Arztbesuch und ein Kamerateam bei Langschläferin Mascha
Ärztlicher Hausbesuch im Bärenwald Müritz ist nichts Ungewöhnliches. Regelmäßig schauen die Veterinärmediziner des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin in Stuer vorbei, um den Gesundheitszustand der Bewohner zu checken. Gestern war die 30 Jahre alte Mascha an der Reihe. Sie ist als Langschläferin bekannt und gehört zu den Bären mit der längsten Winterruhe. Gestern nun gab’s für sie eine Betäubung, ehe es auf den Untersuchungstisch ging. Die Ärztin hatte dabei tatkräftige Unterstützung: Beni von der bekannten „Beni Challenge“ beim Fernsehsender Disney Channel assistierte vor laufender Kamera. Warum genau, ist in der nächsten Sendung zu sehen.
Mascha jedenfalls macht trotz einiger Vorerkrankungen einen guten Eindruck, Ärztin Julia Bohner ist zufrieden mit ihr. Dabei hatte die Bärin, die vor etwa 18 Jahren gemeinsam mit Otto in den Bärenwald kam, zunächst kein schönes Leben. Beide – Mascha und Otto – mussten gemeinsam in einem nur 150 Quadratmeter großen Gehege auf Beton wohnen. Nachdem sie für ausreichend Nachwuchs gesorgt hatten, trennte man sie. Erst im Bärenwald Müritz durften sie wieder in einem Gehege mit Teichen, Höhlen und Wiesen die Natur neu entdecken. Doch vor zwei Jahren starb Otto. Das hat Mascha, die als dominant gilt und ihren Otto am liebsten für sich alleine haben wollte, sehr mitgenommen.
„Die Tierpfleger beobachteten nach dem Tod ihres Partners Veränderungen in Maschas Verhalten. Sie schien tief betroffen und zeigte ein gestresstes und lethargisches Verhalten. Das Tierpflegeteam kümmerte sich selbstverständlich sehr um Mascha. Unter anderem kam sie in ein anderes Gehege. Das tat ihr offenbar gut: Jetzt kann Mascha wieder beim Fressen, Baden und Umherstreifen beobachtet werden“, berichtete Sprecherin Petra Konermann.
Neben der Überprüfung der Blutwerte ist gestern auch Maschas Schilddrüse mit einem Ultraschallgerät gescheckt worden, denn wegen einer Unterfunktion erhält sie Medikamente. Zudem leidet sie an Arthrose – ein Ergebnis der schlechten Haltung im Beton-Käfig. Doch im Großen und Ganzen freut sich das Team des Bärenwaldes, dass Mascha so fit ist und wieder unbeschwert zwischen Bäumen und im Wasser umher toben kann.
Fotos: Bärenwald Müritz