Zu Jahresbeginn gleich zwei Spenden fürs Warener Hospiz

5. Februar 2023

Für Claudia Bajorat und ihr 19-köpfiges Team im Warener Hospiz hat das neue Jahr gleich mit zwei guten Nachrichten begonnen. Zum einen gab’s ordentlich Geld aus dem Erlös der Müritzer Weihnachtslotterie und zum anderen schauten in dieser Woche die „Wilden Hörner“ aus Klocksin vorbei. Eine rührige Truppe, die nicht nur die Hospiz-Gäste und Bewohner des Pflegeheimes bestens und unüberhörbar unterhielt, sondern die auch einen ziemlich dicken Umschlag mitbrachte. 750 Euro überreichten die „Wilden Hörner“ an die Hospiz-Chefin. Dieses Geld kam beim Weihnachtskonzert der Bläser zusammen. Geld, das im Hospiz mit seinen zehn Plätzen für unheilbar kranke Menschen auch gebraucht wird, denn fünf Prozent der jährlichen Kosten müssen selbst aufgebracht werden. Außerdem erfüllen die Mitarbeiter ihren Gästen gerne letzte Wünsche, die manchmal auch nicht ohne Geld zu organisieren sind.

Die „Wilden Hörner“ aus Klocksin waren nicht zum ersten Mal zu Gast und haben nicht zum ersten Mal gespendet. Für die Männer ist das eine Herzensangelegenheit, hat einer von ihnen doch ganz persönlich erfahren, wie wichtig, wie intensiv und wie rührend die Arbeit der Mitarbeiter im Hospiz „Müritzpark“ ist. Eine Angehörige ist in der Einrichtung des DRK betreut worden. Die Dankbarkeit der Familie und Freunde geht über ihren Tod hinaus.  Das ist kein Einzelfall, wie Claudia Bajorat erzählt. „Viele Menschen, deren Angehörige hier bei uns zu Gast waren, halten den Kontakt zu uns auch lange, lange, nachdem ihre Liebsten gestorben sind. Sie schauen einfach mal vorbei, fragen aber auch, ob sie irgendwie unterstützen können.“

Durch diese Dankbarkeit, durch Firmen der Region, aber vor allem, durch ganz viel Engagement der Mitarbeiter sind im vergangenen Jahr rund 56 000 Euro an Spenden zusammengekommen. 

Mitarbeiter wandern von Waren nach Schwerin

Mit dem Geld, das es aus dem Erlös der Weihnachtslotterie für das Hospiz gab, soll jetzt eine Beamer-Anlage inklusive Leinwand angeschafft werden. „Wir möchten gerne Filme – auch alte – zeigen, aber vielleicht auch Fotos von unseren Gästen. Außerdem denken wir mit dieser Anlage an die Angehörigen. Mitunter sind auch Kinder dabei, die wir so besser betreuen können“, erzählt Claudia Bajorat. Denn: Nicht nur die kranken Menschen selbst werden im Hospiz „Müritzpark“ liebevoll umsorgt, sondern auch ihre Angehörigen und Freunde, die in den Ausnahme-Situationen häufig Halt, Unterstützung und Zuspruch brauchen.

Um auch in diesem Jahr wieder Spenden für die Einrichtung in der Thomas-Mann-Straße zu bekommen, haben die Mitarbeiter einiges in petto. Drei Mitarbeiter der Einrichtung wollen auf Wanderschaft gehen. Vom Warener Hospiz bis zum Schweriner. Dabei hoffen sie auf „Kilometerspenden“ von Firmen oder auch Privatpersonen der Region. „Wir sind Müritzer“ findet diese Idee und den Einsatz hervorragend und hat spontan zugesagt, die Wanderer zu „belohnen“.

Außerdem ist im Sommer ein großes Straßenfest mit der benachbarten Kita und der Schule geplant. Und die Staffel des schon traditionellen Hospizlaufes des DRK Mecklenburgische Seenplatte soll in diesem Jahr in Neustrelitz starten und in Waren enden.

Derzeit laufen aber erst einmal die Vorbereitungen für die Faschingsfeier im Hospiz. Denn Claudia Bajorat und ihr Team sind dafür bekannt, dass sie gerne mit ihren Gästen feiern und dabei auch selbst in lustige Kostüme schlüpfen. Denn wo gelacht wird, ist nur wenig Platz für Trauer und Schwermut – Leben bis zum letzten Atemzug ist die Devise im Hospiz.


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