Ein ehemaliger Lehrer berichtet über Verhaftung zu DDR-Zeiten

8. November 2021

Der Schulalltag in der ehemaligen DDR hatte oft unschöne Randbedingungen. Wer als Lehrer die herrschende Ideologie nicht beachtete oder infrage stellte, musste mit Entlassung oder drakonischen Strafen rechnen. So erging es auch vier Lehrern aus Rostock, von denen aus eigener Erfahrung der Referent eines Vortragsabend im Haus des Gastes am 18. November berichtet:  Am frühen Morgen des 12. Oktober 1960 wurden vier Lehrer der Schule Rostock-Dierkow von Männern in Zivil unsanft geweckt und in die Untersuchungshaftanstalt des MfS gebracht. Spitzelberichte aus dem Kollegenkreis hatten sie der Stasi ans Messer geliefert. In tagelangen Verhören erpresste man Geständnisse von ihnen, um sie dann wegen „antisowjetischer Hetze und Republikfeindlichkeit“ zu verurteilen.

Die Verhaftung der vier Rostocker Lehrern galt aber schon damals als „einmaliges Beispiel“, das dann jedoch in Vergessenheit geriet. Erst mit Öffnung der Stasiakten ist heute Aufklärung möglich. Mit der Befragung von Zeitzeugen und umfassenden Archivrecherchen ist es dem Referenten Peter Uebachs gelungen, die politische Verfolgung der Lehrer aufzuklären und sie zu rehabilitieren.

Das hat er in einem Buch „Meiner Lehrer in Stasi-Haft“ (ISBN 978-3-9821563-0-9) auch zusammen gefasst, das in der Schriftenreihe der Thomas-Morus-Bildungswerkes als Band Nr. 25 erschienen ist. Der hochinteressante Vortrag beginnt am 18. November um 19 Uhr. Wegen der wieder angespannten Corona-Lage ist die Beachtung der Corona-Einschränkungen und eine vorherige telefonische Anmeldung (03991 7477917) sinnvoll. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.


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