Dank vieler Spenden: Hugo macht große Fortschritte

14. August 2022

Es war zweifellos eine der größten Spendenaktionen in der Müritz-Region. Eine Spendenaktion, die unzählige Menschen mit unwahrscheinlich viel Herzblut unterstützt haben –  allen voran der SV Grabowhöfe. Letztendlich kamen mehr als 50 000 Euro für einen kleinen Jungen zusammen, der einen schwierigen Start ins Leben hatte und immer noch hat: Der dreijährige Hugo aus Sophienhof macht Dank dieser Spenden weiterhin tolle Fortschritte. Eigentlich sollte mit dem Geld nur ein besonderes Therapiegerät angeschafft werden, doch da eine so große Summe zusammengekommen ist, konnte Hugo jetzt gemeinsam mit seinen Eltern und Geschwistern eine spezielle Therapie in der Slowakei machen. Die ADELI-Therapie ist eine einzigartige und intensive Neurorehabilitation, und die hat Hugo richtig was gebracht, wie Mama Anja berichtet.
Diese Fortschritte ihres Kleinen sind wohl das schönste Hochzeitsgeschenk für die Eltern. Denn nachdem sie ihre Hochzeit eigentlich verschieben wollten, um Hugo das Gerät zu kaufen und die Therapie zu ermöglichen, konnten Anja und Christian sich am Freitag aufgrund der Spenden endlich auch das Ja-Wort geben.

Das ADELI Medical Center ist ein internationales Rehazentrum, das auf die Behandlung von Patienten mit neurologischen Defiziten spezialisiert ist.  Die größten Vorteile des ADELI Medical Centers liegen in einem individuell zugeschnittenen, hochintensiven Therapieprogramm und umfassender Betreuung. Bis zu fünf Stunden täglich wird jeder Patient von einem multidisziplinären Team aus Ärzten, Therapeuten, Masseuren, Logopäden und anderen Spezialisten betreut. Hauptziel ist es,  zu mehr Selbstständigkeit zu verhelfen, die Geh- und Sprechfähigkeit zu fördern.

„Für Hugo war es sehr, sehr anstrengend, aber er hat toll mitgemacht. Und die Fortschritte sind wirklich enorm. Sehr gut getan hat ihm, dass seine ganze Familie in den zwei Wochen um ihn herum war. Das konnten wir nur Dank der Spenden machen“, erzählt Mama Anja.

Weitere Therapien nötig

Hugo kam zusammen mit seinen Schwestern Frieda und Marie im Januar 2019 zwölf Wochen zu früh auf die Welt. Mit erheblichen Folgen für ihn. Marie wog nur 390 Gramm, Frieda 740 und Hugo 800 Gramm. Kein optimaler Start ins Leben. Während Hugo und Frieda reanimiert werden mussten, atmete Marie zunächst selbstständig. Doch sie war letztendlich zu schwach und verstarb wenige Tage später. Ihre Eltern hatten kaum Zeit, die Trauer zu verarbeiten, sie mussten sich um Hugo und Frieda kümmern, die Hirnblutungen erlitten hatten. Mehr als 80 Tage waren alle Vier zusammen im Uniklinikum Rostock, ehe es nach Hause ging. Aber auch dort begleiteten sie Monitore und die ständige Angst um ihre beiden Kinder.

Während Frieda weniger Spätfolgen zeigte, hatte es Hugo deutlich schwerer. Als Folge der Hirnblutung entwickelte er die Zerebralparese, unter der er noch heute leidet und mit der er auch noch lange leben muss. Es sei denn, hoffnungsvolle Therapien schlagen an.

In den vergangenen Jahren ließen Mama Anja und Papa Christian nichts unversucht, dem heute Dreijährigen zu helfen. Sie fuhren beinahe durch ganz Deutschland, um alle Therapieansätze, die es für die Erkrankung von Hugo gibt, zu versuchen.

Dann erfuhr Familie Panschenko von einer besonderen Therapie in der Schweiz. Anfang Januar fuhren Mama und Papa für eine Woche mit Hugo dort hin. Und es zeigte sich, dass ihm die Behandlung gut tut. Allerdings muss sie fortgesetzt werden. Am besten täglich und mit einem speziellen Gerät, das sich Giger-MD nennt. Damit kann Hugo auch zu Hause trainieren. Das Gerät kostet mehr als 20 000 Euro. Und auch wenn Mama und Papa arbeiten – die 20 000 Euro hatten sie nicht mal eben auf der hohen Kante.

Freunde schlugen einen Spendenaufruf vor, und der erwies sich als goldrichtig. Das teure Therapiegerät steht inzwischen im Haus der Familie, Hugo trainiert dort täglich eine Stunde. Auch den nötigen Umbau konnten die Eltern mit den Spenden finanzieren, denn das Gerät wiegt um die 200 Kilo, da musste im Haus einiges geändert werden.

Vor allem der SV Grabowhöfe und seine Chefin Rekarda Disteler sowie Grabowhöfes Bürgermeister Enrico Malow haben sich richtig reingekniet und einen Spendenlauf für Hugo organisiert. Ihnen es ist zu verdanken, dass Hugo jetzt täglich trainieren kann, die Therapie in der Slowakei mit der gesamten Familie in Anspruch nehmen konnte und auch künftig weitere nötige Behandlungen machen kann. Denn der Weg von Hugo und seiner Familie zu einem ganz normalen Leben ist noch lang. Sehr lang. Aber gemeinsam und Dank der Unterstützung vieler Menschen packen die Fünf aus Sophienhof das ganz gewiss.

Und hier ein Video zu Hugos besonderer Therapie:

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