92-Jähriger fährt statt zur Einschulung in Hessen nach Rostock

3. September 2021

So schlecht – wie oft geschildert – kann die Autobahnverbindung zwischen Hessen und Mecklenburg-Vorpommern wohl doch nicht sein. Jedenfalls hat sich ein 92 Jahre alter Autofahrer aus Bad Hersfeld am Dienstag ganz auf sein Navigationssystem verlassen – und ist statt eineinhalb Stunden nach Südwesten einen ganzen Tag nach Nordosten gefahren und in Rostock gefunden worden. Zum Glück einigermaßen wohlauf, wie eine Polizeisprecherin gegenüber „Wir sind Müritzer“ erklärte. Nur zurückfahren, das durfte der Mann nicht mehr allein.

Das Problem: Der Sohn und seine Familie hatten den Rentner am Dienstag zur Einschulung der Enkelin in Nidderau in Hessen, eben 130 Kilometer südwestlich von Bad Hersfeld an der A4, erwartet. Zuletzt hatten sie 11.30 Uhr telefoniert. Da war der 92-Jährige losgefahren.

Als er um 17 Uhr immer noch nicht da war, rief der Sohn die Polizei. Nach langer Suche entlang der Autobahnen, ohne Erfolg, ordnete ein Richter schließlich an, dass das Handy des 92-Jährigen geortet wird. Das klappte. Aber da war der Mann schon an Berlin und der Müritz vorbei bis Rostock gefahren – 550 Kilometer immer der Navi-Stimme hinterher.

Dort stand der Vater gerade bei einer Pension, wo er sich wegen einer Reifenpanne gemeldet hatte. Die erstaunte Pensionsbesitzerion hatte ebenfalls gerade versucht, den Sohn zu erreichen. Dieser nahm es erleichtert auf. Er wolle aber erst seine Tochter am Mittwoch zum zweiten Schultag bringen und dann den Vater aus Rostock abholen, damit er sicher zurückkommt, sagte die Sprecherin.


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