Darmkrebstest im Norden wenig genutzt

1. Februar 2019

Immer mehr Menschen nehmen offenbar das Thema Vorsorge gegen Darmkrebs nicht ernst genug. Dabei zählt Darmkrebs neben Haut- und Brustkrebs zu den häufigsten Krebser­krankungen. Aus Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenkassen geht hervor, dass der immunologische Stuhltest zur Früherkennung zu­nehmend selte­ner in Anspruch genommen wird. In den Jahren 2012 bis 2016 ist die Zahl der Frauen und Männer aus Mecklenburg-Vor­pommern, die die­sen Test gemacht haben, um 13,8 Prozent gesunken.

„Früh erkannt ist Darmkrebs gut heilbar. Deshalb ist es besorgniserre­gend, wenn immer weniger Menschen sich testen lassen“, erklärt Hen­ning Kutzbach, Landesgeschäftsführer der BAR­MER in Mecklenburg-Vorpommern anlässlich des Weltkrebstages am 4. Feb­ruar.

Zwar sei die Inanspruchnahme von Darmspiegelungen, eine weitere Möglichkeit der Darmkrebsvorsorge, in den letzten Jahren leicht gestiegen, jedoch be­deute das insgesamt nicht mehr Prävention. „Vergleichen wir die Abrechnungs­ziffern von allen Untersuchungen im Zusammenhang mit der Darmkrebs­vorsorge, dann sehen wir hier einen deutlichen Rückgang“, so Henning Kutzbach.

Jährlich erkranken mehr als 73.000 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs. „Diese Zahlen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, zur Vorsorge zu gehen.“

Alle Versicherten zwischen 50 und 54 Jahren können den immunologi­sche Stuhltest jährlich beim Hausarzt oder bestimmten Fachärzten durchführen lassen. Ab 55 Jahren kann man sich entweder für die Darm­spiegelung mit einer Wiederholung nach zehn Jahren oder für den Stuhl­test alle zwei Jahre entscheiden. Geplant ist, ab Juli 2019 alle Versicher­ten ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig alle fünf Jahre anzuschreiben und an die Darmkrebsfrüherkennung zu erinnern.

 


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