Malchower Schüler mit einem ganz besonderen Unterrichtsfach

24. August 2021

Unterricht mit Rute und Haken: Zusammen mit dem Landesangelverband und der Fleesenseeschule Malchow hat der Angelverein „Petri Heil“ Nossentiner Hütte gestern das Projekt „ANGELNmachtSCHULE“ im Schuljahr 2021/2022 erstmalig begonnen. Nach zwei Schnupperkursen, die den Interessenten die Gelegenheit boten, sich mit den Kursinhalten vertraut zu machen, startete das Ganztagsangebot gestern mit der ersten Lehreinheit.
„ANGELNmachtSCHULE „ist ein Ganztagsangebot des Landesangelverbandes an Schulen – Zielgruppe sind die Klassen 5 und 6. Dieses den Unterricht ergänzende Angebot ist wählbar. Somit können die Schüler frei entscheiden, ob sie es nutzen oder nicht. Die Fischereischeinprüfung kann und soll abschließend absolviert werden.

Torsten Krüger, ein engagierter Gymnasiallehrer der Fleesenseeschule Malchow, vermittelt den Schülern professionell die komplexen Lerninhalte des Kurses mit Hilfe des umfangreichen, vom Angelverband zur Verfügung gestellten, modernen Lehr- und Lernmaterials. Der Vorsitzende des Angelvereins „Petri Heil“ Nossentiner Hütte e.V., Martin Pianka, organisiert und leitet das Projekt vor Ort.

Tierwohl und Umweltschutz ein großes Anliegen

„Wer Fische in ihrer Komplexität und Vielfalt kennt, lernt sie damit auch schätzen. Wer die Zusammenhänge zwischen Lebewesen und Ihrer Umwelt versteht, verbindet Tierwohl, Umweltschutz und Hege – für den nachhaltigen Angler eine Selbstverständlichkeit. Wer Angeln beherrscht, nutzt eine der behutsamsten Methoden, Fische zu fangen. Wer Recht und Traditionen achtet, schätzt auch die Gemeinschaft wert“, so das Anliegen des Projektes umschrieben.

Nach zwei Schnupperkursen startete das Ganztagsangebot gestern mit der ersten Lehreinheit. Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch die Projektleiter Torsten Krüger und Martin Pianka, ließ es sich auch die Schulleiterin Heike Cordes nicht nehmen, ihre Freude über das neue Ganztagsangebot auszudrücken. Zum ersten Termin besuchte zudem der Projektentwickler Christoph Wittek den Kurs in der Fleesenseeschule und brachte gleich das fahrende Labor des Landesangelverbandes mit. Die durchgeführte Untersuchung der Wasserprobe aus dem Schulgartenteich wurde mit größtem Interesse der angehenden Anglern durchgeführt.

Neue Angeln angeschafft

Der Angelverein „Petri Heil“ Nossentiner Hütte e.V. wird insbesondere die umweltschutztechnische und praktische Ausbildung der jungen Menschen mit dem Angelgerät direkt am Wasser oder bei Ausflügen unterstützen. Hierzu war es unter anderem natürlich notwendig, allen Kursteilnehmern eine ordentliche Ausrüstung zur Verfügung zu stellen, um zu erreichen, dass überhaupt Ausrüstung vorhanden ist und damit auch Kinder finanziell nicht so gut ausgestatteter Familien das Angebot nutzen können. Das notwendige Equipment wurde bereits vom Verein „Petri Heil“ Nossentiner Hütte e.V. gekauft und steht den Teilnehmern, die den Kurs wählen, als Leihgerät kostenlos zur Verfügung, und dies auch für zukünftige Ganztagsangebote.

Außerdem sind Schulungsausflüge, zum Beispiel zu den örtlichen Fischereien, ins Müritzeum und ins Ozeaneum Stralsund geplant, um den Unterricht möglichst interessant und abwechslungsreich zu gestalten, deren Durchführung stark von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln abhängig ist. Umso erfreulicher ist es, dass der Angelverein „Petri Heil“ Nossentiner Hütte e.V. inzwischen für dieses wirklich tolle Kinder- und Jugend-Projekt Spenden zahlreicher regionaler Unternehmen erhielt.

Na, dann, Petri Heil, liebe Kinder!


Eine Antwort zu “Malchower Schüler mit einem ganz besonderen Unterrichtsfach”

  1. Stefan sagt:

    Sicher eine super Sache für die Kinder und auch der Verein wird profitieren wenn sich wieder mehr junge Menschen für dieses schöne Hobby interessieren.

    Für mich hat das Ganze leider trotzdem einen kleinen Nachgeschmack, für den aber keine der beteiligten Parteien etwas kann:

    Unterricht fällt häufig aus, Lehrermangel geht teils so weit, dass ganze Fächer vom Plan des Schuljahres verschwinden, bei Ländervergleichen sind wir schon lange nicht mehr oben mit dabei und dabei glauben wir nach wie vor aus Dichtern und Denkern zu bestehen und mit bahnbrechender Ingenieurskunst, sowie Innovationen, glänzen zu können. In den letzten 1,5 Jahren wurden diese Probleme noch mal auf ein neues Level gehoben.

    Sollte der Fokus der Bildungseinrichtungen nicht auf Bildung gerichtet sein? Gerade jetzt wo so viel liegen geblieben ist wird ein Sportfest, eine Projektwoche und ein Ausflug nach dem anderen unternommen.

    Als ich Schüler war, gab es auch solche Angebote. Kochkurse, Theaterfahrten, Museumsbesuche… aber wir haben das nach dem Unterricht und teils am Wochenende, gemacht. Es waren freiwillige Veranstaltungen die einen kleinen Selbstkostenbeitrag beinhaltet haben, aber für jeden realisierbar waren oder gemacht wurden.

    Ich lese immer wieder „Denkt doch an die Kinder!“.
    Was wird wohl aus Kindern die man auf diesem enorm wichtigen Weg vernachlässigt hat?