Arztbesuche in Mecklenburg-Vorpommern: Männer holen auf

15. Juli 2022

In Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr so viele Männer einen Arzt kontaktiert wie seit Jahren nicht. Das ist das Ergebnis einer Datenanalyse der KKH Kaufmännische Krankenkasse. 2021 nahmen demnach 89,9 Prozent der KKH-versicherten Männer ambulante Versorgung in Anspruch – egal ob beim Allgemein- oder Fachmediziner. 2020 waren es hingegen 88,3 Prozent, 2017 nur 87,9 Prozent. Eingeholt haben die Männer die Frauen trotz des Anstiegs aber noch nicht: Nach wie vor kontaktieren deutlich mehr Frauen im Nordosten einen Mediziner. Bei ihnen war die Quote 2021 und 2019 mit jeweils 95,8 Prozent am höchsten, 2020 mit 95 Prozent etwas niedriger.

Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass überall in der Republik deutlich weniger Männer zum Arzt gehen als Frauen. In Bremen haben 2021 die wenigsten Männer ambulante medizinische Hilfe in Anspruch genommen (84,2 Prozent), im Saarland hingegen die meisten (90,8 Prozent). Mecklenburg-Vorpommern liegt mit 89,9 Prozent an zweiter Stelle.

Frauen haben im vergangenen Jahr auch häufiger eine ambulante ärztliche Versorgung in Anspruch genommen: in MV im Schnitt zehnmal, Männer hingegen siebenmal. Einer der Gründe für diese Geschlechter-Schere sind die Besuche vorwiegend jüngerer Frauen in gynäkologischen Praxen, etwa zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, zur Verhütungsberatung oder Schwangerschaftsvorsorge: So kontaktierten bundesweit etwa gut 92 Prozent der Frauen zwischen 25 und 29 Jahren einen Mediziner, aber nur knapp 79 Prozent der gleichalterigen Männer. Bis zu einem Alter von 14 Jahren hingegen sind nahezu gleich viele Mädchen und Jungen beim Arzt anzutreffen. Und auch ab dem Rentenalter gleicht sich die Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Versorgung von Frauen und Männern wieder an.

Nicht wegen jeder Kleinigkeit ist ein Arztbesuch notwendig. Doch mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können Patienten Erkrankungen vorbeugen beziehungsweise den Erfolg einer Therapie sichern. Dies gilt auch während der Corona-Pandemie, denn es gibt andere ernste Erkrankungen, bei denen eine rechtzeitige Diagnose lebensrettend sein kann.


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