Hotel Amsee nimmt rund 50 Frauen und Kinder aus der Ukraine auf

23. März 2022

Die Bilder, die uns aus bombardierten Städten in der Ukraine erreichen, werden immer unerträglicher: Leichen, die am Straßenrand in aller Eile vergraben werden, Kinder, die schwer verletzt in irgendwelchen provisorischen Keller-Krankenhäusern liegen und Städte, die es quasi nicht mehr gibt. Um so wohltuender, mit welcher Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft die Menschen aus der Ukraine auch hier an der Müritz aufgenommen werden. Auch im Hotel Amsee. Dort sind inzwischen rund 50 Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet eingezogen, vor allem Frauen  mit kleinen Kinder. Sie sind in Sicherheit, können nach den schrecklichen Erlebnissen erst einmal zur Ruhe kommen und werden weiter unterstützt.

„In der vergangenen Woche musste es schnell gehen, nur 36 Stunden, nachdem die Zusage für die Anmietung von 20 Einzimmer-Appartments oberhalb des Wohnstiftes Amsee vom Landkreis gekommen ist, sind die ersten Bewohner bereits eingezogen. Inzwischen sind 50 Bewohner in die Einzimmer-Appartements mit je eigener Nasszelle eingezogen, darunter 25 schulpflichtige Kinder“, berichtet Hannes Thies als Chef des Hotels Amsee.

Die soziale Betreuung wird von dem CJD übernommen, eine wichtige Unterstützung wird ebenfalls von dem Verein „Müritz hilft“ geleistet. Die ehrenamtlichen und größtenteils russischsprachigen Helfer sind mehrmals pro Woche anwesend und helfen bei Arztbesuchen, bei der Beschaffung von fehlenden Dingen und Behördengängen. Die täglich anfallenden Aufgaben wie die Reinigung der öffentlichen Bereiche, die Essensausgabe, die Kinderbetreuung und vieles mehr wird von den Bewohnern selbst übernommen.

Da die Bereitstellung von staatlicher Unterstützung noch Bearbeitungszeit in Anspruch nimmt, haben die Geschäftsführer der Hotel Amsee GmbH, Dr. Gunnar Thies und Hannes Thies, heute allen Bewohnern – einschließlich der Kinder – einen Gutschein in Höhe von je 50 Euro, für Rossmann spendiert. Mit den Gutscheinen sollen sich die Bewohner die Hygieneartikel, Babynahrung und andere Dinge, die nicht von der Unterkunft gestellt werden, kaufen.

Fast noch mehr als über die Gutscheine freuten sich die Bewohner über die zeitgleich eingetroffenen Fahrräder, die aus dem Bestand vom Internat Schloss  Torgelow gespendet worden sind.

Durch den Wertverlust der ukrainischen Währung lässt sich die Währung in Deutschland nicht mehr umtauschen. So verfügen die vor dem Krieg geflüchteten Menschen auch nicht mehr über Geld. „Aus unserer Sicht ist es wünschenswert, dass die Menschen, die hier aus dem Kriegsgebiet eintreffen, direkt bei der Registrierung einen Gutschein oder eine Art Begrüßungsgeld erhalten, damit sie sich die Dinge des täglichen Bedarfs selbstbestimmt einkaufen können“, so Hannes Thies.


Eine Antwort zu “Hotel Amsee nimmt rund 50 Frauen und Kinder aus der Ukraine auf”

  1. Ulrike Ziem sagt:

    Wir, die wir nach dem 2. WK geboren wurden, können es uns zum Glück nicht vorstellen wie Krieg ist!
    Krieg ist unvorstellbar grausam. Helfen ist eine menschliche Pflicht! Im Kleinen und im Großen.
    Gut, gibt es auch hier bei uns Menschen mit dem Herzen am rechten Fleck.