Hauptmann-Allee

  13. Nur mal so sagt:

    Genau „ich“ immer schön am Hafen lang tuckeln….warum bloss???
    1.)die Fahrradfahrer schieben auf der strasse ihre Räder oder fahren in Grüppchen nebeneinander her
    2.)die Urlauber bewundern den Hafen indem sie in weniger als Schrittgeschwindigkeit dort entlang schleichen statt anzuhalten und zu parken…kostet ja was…
    3.)Ortsunkundige wissen nicht wo es lang geht und halten einfach mal auf der Kreuzung an um andere dort rumlungernde Urlauber oder auf den strassen flanierende Radfahrer nach dem Weg zu fragen
    4.)Man trifft sich am Hafen und latscht einfach mal ohne nach links und rechts zu sehen über die strasse am schmuckeck…man ist ja Fußgänger oder Radfahrer und da hat man nur Rechte, keine Pflichten…
    5.)deswegen verpesten langsam fahrende Autos die ach so geschundene Umwelt,weil sie sich dauernd der Geschwindigkeit völlig hilfloser oder provozierender Verkehrsteilnehmer anpassen müssen.

  14. Hermann W. sagt:

    Wen wundert es, dass bei diesen konträren Meinungen hier das Stadtparlament vor dem gleichen Dilemma steht und deshalb nicht zu Potte kommt.

  15. Klaus sagt:

    1.50 Meter Abstand von Fahradfahrer nicht möglich. Die fahren zu 3 oder 4 neben einander auf bem Radweg und damit auf der Bundesstraße. Keine Ahndung durch die Polizei. So kann es nicht mehr weiter gehen.

  16. Torsten sagt:

    Die Radfahrer? Die Fußgänger Die Autofahrer?

    Ich für meinen Teil fahre manchmal mit dem Auto, manchmal mit dem Rad und manchmal gehe ich zu Fuß.

    Das wird wohl bei den meisten so sein. Darum gibt es – was mich betrifft – nicht „Die Radfahrer“, „Die Fußgänger“, „Die Autofahrer“.

    Es gibt den §1 der STVO: gegenseitige Rücksichtnahme. Achtsamkeit ist besser, als noch mehr Regeln.

    Absteigen und Schieben wäre eine Lösung. Für die Radfahrer keine besonders angenehme, aber für alle sicherer. Genau wie Maske tragen: macht auch keinen Spaß, aber hilft uns allen.

    Ob man den Verkehrsraum am Hafen sinnvoll soweit entflechten kann, dass alle ohne Behinderungen voran kommen, bezweifle ich. Letztendlich ist das Hafengebiet ein großer öffentlicher Platz, auf dem sich unsere individuellen Wege kreuzen. Je mehr Menschen da sind, umso mehr individuelle Wege, ergo: um so unübersichtlicher.

    Vielleicht reicht an den Zufahrten zum Hafen eine große Hinweistafel mit Bitte um gegenseitige Rücksichtnahme.

  17. Lutra sagt:

    Was soll denn dieses erbärmliche Gejammer hier.
    Fahrt mal nach Loitz, Altentreptow, Strasburg in der Uckermark oder ähnliche Käffer. Da könnt Ihr zu 100% verkehrsberuhigte Innenstädte besichtigen. Da ist aber nicht nur keine Verkehr mehr, auch die Stadt stirbt.
    Touristen am Hafen? Mit Fahrrad, zu Fuß, mit dem Boot oder Schiff, Motorrad und Auto ein paar Schritte weiter mit dem Bus und noch ein Stück weiter mit der Bahn – her damit, je mehr um so besser. Oder was denkt ihr, wovon die Stadt lebt?

    Der aufgemalte Radweg ist kompletter Schwachsinn. Um die Sicherheit zu erhöhen, weist man einen neuen Radweg aus, bei dem die Radler jetzt zweimal (!) eine Straße mit Autoverkehr kreuzen müssen. Jedenfalls die Älteren. Da aber Kinder bis 10 Jahre auf dem Bürgersteig Radfahren MÜSSEN (ja, das ist Gesetz), wird auch der kombinierte Radweg/Gehweg weiter kombiniert genutzt, übrigens auch von den Begleitern der Kinder geht ja nicht anders.
    Übrigens gilt entlang eines straßenbegleitenden Radwegs (der neu aufgemalte, wir erinnern uns) absolutes Parkverbot / Halteverbot. Da steht zwar kein Schild, aber das Verbot gilt trotzdem (schöne neue Einnahmequelle für die Stadt). Das Verbot gilt übrigens auch für Lieferverkehr.
    Des Weiteren hat die ganze Maßnahme etwa 8000 EUR Steuergeld gekostet. Nur, damit Radfahrer und Autofahrer schön dicht beieinander fahren.