10, 9 oder 8 Euro? Flohmärkte an der Müritz beliebter denn je

9. November 2022

Flohmärkte boomen. Auch an der Müritz. Kaum ein Wochenende, an dem nicht in irgendeinem Ort rund um den größten Binnensee Deutschlands zur Schnäppchenjagd eingeladen wird. Eine Stätte, die in der Sommersaison mit Rächern und Bösewichten lockt, hat sich jetzt schon zum zweiten Mal als idealer Flohmarkt-Standort präsentiert –Warens Freilichtbühne. Bestückten beim ersten Mal noch weniger als zehn Anbieter ihre Stände, waren es am vergangenen Wochenende schon deutlich über 20. Dabei kamen die Verkäufer nicht nur aus Waren selbst, sondern aus den umliegenden Orten und sogar aus Neubrandenburg. Auch die Schnäppchenjäger ließen nicht lange auf sich warten. Doch auf der Freilichtbühne ging’s nicht nur ums Kaufen und Verkaufen, vielmehr haben die Besucher einen angenehmen Nachmittag mit vielen netten Gesprächen, Snacks und Getränken genoßen. Für Organisatorin Nicole Düwell ist klar: Wir machen es wieder. Die nächste Auflage gibt’s sogar noch im Dezember, dann in weihnachtlicher Atmosphäre.

Zu den Verkäufern zählten auch der zehnjährige Till und sein zwölfjähriger Kumpel John. Beide boten vor allem Spielsachen an. Beim Aufbauen ihres Standes guckten sie sich die ausrangierten Dinge aber noch einmal ganz genau an: „Soll das wirklich weg oder behalten wir es doch“, war die Frage aller Fragen. Letztendlich hatten die beiden Jungs richtig viel Spaß. Lief ja auch wirklich gut an ihrem Stand, und Mama und Papa hatten zuvor gesagt, dass sie den Verkaufserlös behalten können…

Anne und Lea aus Neustrelitz wollten eigentlich erst nach Neubrandenburg, um ihre Kleidung anzubieten, doch als sie die dortigen Standgebühren erfuhren, entschieden sie sich für die Warener Freilichtbühne. Bereut haben es die Freundinnen nicht. Sie kamen sehr gut vorbereitet auf den Mühlenberg – brachten eigene Kleiderstangen mit und hatten sogar einen großen Standspiegel dabei. „Es hat wirklich viel Spaß gemacht, eine tolle Stimmung, wir kommen wieder“, so das Fazit der Beiden.

Die 27-jährige Jacqueline aus Neubrandenburg bot neben aussortierten Dingen auch selbst gemalte Bilder in Waren an. „Das sind Corona-Arbeiten“, verriet sie und freute sich über das Interesse an ihren wirklich schönen Werken.

Aber nicht nur Kleidung, Spielsachen, Schuhe, technische Geräte waren im Angebot, sondern auch Selbstgemachtes. Anja Borries fertigt in ihrer Freizeit besonderen Holzschmuck an. Unter dem Namen „HolzSurfing“nist sie damit nicht nur bei Etsy, auf Facebook und Instagram zu finden, sondern stellte ihre Designer-Ketten und -Ringe auch im Müritzeum aus. „Mir macht das Arbeiten mit Holz sehr viel Spaß. Ich bin gerne in der Werkstatt meines Vaters und probiere neue Sachen aus“, erzählt die Warenerin.

Andere Anbieter lockten mit selbst gemachter Marmelade, Honig, Kräutermischungen und sogar gestrickte Strümpfe gingen über die Flohmarkt-Tische. Und immer wieder hieß es: 10 Euro?, 9 Euro? Okay, für 8 kannst es haben!

Zufrieden waren am Ende nicht nur die Verkäufer, die das eine oder andere Geschäft gemacht haben, sondern auch die vielen Besucher. Etliche von ihnen nutzten das schöne Wetter für einen Spaziergang zum Mühlenberg und gingen mit vollen Taschen wieder nach Hause. Aber meistens nicht sofort. Denn die gemütliche Atmosphäre auf der Freilichtbühne lud regelrecht ein, mit anderen zu quatschen, sich auszutauschen, gemeinsam einen Kaffee zu schlürfen, warme Bretzeln zu schlemmen und hier und da auch, um mit einem Sektchen anzustoßen. Sogar eine Schachpartie gab’s am Rande. Man hat gemerkt, dass die Menschen die Stimmung fernab von den täglichen Problemen genossen haben.

Und so baten sowohl die Besucher als auch die Käufer nach Einbruch der Dunkelheit bei der rührigen Organisatorin Nicole Düwell um eine baldige Wiederholungn. Und die soll es wie gesagt schon im Dezember geben – rechtzeitig vor Weihnachten, um die letzten Geschenke für die Lieben klar zu machen. Den genauen Termin geben wir in Kürze bekannt.


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