Der „Detektiv“ im Team der Mecklenburger Backstuben

1. Mai 2017

Ein Interview mit Volker Kröger zu führen stellt selbst erfahrene Journalisten vor eine Herausforderung. Der Produktentwickler der Mecklenburger Backstuben GmbH ist im Unternehmen nämlich das, was man einen gefragten Mann nennt. Eines seiner drei Handys klingelt immer. Oder aber es klopft an der Tür, weil mal ganz schnell etwas geklärt werden muss.

Doch Volker Kröger strahlt trotz dieses Trubels eine bewundernswerte Gelassenheit aus. Und so erzählt er von seiner Arbeit, die er als höchst interessant, kreativ und auch als ein bisschen crazy beschreibt.

Der gelernte Bäcker und Konditor ist vor knapp zwei Jahren ins Team der Mecklenburger Backstuben gekommen. Zuvor hatte er in einem Ort in Schleswig-Holstein eine eigene Bäckerei, irgendwann stieß er im Internet auf die Stellenanzeige der Backstuben. Dieser Job hat ihn gereizt, zumal er als Produktentwickler an der Müritz auch ziemlich eigenständig arbeiten kann.

„Die Geschäftsführung lässt mir sehr viel Freiraum. Und den brauche ich auch, um kreativ zu sein“, erzählt der 52-Jährige.  Aber was macht ein Produktentwickler eigentlich? So ein bisschen verrät das schon der Name: Er entwickelt Produkte. Doch diese Erklärung wäre jetzt etwas zu einfach, denn das Aufgabengebiet von Volker Kröger umfasst viel mehr.

Zum einen „erfindet“ der Schleswig-Holsteiner ganz neue Produkte, und zwar insbesondere auf Kundenwunsch oder nach Hinweisen aus den Filialen.  Zum anderen verbessert er bestehende oder „baut“ auch Produkte nach. Und gerade dieser Nachbau ist mitunter kniffliger, als ein ganz neues Brot oder Brötchen zu kreieren.

„Der Kunde sagt beispielsweise, er möchte dieses oder jenes Brötchen. Wenn ich die genaue Zusammensetzung nicht kenne, ist das ein bisschen wie Detektivarbeit. Aber sie macht Spaß“, sagt der Produktentwickler, der sich nach eigenen Angaben sehr wohl bei den Mecklenburger Backstuben fühlt.

Besonders häufig „erfindet“ Volker Kröger für große Kunden Vollkorn- oder Mehrkornbrötchen. Keine leichte Angelegenheit, denn die Vorstellungen der Auftraggeber stimmen manchmal  nicht mit der Realität überein.

„Beispielsweise Vollkornbrötchen. Der Verbraucher erwartet wie beim Weizenbrötchen ein großes luftiges Teil, doch das funktioniert bei Vollkorn so nicht“, lässt sich der 52-Jährige in die Karten gucken. Etwa einen Monat dauert es übrigens von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt – inklusive Verkostung im Team.

Ganz wichtig: Der aufgeschlossene Bäcker muss auf jeden Kunden ganz individuell eingehen. Denn der skandinavische Einzelhandel hat ganz andere Ansprüche als der österreichische. „Aber genau diese Vielfalt macht diesen Job so interessant“, sagt der Produktentwickler, der sich auch für die bevorstehende Erdbeersaison wieder einiges einfallen lassen hat.

Davon können sich die Kunden der Mecklenburger Backstuben in Kürze in den Filialen und Cafés überzeugen.

Und vielleicht kommt dann auch Volker Kröger einmal selbst dazu, die neuen Erdbeer-Kreationen in Ruhe und so ganz ohne Handy-Klingeln zu genießen.


Kommentare sind geschlossen.