Auf der ersten Jobmesse für Geflüchtete in Waren haben sich gestern 28 Unternehmen aus Industrie, Handel, Verkehr/Schifffahrt, Pflege, IT- sowie dem Hotel- und Gastgewerbe präsentiert. Rund 100 Menschen, die im Landkreis der Mecklenburgischen-Seenplatte Schutz gefunden haben, kamen bis zum Mittag in den Warener Bürgersaal. Aussteller und Organisatoren zeigten sich mit Besucherzahl und Verlauf der Berufs- und Ausbildungsmesse sehr zufrieden.
28 Aussteller, viele freie Jobs und motivierte Arbeitssuchende (überwiegend ukrainische Frauen), das freut Arbeitsagenturchef Thomas Besse: „Die Bundesagentur ist bereit und gut aufgestellt, um den Betroffenen schnell und unbürokratisch Hilfe und Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt zukommen zu lassen.“ Gerade auch mit Blick auf Sprachvermittlung und berufliche Qualifikation.
Ein erstes „Blitzlicht“, das erste Stimmungen und Meinungen der Unternehmen einfing, ergab laut Besse durchweg positive Beurteilungen: „Die Arbeitgeber betonten, dass die Schutzsuchenden sich sehr motiviert zeigten und gezielt Auskünfte einholten. Sie waren erfreut über die hohe Zahl an Besuchern, aber vor allem darüber, dass so viele qualifizierte Gespräche mit potenziellen Bewerbern geführt werden konnten.“
Aktuell unterstützt die Bundesagentur für Arbeit ausschließlich auf Wunsch mit Dienstleistungen aus dem SGB III, bspw. Beratung und Vermittlung. Als existenzsichernde Leistungen werden die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz ausgezahlt.
Nach dem Bund-Länder-Beschluss vom 7. April sollen die Geflüchteten bei Hilfebedürftigkeit ab dem ersten Juni SGB II-Leistungen erhalten können.
Zufrieden zeigt sich auch Hannes Thies, Ideengeber und Geschäftsführer des Hotel Amsee in Waren, der aufgrund seines Engagement zum Regionalbotschafter für die Initiative „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ ernannt wurde: „Es ist schon ein Erfolg, dass sich so viele verschiedene Unternehmen an der Jobmesse beteiligen und damit Solidarität zeigen und Hilfsbereitschaft ausdrücken.“
Mirko Goede, Leitung Personalwesen bei der optimal media GmbH Röbel: „Wir haben uns schon immer als Chancengeber verstanden. Und das macht auch vor Krieg und Zerstörung und Geflüchteten nicht halt.“