Kommentar zur Testsituation in Waren

29. November 2021

Etliche Warener sind sauer. Richtig sauer. Sie brauchen für viele Dinge einen Test. Der ist zwingend vorgeschrieben, beispielsweise in Restaurants. Aber woher nehmen? In der Innenstadt gibt es nicht ein einziges Testzentrum. Das nächste ist in den Räumen der Feuerwehr in der Goethestraße zu finden – Termine müssen per Internet gebucht werden. Aber es gibt kaum Termine. Aktuell wäre morgen noch ein einziger zwischen 10.40 und 10.50 Uhr frei, am Mittwoch kein einziger, am Donnerstag einer zwischen 11.40 und 11.50 Uhr, am Freitag keiner, am Sonnabend keiner, am Sonntag keiner und so geht es die ganze nächste Woche durch.
Zwar versuchen die Mitarbeiter des Zentrums, auch zwischendurch Menschen, die ohne Termin anklopfen, zu bedienen, doch die Chance ist gering. Auch in der Da Vinci-Apotheke am Bahnhof klingelt das Telefon unentwegt, und im „Müritzpalais“ am Kietz, das schon an zusätzlichen Tagen Testmöglichkeiten anbietet, reicht die eine Stunde am Tag ebenfalls nicht aus. Ganz zu schweigen vom mobilen Tester Olaf Gaulke, der morgens in aller Frühe loslegt und vor allem Arbeitnehmer testet, und erst spät abends Feierabend macht.
Den Mitarbeitern in den einzelnen Testzentren ist kein Vorwurf zu machen, im Gegenteil, sie arbeiten unermüdlich, um in kurzer Zeit möglichst viele Menschen zu testen.

Doch – und diese Frage stellen sich derzeit sehr viele Warener – wo steckt der Bürgermeister, warum kümmert er sich nicht? Norbert Möller hat in der vergangenen Woche – auf die fehlenden Testkapazitäten angesprochen – nur mit den Schultern gezuckt und auf laufende Gespräche verwiesen– bis heute Abend gab es kein weiteres Testzentrum in Waren. Sicherlich kann er sich die Leute nicht aus den Rippen schneiden. Doch andere Städte im Land machen es vor: Sie lassen beispielsweise Mitarbeiter der Verwaltung schulen – das geht schnell und unkompliziert. Oder sie bitten ihre Einwohner um Mithilfe, aber selbst das hat Norbert Möller bis heute nicht gemacht. Dabei gibt es in der Bevölkerung durchaus Menschen, die gerne helfen wollen, wie der Aufruf einer Arzthelferin in der vergangenen Woche gezeigt hat. Sie bat um Unterstützung, um mehr Impfmöglichkeiten anbieten zu können. Viele haben sich gemeldet und packen inzwischen in Warens Impfstützpunkt am Neuen Markt mit an.
In Warens Stadtverwaltung ist man nicht einmal in der Lage, eine aktuelle Liste mit den Öffnungszeiten der Corona-Testzentren auf der Homepage zu veröffentlichen. Ist ja auch erst fünf Tage her, dass das „Müritzpalais“ angekündigt hat, jetzt fünf Tage statt bisher nur zwei zu öffnen. So schnell kann man in Warens Verwaltung eine Homepage nicht aktualisieren. Beim Landkreis dagegen schon.

Bereits im Frühjahr hat es in Waren sehr, sehr lange gedauert, bis ausreichend Testkapazitäten vorhanden waren. Bereits im Frühjahr hagelte es Kritik. Wie lange müssen die Warener und Gäste dieses Mal warten? Und vor allem: Halten die Gastronomen und andere Unternehmen so lange durch?
Warens Bürgermeister, dessen Verwaltung einmal mehr den Eindruck einer behäbigen, unflexiblen Behörde macht, sollte jetzt wirklich alles daran setzen und sich für SEINE Bürger in die Spur machen.

Antje Rußbüldt-Gest


15 Antworten zu “Kommentar zur Testsituation in Waren”

  1. Schwimmhalle sagt:

    Jaa, in Waren ist vieles gaanz anders als in anderen Städten.

  2. Avatar sagt:

    Na MUG und FDP….jetzt könnt ihr euch mal beweisen, wenn auch sonst nicht viel mit euch los ist ausser natürlich unsinnige Quertreibereien….Schickt Herrn Schnur in die Spur….der macht das schon.

  3. 00schneider sagt:

    Da sitzen sie in ihrem kleinen Palast, haben Angst vor Corona. Jegliche Verantwortung wird weiter geschoben, zum Beispiel an den Kreis und dafür gibt es jetzt noch 1300 Euro corona- Zulage. Ich gönne es wirklich jedem, aber nicht der Verwaltung in Waren. Der einzelne mag sich ja bemühen, aber die Spitze, ist ein Trauerspiel. Ich warte schon auf die Grussworte zum Jahreswechsel… Liebe Bürgerinnen und Bürger…. bleiben Sie gesund- das wird dann der Oberwitz. Wenn man nicht in dr Lage ist zu führen- ab nach Hause. Seit Jahren Stillstand in Waren. Offenbar haben selbst die Stadtvertreter aufgegeben. Schön weiter so- dann hat sich das mit dem Urlauberparadies bald erledigt.

  4. Leon sagt:

    Kopie von der offiziellen Seite der MV Landesregierung:
    „Die Landkreise und kreisfreien Städte, die Apotheken sowie zahlreiche Hilfsorganisationen und viele weitere Unterstützer beteiligen sich intensiv am Aufbau eines flächendeckenden Netzes.“
    Quelle: https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/Aktuelles–Blickpunkte/Wichtige-Informationen-zu-Corona-Virus-Testzentren/
    Liegt es also wirklich in der Verantwortung des Bürgermeisters, oder wird hier wieder einmal nur ein Buhmann gesucht?
    Warum fragt man nicht beim Landkreis als zuständige Stelle nach, wie er seiner Verantwortung für die Schaffung von Testzentren nachkommt? Vielleicht kann man dort eine kompetente Auskunft erhalten.

    • In einer Situation wie der jetzigen sind alle gefragt. Da bringt es nichts, mit dem Finger auf den Kreis zu zeigen und zu sagen: Mach‘ Du mal. Andere Städte warten auch nicht, bis der Kreis etwas macht. Und, nur mal so: Die jetzigen Testzentren sind vorrangig durch privates Engagement im Einsatz.

  5. Baggeropi sagt:

    Hallo beim Entenverlosen ist er sicher wieder da.

  6. Futzi sagt:

    Geliefert wie bestellt sagt man doch oder?

  7. Superlolli sagt:

    Warum wird von der Stadtverwaltung kein Kriesenstab gebildet der täglich die Lage einschätzt und Maßnahmen festlegt, da der Bürgermeister nicht in der Lage ist.

  8. micha sagt:

    „Sie brauchen für viele Dinge einen Test.“
    Ist das so?

    Die Ungeimpften für die Arbeit und Friseur, viel mehr geht dann schon eh nicht mehr.

    Die Geimpften für Shopping, Urlaub, Gastronomie, Kultur, Veranstaltungen- sollen wir nicht unnötiges zur Zeit einschränken?

    Alle Grundbedürfnisse, kann jede Gruppe weiterhin mit Maske erledigen.

    Erinnert mich irgendwie alles an das L-Wort, welches nur kein Politiker zur Zeit aussprechen möchte – kommt eben diesmal durch die Hintertür in Waren. ?

  9. Micha sagt:

    Mal ganz nebenbei die MUG und FDP testen schon ewig in der Form eines DJ Falo alias Olaf Gaulke denn meines Wissens gehört er dieser Fraktion an . Also den Finger in die andere Richtung!!!! Klar ist das jetzt alles nicht ganz überraschend, aber doch recht kompliziert
    Wie , was ,wann und wo . Entweder wir nehmen es selber in die Hand und sehen zu das wir runter kommen von den hohen Infektionen aber da gehört die Order aus der Verwaltung eben dazu . Aber wie soll es anders sein, typisch gewählt Zeit absitzen Geld ? kassieren, hier und da mal ins Bild springen wie Feuerwehr, Karneval, Enten Verlosung dieses Jahr wohl nicht aber sonst Pustekuchen wie immer !!! Wie Verwaltung 1300 € Bonus??? Haben die wat an der Murmel???? Was sollen denn die Selbstständigen sagen ,wo einige jetzt wieder nicht wissen was los ist und noch kommt …. Aber die ach so gebeutelte Verwaltung bekommt Boni ,da habe ich gleich 40 Fieber und das ohne Corona!!! Wo driftet unsere Gesellschaft nur hin ???? Politisches Kasperletheater aus allen Richtungen unseres Landes . Wozu geht man hier eigentlich noch wählen ??? Aber der Sumpf war schon vor was auch immer Pandemie da .

  10. Müritz er T sagt:

    Nun ja, geimpft aber die Zeit muss noch verstreichen bis man pseudo geschützt ist. Man fährt 2 teststelle an, eine davon 2 mal, an beiden teststelle ist eine ellenlange Schlange. Soll man jetzt 5 Std anstehen um 9std zu arbeiten?
    Dann geht es halt nicht, können die geimpften welche die test Kapazitäten durch shopping Laune etc verschwenden gerne für einen mitarbeiten.

  11. Simon Simson sagt:

    Der Stadtvertreter und Herrn Möllers Engagement für die Stadt ist wirklich auffällig. Beim Thema Klimaschutz verweist er darauf, dass die Stadt, schon lange her, ein Papier dazu erarbeitet hat. Das reicht für alle Zeit. Geothermie, mit der die ganze Stadt absolut klimaneutral beheizt werden könnte, was in nur ausreichend großem Maßstab günstig zu haben wäre? Sicher sind dazu erst mal Studien, wissenschaftliche Arbeit aufgrund der jetzigen Technologien und Dringlichkeit der Lösung nötig. Aber weit gefehlt, kein Gedanke daran, zu anstrengend. Schwimmhalle? Ein Parkhaus brächte bei diesem Gemüt kurzfristig das gewünschte Mehr an Bequemlichkeit. Das wäre toll, nur wo bauen, darum wurde mal gestritten. Diese Diskussion wurde, wir ahnen es, zu anstrengend. Interaktive Website, eEin Portal, auf der frau/man Verwaltungskram erledigen kann, z.B. Ferienpässe herunterladen und wieder abgeben oder einen Pass beantragen? Schlüssiges Radwegekonzept? Zu anstrengend, anstrengend, anstrengend. Pandemie? Zu anstrengend. Der Rennsteiglauf war für Herrn Möller nicht zu anstrengend. Das musste er abwägen, denn dafür wurde der clean-up-day in die Zeit nach dem Laubfall gelegt, weil… nein nicht schon wieder.

  12. Beppo Strassenkehrer sagt:

    Am besten der Bürgermeister lässt auf dem Rathaus die weisse Flagge hissen. Kapitulation auf allen Ebenen. Was für ein Desaster!

  13. Bille sagt:

    @Müritz er T
    Das es knapp ist mit den Testkapazitäten ist unumstritten,aber die Beschimpfungen in Richtung der Geimpften /von wegen Shoppinglaune und Essen gehen … geht mir gehörig auf den Wecker…..
    Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun . Jeder hat einen Grund, der zum Testen will.
    Welcher ist völlig irrelevant.
    Es müssen Kapazitäten geschaffen werden für alle !!!
    Geimpft oder Genesen oder Ungeimpft…..
    Aber ganz ehrlich,wenn im Sommer die Zeit in Bezug auf die Impfung nicht verschlafen worden wäre,hätten wir vielleicht nicht diese Probleme. Wenn nicht immer noch so viele Menschen sich gegen diese Impfung aussprechen, würde es in jeglicher Hinsicht einfacher werden.Aber es ist nun Mal so und wird sich nur schleppend ändern …alleine durch das Zeitfenster von bis zu 8 Wochen bis die 2 Impfungen durch sind, inklusive Immunisierung……
    Die Zahlen zeigen uns doch die Realität.
    Es ist einfach nur anstrengend für alle !!!
    In den Betrieben ist ja täglich das gleiche Problem , planen ist schwierig,aber reibungslos laufen soll es auch.Wie denn bitte ?
    Ein Widerspruch in sich in dieser Zeit…..wenn man vom Arbeirgeber täglich die Tests gestellt bekommt ist das in dieser Situation eigentlich ein Sechser im Lotto.
    Dann wird aber darüber diskutiert, daß Mann /oder Frau sich nicht testen möchte…..es ist also an allen Fronten mehr als schwierig und kostet Zeit und Nerven.Gesetzte werden beschlossen und der ,,kleine Mann “ soll es umsetzten… leichter gesagt als getan…..
    Und zum Schluss wird immer noch an der Behauptung festgehalten das es kein Corona gibt und die Geimpften in der jetzigen Situation das Problem darstellen …..
    Ich verstehe irgendwie beide Seiten ,jeder hat seine persönlichen Beweggründe für oder gegen etwas.
    Aber langsam fällt es mir wirklich schwer ,wenn es persönlich wird und man sich das Leben dadurch auch noch unnötig schwer macht.
    Sorry…. aber fast 2 Jahre sind doch nun wirklich genug !!!