Mehr Covid-Patienten im Müritz-Klinikum, aber kein Engpass

10. November 2021

Die Covid-Zahlen steigen und leider auch die Zahl der an Corona erkrankten Menschen, die stationär behandelt werden müssen. Das ist derzeit auch im MediClin Müritz-Klinikum zu spüren. Momentan werden im Warener Krankenhaus fünf Patienten betreut, die an Corona erkrankt sind, zum Glück aber niemand auf der Intensivstation. Das bestätigten Dr. Stefan Bergt, Chefarzt der Intensivmedizin sowie Leiter des Krisenstabes (Foto), und Carsten Krüger als einer der beiden kaufmännischen Direktoren auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.
Ein erneutes Besuchsverbot soll möglichst verhindert werden, doch ab heute gibt es wieder Einschränkungen der Besuchszeiten sowie die Test-Pflicht für alle Besucher und Mitarbeiter.

„Zum Schutz unserer Patienten werden wir trotz aller logistischer, personeller und finanzieller Herausforderungen ab heute alle Besucher testen, um ein erneutes Besuchsverbot zu verhindern. Die Besuchszeit wird von Montag bis Freitag von 13-16 Uhr und am Wochenende von 13-17 Uhr sein. Weiterhin ist nur ein Besucher pro Patient pro Tag erlaubt, und es ist trotz negativem Test durchgängig eine FFP2 Maske zu tragen. Dies ist wichtig, da ein Test auch einmal falschnegativ sein kann und wir diesen Eintrag ins Haus zum Schutz unserer Risikopatienten (hochbetagte, onkologische Patienten, Frühgeborene etc.) verhindern müssen. Wir bitten um Verständnis und Berücksichtigung von Wartezeiten bei der Einlasstestung“, so Carsten Krüger gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Verantwortliche erwarten mehr Corona-Patienten

Einen Engpass gibt es im MediClin Müritz-Klinikum gegenwärtig nicht. Auf der „normalen“ Corona-Station ist Platz für mindestens zehn Patienten, im Bedarfsfall könnten aus Ein- auch Zweibettzimmer gemacht werden, um die Kapazität zu erhöhen. Auf der Intensivstation können ein bis zwei Patienten mit schweren Corona-Verläufen gleichzeitig behandelt werden. „Bei höherem Bedarf müssten wir in den Notfallplanbetrieb gehen. Die gesamte Intensivstation würde dann für Corona-Patienten zur Verfügung stehen, aber auch hier gilt, dass die tatsächliche Belegung abhängig von der jeweiligen Personalsituation ist.“, erklärte Carsten Krüger.

In der letzten Welle habe man gelernt, auch mit weitaus höheren Zahlen als der aktuellen Belegung umgehen zu können. Und man erwarte auch, dass die Zahlen noch deutlich steigen werden. Die Inzidenz sei in kurzer Zeit in die Höhe geschossen, und die Hospitalisierung hänge immer mindestens zwei Wochen nach. Darauf bereite man sich im Klinikum vor, der Krisenstab unter Leitung von Dr. Stefan Bergt treffe sich regelmäßig, um die aktuelle Situation zu beurteilen und wenn nötig, Maßnahmen zu ergreifen.

„Wir werden unseren Auftrag weiterhin mit aller Kraft erfüllen und sowohl die Corona Patienten als auch alle anderen Patienten versuchen, bestens zu versorgen. Wir brauchen hier allerdings auch die Unterstützung der Bevölkerung. Wenn wir eine hohe Impfquote nicht hinbekommen, dann brauchen wir zumindest einen verantwortungsvollen Umgang mit der Situation. Abstand halten und Maske tragen sind bei fehlender Immunisierung die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen, an die sich nach dem ruhigen Sommer nun alle wieder gewöhnen müssen, gerade auch in der Besuchssituation“, macht der kaufmännische Direktor deutlich.

Nach positivem Selbsttest NICHT in die Notaufnahme

Noch deutlicher wird Intensivmediziner Dr. Stefan Bergt: „Bitte lassen Sie sich impfen. Die Impfung wirkt. Schwere Verläufe einer COVID-19 Erkrankung können zu einem sehr großen Anteil verhindert werden. Dieses Aussage ist ein Fakt und wissenschaftlich unstrittig. Ungeimpfte Personen, die eine Infektion mit SARS-CoV-2 erleiden und stationär behandelt werden müssen, gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch andere Patienten und die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die sich um sie kümmern. Lasse Sie uns zusammenarbeiten und versuchen, diese vierte Welle der SARS-Cov-2 Pandemie in den Griff zu bekommen. Unterstützen wir uns gegenseitig, um unnötiges Leid und eine Überlastung des Gesundheitswesens, der Arztpraxen und der Kliniken zu vermeiden.“

Und der Arzt hat noch eine andere große Bitte: „Sollten Sie einen positiven Selbsttest haben, begeben Sie sich bitte sofort in eine häusliche Selbstisolation und informieren das Gesundheitsamt. Begeben Sie sich nicht in die Notaufnahmen, um eine Bestätigung bzw. einen Ausschluss einer SARS-CoV-2 Infektion mittels PCR-Test vornehmen zu lassen. Wir führen entsprechende PCR-Tests nur bei stationären Patienten durch. Die Notaufnahmen sind keine Testzentren des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die Notaufnahmen sind für die Erstversorgung und Diagnostik von Patienten mit ernsthaften Erkrankungen zuständig.“


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