30-Jähriger zusammengeschlagen und tödlich verletzt – Anklage gegen 16- und 19-Jährigen erhoben 

10. Juni 2022

In diesem Fall waren die Ermittler und die Staatsanwaltschaft schnell: Weniger als vier Monate nach einer tödlichen Attacke auf einen Mann in Neubrandenburg (WsM berichtete) ist Anklage gegen zwei mutmaßliche Täter erhoben worden. Wie „Wir sind Müritzer“ jetzt erfuhr, müssen sich die beiden 19 und 16 Jahre alten Männer – ein Iraner und ein junger Mann aus Afghanistan – wegen gemeinschaftlichen Totschlags vor dem Landgericht Neubrandenburg verantworten. Die Beschuldigten sollen einen Landsmann, einen 30 Jahre alten Mann aus Afghanistan, am 7. Februar dieses Jahres bei einer Begegnung am Oberbach  so schwer misshandelt haben, dass das Opfer trotz schneller medizinischer Hilfe wenige Tage später in einer Klinik starb.

Die Attacke ereignete sich an einem Montag und war auch von Zeugen gesehen worden. Der Weg ist ein beliebter Spazierweg zum Kulturpark im Stadtteil an der Rostocker Straße. Laut Polizei war es plötzlich sehr laut. Die später Festgenommenen sollen den 30-Jährigen so brutal attackiert haben, dass er schließlich bewusstlos am Boden lag. Ein älterer Zeuge mischte sich ein, die Täter flohen. Das Opfer kam mit schwersten Kopfverletzungen in eine Klinik.

Die beiden Beschuldigten konnten schon kurze Zeit später durch eine sehr gute Personenbeschreibung gefunden werden. Sie waren durch den Kulturpark Richtung Badehaus und Stadthalle gelaufen. Als Motiv wurde nach Informationen von WsM bekannt, dass es um einen sehr persönlichen Streit gegangen sein soll, etwas wie eine “Frauengeschichte.”

Bei der Vorführung im Amtsgericht Neubrandenburg waren ihnen einen Tag später die Haftbefehle verkündet worden. Dort hatten die beiden Männer auf Anraten der Anwälte offiziell geschwiegen.

Bei den Absprachen mit den Juristen hatte jedoch der jüngere der beiden Verdächtigen angegeben, dass er den Landsmann nicht habe töten wollen. Der Ältere wurde in Handschellen vorgeführt. Mit einem Prozessbeginn wird angesichts der Belastung der Kammer, die auch den Fall Lärz behandelt hatte und den Fall Priborn in Kürze verhandeln soll, frühestens Ende Juli/Anfang August gerechnet.


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