Kommentar zur augenblicklichen Verkehrssituation in Waren

11. Mai 2022

Es ist nicht mehr feierlich! Autofahren in Waren macht nicht mehr nur keinen Spaß mehr, es ist eine einzige Katastrophe. Vor allem in den Morgen- und Nachmittagsstunden. Staus, Staus und nochmal Staus. Und das bei den exorbitant hohen Spritpreisen. Selbst Fußgänger und Radler sind schon am Verzweifeln, weil sie es kaum schaffen, in den Stoßzeiten die Straßen zu überqueren. Ganz zu schweigen von den vielen besorgten Eltern, die ihre Kids – selbst wenn sie schon etwas größer sind – nicht mehr alleine ziehen lassen. Noch vor kurzem hat sich Warens Bürgermeister Norbert Möller für das Chaos entschuldigt. Die zeitgleich gesperrte Straße am Wiesengrund ist inzwischen wieder auf. Aber ansonsten hat sich nichts, aber auch gar nichts getan. Keine Entlastung, die versprochen wurde. Dabei hat Norbert Möller sogar eine Idee. Er traut sich nur nicht, diese umzusetzen. Schade, denn in Waren gibt es eine Straße, in der gähnende Leere herrscht und die für Entlastung sorgen könnte.

Momentan suchen sich viele Autofahrer verständlicher Weise Ausweichstrecken. Sie quälen sich beispielsweise durch die Rathenau- , die Schiller- und die Gerlachstraße, um sich dann durch einen einspurigen und engen Weg von der Einsteinstraße in die Liebknechtstraße und von dort weiter zur Goethestraße zu zwängen. Zwar ist man in der Stadt – was ein Glück! – inzwischen schon auf die Idee gekommen, hier ein Halteverbot einzurichten, Entspannung bringt das aber kaum.

Eine gute, wenn auch nur vorübergehende Möglichkeit wäre nach Meinung vieler Warener, die Poller in der Gerhart-Hauptmann-Allee bis zum Ende der Bauarbeiten auf dem Schweriner Damm zu entfernen. Dort könnten die Ausweichler ohne Hindernisse, aber natürlich in geringem Tempo, die proppevollen Bundesstraße umgehen. Norbert Möller selbst hat’s auch ins Gespräch gebracht. Aber ihn plagen Bedenken wegen der Radler. Und er hat wohl auch Angst vor den Reaktionen der Anwohner.

Doch die Gerhart-Hauptmann-Allee war viele Jahrzehnte nicht nur eine Radfahrstraße, sondern eine ganz normale Durchfahrtsstraße. Sie wurde bestens ausgebaut, ist breit genug, und es dürfte mit gegenseitiger Rücksichtnahme überhaupt kein Problem sein, ein paar Wochen Radler und Autofahrer gleichermaßen dort fahren zu lassen. Stattdessen guckt die Stadt weiter zu, wie viel kleine Nebenstraßen, egal in welchem Stadtteil, verstopft, die Einwohner und die immer mehr werdenden Urlauber genervt sind und auch zusätzliche Kosten tragen müssen. Denn das „Herumgurken“ durch enge Gassen schluckt noch mehr Sprit.

Also, warum nicht einfach mal mutig sein und ausprobieren, ob es funktioniert? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, oder besser eine fast leere Straße.


18 Antworten zu “Kommentar zur augenblicklichen Verkehrssituation in Waren”

  1. oscar sagt:

    Danke für diesen völlig zutreffenden Kommentar.
    Nur eins ist anzumerken:Seit wann war Herr Möller schon einmal mutig in seinen Entscheidungen?
    Leere Versprechungen zu machen ist viel einfacher, als zu handeln, um das Verkehrschaos zu entspannen.

  2. Hans sagt:

    Auch wir in der Mozartstraße sind genervt von Motorengeräusch und Abgasen. Es ist eine Sauerei wie man sich über die Belange der Bürger hinweg setzt.

  3. Jörn Müther sagt:

    Was soll der blöde Artikel. Die Frage sollte lauten, warum fährt jede Nase mit dem Auto durch Waren? Und damit meine ich die Warener selbst. Die meisten Kennzeichen sind aus Waren, die über die Bundesstraße gurken. Ein Fahrrad bei dem Wetter tuts auch.
    Es ist richtig, dass die Nebenstraßen nicht als Hauptstraßen benutzt werden sollen. Gerade die Gerhart-Hauptmann-Allee wurde gerade für Radfahrer beruhigt. Also rauf aufs Rad und lasst die Pendler, Urlauber und die, die nicht mit dem Fahrrad fahren können, mit dem Auto fahren. Dann beruhigt sich auch der Verkehr.

    • Es handelt sich um einen Kommentar, der eine Meinung wieder gibt. Und der natürlich auch zum Diskutieren anregen soll. Zum sachlichen Diskutieren. Und solche Diskussionen muss man sicher nicht mit Wörtern wie „blöd“ beginnen.

  4. Renè sagt:

    Die erwähnte Umgehung über Wiesengrund ist keine Alternative. Vom Bahnhof bis Jägerhof gibt es tausende Schlaglöcher. Hier ist ein Geländewagen angebracht. Weil alle mit herkömmlichen Fahrzeugen den Löchern ausweichen, kommt es täglich zu Beinahunfällen. Reaktion keine. Immer nur Neubauten planen und Vorhandenes verkommen lassen ist schwer zu verstehen.

  5. Jana Schade sagt:

    Herr Müther weiß auch ganz genau, warum Warener mit dem Auto in der Stadt unterwegs sind… Ziemlich anmaßend anzunehmen, man fährt aus purer Lust und Freude durch dieses Chaos. Nicht alle können auf’s Rad umsteigen.

  6. Anwohner sagt:

    Die neue Straße ab Wiesengrund/Wieseneck Richtung Brücke Teterower Str. ist ein umgesetzter „Witz“!
    Wer plant eine Str. und merkt anschließend nicht, dass kein aneinander Vorbeikommen
    im Kurvenbereich am Draisinenübergang möglich ist?
    Es ist genügend Platz vorhanden!
    Die Krönung der Umsetzung ist, dass ein Stück Schiene mitten im Asphalt nicht im Zuge der Straßenerneuerung gleich entfernt wurde!
    Warum wird so eine Planung/Umsetzung/Bauweise abgenommen?

  7. Brita sagt:

    Allerdings fände ich, als Radfahrerin, es nicht so prickelnd, wenn zu den nicht wenigen Fahrrädern (z.Z. Sind hier auch viele Urlauber unterwegs) haltenden und fahrenden Anlieger- und Versorgungsfahrzeugen auch noch der Durchgangsverkehr kommt. Sobald dort nur ein Auto steht, ist es selbst für Radfahrer schwer daran vorbeizufahren, wenn jemand entgegen kommt. Ich nutze diese Straße täglich zu verschiedenen Zeiten. Außer am Morgen, kurz nach sechs Uhr, ist dort immer ziemlich viel los.
    Für mich ist der Radweg auf der Hauptstraße keine Alternative- zu laut und dreckig, zu viele Querstraßen, zu eng, zu viel Wartezeit an den Ampeln… Ich finde die Fahrradstraße super- als Fahrradstraße!

  8. Anwohner sagt:

    Nachtrag:
    Es wurde der Vorschlag dem Bauamt unterbreitet, die Str. „Am Buchenweg“ und „Am Wiesengrund“ zu entlasten, indem man den Poller gegenüber der Wiese/Spielplatz Wieseneck entfernt und somit die Anwohner gleich über die neue Str. leitet.
    Oder die Str. hinter den Gärten nutzt.
    Man hätte den Bauern für die Zeit der Nutzung entschädigen können.
    Der Weg wird auch sonst befahren.
    Hätte….
    Es gäbe Möglichkeiten wenn man wollte.
    Aber nein, lieber fahren dann die Autos auf den Bürgersteigen.
    Die einen Straßen werden aufgebaut, die anderen die gar nicht für den Verkehr ausgelegt sind, nun zerstört.

  9. Simon Simson sagt:

    Ich finde, dass der Artikel in Zeiten, in denen Spritsparen, wo man nur kann, angesagt wäre, eine völlig unpassende Haltung, eigentlich eine von gestern, spiegelt. Nicht, dass er in den Fakten falsch wäre. Aber allein die Tatsache, dass genau das bei der Chefredakteurin von WSM auf ihr Gemüt schlägt, dass sie genau das zusätzlich in der Hauptspalte kommentiert, sagt mir viel. Nun ja, dem Klimawandel kann man begegnen, in dem man die Klimaanlage im Auto aufdreht, der eigenen schwindenden Sportlichkeit mit einem immer leistungsfähigeren SUV und dem Ölembargo gegenüber einem Kriegsaggressor mit Gemecker über Spritpreise. Dass Fußgänger und Radfahrer aufgrund der Stausituation mitleiden, weil sie nicht über die Straße gehen oder das Rad zwischen den Autos durchschieben können, wirkt da sehr bemüht. Ich fahre täglich viel Rad und stelle das definitiv nicht fest. Das ganze Thema hätten wir nicht, würden die Bürger, insbesondere die Warener bei ihrem Mobilitätsverhalten endlich vernünftig werden. Wortwahl hin oder her, Herr Müther hat recht.

    • Es geht hier nicht um eine Grundsatzdiskussion zum Klima, sondern darum, dass die augenblickliche Verkehrssituation in Waren unerträglich ist. Viele können ihr Auto nicht durch ein Fahrrad eintauschen. Nehmen Sie nur mal die Handwerker oder Pflegedienste, die mehrmals täglich durch die Stadt müssen und jetzt zum einen höhere Kosten haben und zum anderen Termine nicht schaffen, weil sie lange Zeit in Staus verbringen. Vielleicht sollten Sie sich wirklich mal aufs Fahrrad schwingen und in Waren derzeit die Straßen nutzen, die als Ausweichstrecken von Autofahrern genutzt werden und verstopft sind. Und da Sie mich persönlich ansprechen: Ich versuche seit Beginn der Bauarbeiten, meine Termine möglichst mit dem Fahrrad zu machen. Und das ist in einigen Bereichen der Stadt wahrlich keine Freude.

  10. AK sagt:

    Die dreiseitige Baustellenampel kennt nur eine Grünphase, obwohl jeweils der Rechts- und Linksverkehr zusammen fahren könnten wie es auch bei der „normalen“ Ampel funktionierte. Dies würde den Stau beseitigen. Es liegt alles nur an dieser Ampelschaltung.

  11. Kai Kippe sagt:

    Es ist schon erstaunlich wie sich doch die Gemüter über das leidige Thema Schweriner Damm erhitzen, dabei wäre es doch so einfach gewesen, wenn sich die Warener für die Umhehungsstrasse entschieden hätten, dann wäre wenigstens der ganze Durchgangsverkehr der B 192
    außerhalb der Stadt geblieben. Leider haben sich die Warener dagegen entschieden, es wäre wenigstens für die Zukunft eine Lösung gewesen. Sich jetzt über die Situation aufzuregen ist scheinheilig.

  12. Warener Oldie sagt:

    Nein Kai Kippe, das ist so nicht richtig. Die Warener wollen schon eine Umgehungsstrasse, aber keine häßliche Brücke über
    den Tiefwarensee !

  13. Simon Simson sagt:

    Die Verkehrssituation ist unerträglich, weil viel zu viel Auto gefahren wird und nicht, weil zu wenig Straßen gebaut wurden oder bei deren Reparaturen keiner mehr weiß, wie das bei der Blechlawine bewältigt werden kann, ohne dass die Autofahrer merken, was alles dazu nötig ist und aufrechterhalten werden muss. Die Gemeindeschwester hatte zu ihrer Zeit meistens eine Schwalbe. Nicht dass ich in diese zurückwollte, aber was auf den Straßen los ist, lässt sich mit Handwerkern und Pflegediensten nicht begründen. Ich gebe Ihnen, Frau Gest recht, dass in einigen Bereichen der Stadt das Radfahren kein Vergnügen ist. Das liegt aber daran, dass diese Art des Verkehrs bei Planungen stets stiefmütterlich behandelt wurde, dass zwar bei Straßenumbauten manchmal an Radwege gedacht wird, aber nicht zu einem nahtlosen, kopfsteinpflaster- und bordkantenfreien Gesamtkonzept unter Beachtung der unterschiedlichen Geschwindigkeit zu Fußgängern (Hafen) des Gegenverkehrs (Strandstraße) zusammengehören und auch mit passenden Ampelphasen (Röbeler Chaussee). Die richten sich ausschließlich am Autoverkehr aus. Der neue Bahnhofstunnel verschlingt viele Millionen. Warum auf der Südseite keine Rampe, sondern ein Fahrstuhl gebaut wird, wurde nur hanebüchen begründet, es sei kein Platz. Doch der ist da, würde aber das Versetzen von Fahrleitungsmasten der Bahn und oh weh für den Autoverkehr, die zeitweise Sperrung der Teterower Straße erfordern. Ergebnis. Radfahrer haben auch hier wieder das Nachsehen. Der Tunnel unter der Röbeler Chaussee wurde endgültig verworfen, bevor man über ein Radverkehrskonzept auch nur nachdachte. Und im Winter werden Radverbindungen nicht geräumt und die anderen mit Schnee zugeschüttet. Und wenn es doch noch Verwegene gibt, die auf das Rad steigen, dann werden sie mit endlosen Reihen Mülltonnen, die der Entsorger nach dem Leeren auf ihren Wegen aufreiht, gefoppt. Mit Bauarbeiten an den Straßen hat das alles nichts zu tun.

  14. Regimekritiker sagt:

    @Simon Simson, ich teile Ihre Ansichten in vollem Umfang. Vor allem, dass alles nach wie vor bei Verkehrsplanungen auf den KFZ-Verkehr ausgerichtet wird. An die Verantwortlichen: Macht weiter so, damit auch diese Region zum Hotspot für Verkehrschaos wird, so wie man es aus Regionen rund um Metropolen kennt. Mir graut es schon, wenn ich demnächst nach Waren zum Facharzt muss. Auch wenn ich mich wiederhole, Orte, wie dieser oder auch Malchow, haben den Charme eines DIX-Klos. Diese Orte sucht man nur auf, wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt.

  15. Warener Radlerin sagt:

    Oh Herr Simson, Sie sprechen mir aus der Seele!Fahre täglich mit dem Rad zur Arbeit und weiß von etlichen Kollegen, dass sie unnötigerweise mit dem Auto zur Arbeit fahren obwohl sie keine 2km entfernt wohnen! Leider sind Autofahrer ganz oft nicht so gut auf die Radler zu sprechen und umgekehrt und deswegen die geteilten Meinungen!Leider kann ein Autofahrer der nie auf das Rad steigt nicht die von Ihnen beschrieben Probleme nachvollziehen und der reine Radler kann auch die Nöte der Autofahrer nicht so ganz verstehen! Darum geht es ja auch nicht,sondern um die nicht durchdachten Planungen solcher Baumassnahmen!ich habe keine Ahnung davon aber wenn man das immer so sieht,was alles aufgerissen wird und wieder beendet und ein halbes Jahr später wird wieder aufgerissen und gesperrt, da fragt man sich, wer bekommt für solche Planungen sein Geld ?

  16. 1+1 sagt:

    Mit der Situation der Radfahrer hat Simon Simson aber sowas von Recht, da möchte ich mich gleich anschließen. Eine Rampe am Warener Bahnhofstunnel, das wäre eine Sache! Und die Müllentsorger gehören für jede einzelne Tonne, die auf dem Radweg steht, zu Bußgeld verdonnert. Wer wirklich aufs Auto verzichtet, muss hier über eine ausgeprägte Leidensfähigkeit verfügen. Ich meine nicht die Vergnügungsradler. Wer täglich auf das Rad angewiesen ist, kommt so zwangsläufig auf den Gedanken, doch wieder ein Auto anzuschaffen. Da sitzt man trocken, wenn Stau ist und man kann im Chor mitmeckern!