Testpflicht in MV entfällt weitgehend – Veranstaltungen möglich

22. Juni 2021

Die Sieben-Tages-Inzidenz in MV liegt aktuell bei 2,1 – die Landesregierung MV hat reagiert und weitere Lockerungen sowie Öffnungen vereinbart. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig  auf einer Pressekonferenz erklärte, wird die Maskenpflicht im Außenbereich ausgesetzt, im Inneren von Gebäuden soll sie aber weiter bestehen bleiben. Zudem wird die Testpflicht im Innenbereich weitgehend ausgesetzt. Das gelte für die Gastronomie, Friseursalons, Kosmetikstudios, Fitnessstudios sowie in Museen und Galerien. Auch Kinobesuche ohne negativen Test sind wieder möglich. Ausnahme: Bei der Einreise von Urlaubern nach Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin ein Test nötig.
Lockerungen gibt es auch für größere Veranstaltungen.

Wie Schwesig weiter erklärte, dürfen Clubs und Diskotheken mit Testpflicht und 50 Prozent Kapazität wieder öffnen. Es darf auch wieder getanzt werden und bei Veranstaltungen ist es wieder erlaubt, Alkohol auszuschenken. Großveranstaltungen im Außenbereich mit bis zu 15.000 Gästen sind wieder möglich, müssen aber mit einem Hygienekonzept und Tests abgesichert werden. Auch Märkte und Volksfeste können grundsätzlich stattfinden. Die neuen Beschlüsse sollen von Freitag an gelten

Gleichzeitig stellte die Ministerpräsidentin ein neues Ampelsystem vor. Das soll die bisher als Bezugswert genommene Sieben-Tages-Inzidenz, also die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, ablösen. Neben dem Inzidenzwert berücksichtigt das neue System auch die Krankenhausauslastung und den Impffortschritt. Statt wie bisher drei gibt es künftig sechs Stufen: grün (0-10), gelb (10-35), orange, (35-50), rot (50-100), dunkelrot (100-150) und violett (äußerst hohes Infektionsgeschehen über 150). Die Corona-Regeln werden bei Erreichen einer neuen Ampelstufe jeweils angepasst. Die Entscheidung darüber, welche Ampelstufe gilt, liege in der Verantwortung der Landräte und Oberbürgermeister, so Schwesig.

Der Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali führte die rückläufige Entwicklung der Inzidenzwerte auf mehrere Faktoren zurück: Impfungen, politische Maßnahmen, Saisonalität und die Schnelltests. „Wir sind jetzt in einer Situation, die ähnlich ist wie vor einem Jahr. Aber Corona ist noch nicht vorbei“, so der Bioinformatiker. Die Verbreitung der Delta-Variante liege deutschlandweit vermutlich bei über 10 Prozent, so Kaderali. „Wir werden in vier bis acht Wochen die Delta-Variante als dominante Variante haben.“ In Mecklenburg-Vorpommern gebe es bisher aber erst einzelne Fälle der Delta-Variante. Größere Ausbrüche gebe es noch nicht. Der jetzige Urlaubsverkehr wirke aber „ein bisschen wie ein Brandbeschleuniger“. Reisen in Coronavirus-Variantengebieter sollten man vermeiden, so Kaderali.

Kaderali und Schwesig riefen dazu auf, sich impfen zu lassen –gerade auch mit Blick auf die hochanteckende Delta-Variante.

 


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