Seit Ende vergangenen Woche wird auf dem Schulhof des Richard-Wossidlo-Gymnasiums Waren die Open-Air-Ausstellung „Für die Freiheit! Widerstand in Diktaturen“ gezeigt. Sie wurde von der Politikwissenschaftlerin Dr. Sandra Pingel-Schliemann kuratiert. Die Ausstellung soll für die Schüler ein außerschulischer Lernstandort sein, an dem sie sich über Biografien mit historischen und aktuellen politischen Inhalten auseinandersetzen und dabei fachliche, methodische und soziale Kompetenzen erwerben.
Sie nähern sich den Themen: Widerstand, Diktatur, Demokratie, Freiheit biografisch an und werden zudem für gegenwärtige Probleme sensibilisiert, wie Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierungen.
Das 20. Jahrhundert wird oft als das „Jahrhundert der Diktaturen“ bezeichnet. Ob in Südamerika, Afrika, Asien oder Europa: weltweit etablierten sich Diktaturen. Einige bestehen bis heute, neue entstanden im 21. Jahrhundert. In jeder Diktatur gibt es immer wieder Menschen, die diese Herrschaftsform ablehnen, die sich nicht einschüchtern und entmutigen lassen. Sie beteiligen sich an Demonstrationen, verteilen Flugblätter, helfen Inhaftierten, organisieren andere vielfältige Formen des Protestes. Dafür nehmen sie ein hohes persönliches Risiko für sich und ihre Familien in Kauf.
Sandra Pingel-Schliemann porträtiert in dieser Ausstellung sechs Frauen und Männer aus der Türkei, Russland, Lettland, Belarus, Syrien und der DDR, die gewaltlos Widerstand in der Diktatur ausgeübt haben und heute in MV leben. Die Porträtierten stehen stellvertretend für all die anderen unbekannten, oft schutzlosen, aber mutigen Frauen und Männer in dieser Welt, die tagtäglich unter schwersten Bedingungen für die Freiheit eintreten. Ihnen ist diese Ausstellung gewidmet.
Die Ausstellung wurde von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Landeszentrale für politische Bildung in MV finanziert. Es besteht die Möglichkeit, dass auch interessierte Bürger, die Ausstellung bis 9. Mai jeweils nach Unterrichtsschluss von 15.30 bis 17 Uhr sehen können.