Christoph 48 startet 1471 Mal zu Menschen in Not
Im Vergleich zum Vorjahr startete der Rettungshubschrauber „Christoph 48“, der in Neustrelitz stationiert und auch für die Müritz-Region zuständig ist, im Jahr 2022 zu rund 10,8 Prozent mehr Einsätzen. Das geht aus der aktuellen ADAC-Bilanz hervor. Insgesamt rückte „Christoph 48“ im letzten Jahr zu 1471 Einsätzen aus. Dabei wurde der Hubschrauber 143-mal häufiger alarmiert als noch im Vorjahr. Einsatzgrund Nummer eins waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen mit 36 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen.
Dahinter folgen mit 21 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. In elf Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle, wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei zehn Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache.
Deutschlandweit wurden die Crews der gemeinnützigen ADAC Luftrettung so häufig wie noch nie alarmiert. Im Jahr 2022 rückten sie zu 55.675 Einsätzen aus. Die ADAC Luftrettung sieht zum einen die steigende Mobilität nach Ende der Coronaeinschränkungen sowie die wachsende Bedeutung von Flügen in der Dämmerung und Spezialeinsätzen mit Rettungswinde als Gründe für die gestiegenen Zahlen. Zum anderen auch regionale Überlastungen des bodengebundenen Rettungsdienstes sowie ein weit verbreiteter Notarztmangel. In vielen Regionen ist der Rettungshubschrauber bei einem Notfall häufig das einzig verfügbare Rettungsmittel.
1996 verlegte das Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern den Standort für den Bundeswehr-Rettungshubschrauber SAR 93, der seit 1990 von Schwerin aus startete, in den Landkreis Mecklenburg-Strelitz nach Neustrelitz. Im Juli 2006 übernahm die ADAC Luftrettung mit „Christoph 48“ die letzte Bundeswehr-Station. Bereits mehr als 22.500 Rettungseinsätze wurden vom Standort Neustrelitz aus geflogen. 2020 feiert der Rettungshubschrauber seinen 30. Geburtstag.
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute mehr als 1,1 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem und werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz.
„Christoph 48“, ist in einem Umkreis von 30 Kilometern innerhalb von neun Minuten vor Ort, in einem Umkreis von 50 Kilometern in etwa 15 Minuten und in einem Umkreis von 70 Kilometern innerhalb von ca. 20 Minuten.
Foto oben: Steffen Arnold