Die nächste Kostenerhöhung: Warens Hafen noch teurer
Erst vor zwei Monaten musste Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) bekannt geben, dass der Ausbau des Warener Hafens erneut teurer wird. Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange. Der Verwaltungschef hat die Stadtvertreter jetzt darüber informiert, dass es weitere Nachträge gibt. War es im Januar mal eben eine Million Euro mehr, werden jetzt offenbar weitere rund 170 000 Euro fällig.
So liegen die Gesamtkosten nunmehr bei mehr als 9,5 Millionen Euro, der Weg zur 10-Millionen-Grenze ist nicht mehr weit.
Warum diese Nachträge, die noch nicht bestätigt sind, anfallen, wollte die Stadt nicht sagen. Ohnehin gibt sie keine Auskunft zum Thema „Kosten des Hafenausbaus“. Eine Presseanfrage ist am Dienstag unbeantwortet geblieben. Man versucht also, die erneute Kostensteigerung unter den Teppich zu kehren.
Zur Erinnerung: Als die Stadt den umfangreichen Ausbau des Hafens geplant hat, ging man von Kosten von etwa 7 Millionen Euro aus. Doch noch bevor überhaupt das erste Baufahrzeug anrückte, stieg die Summe im Herbst 2014 bereits auf 8,3 Millionen Euro.
Kein Grund für die Mehrheit der Stadtvertreter, das Vorhaben zu stoppen. Allerdings machten sie ein bisschen „Du, Du“ und wollten eine Garantie, dass es es nicht zu weiteren Steigerungen kommt. Die hat ihnen aber niemand gegeben.
Warum, zeigt sich jetzt nicht zum ersten Mal, denn zwischenzeitlich musste die Stadt schon einmal über Mehrkosten berichten, die Summe stiegt auf 8,5 Millionen Euro, dann knapp 9,5 Millionen Euro und nun also auf mehr als 9,5 Millionen Euro.
Positiv laut aktuellem Kontrollbericht: Die Arbeiten liegen im Plan. Bürgermeister und Stadtpräsident können sich also während der Müritz-Sail bei der Einweihung der Nordmole auf der Müritz-Sail ordentlich feiern lassen.
Kommentiert
Während deutschlandweit immer noch ausgiebig analysiert wird, warum am Sonntag so viele Menschen die AfD gewählt haben, macht Warens Bürgermeister Norbert Möller mal wieder vor, wie man Bürger, sprich Wähler, enttäuscht und dafür sorgt, dass sie keinerlei Vertrauen mehr in die Politik – auch nicht in die Kommunalpolitik – haben.
Für die erneuten Mehrkosten beim Ausbau des Warener Hafens in Höhe von 173 000 Euro kann er sicherlich nicht direkt etwas, wohl aber für die katastrophale Öffentlichkeitsarbeit, die sich wie ein roter Faden durch seine bisherige Amtszeit zieht.
Da gibt es einen Kontrollbericht – der übrigens auch nur auf Druck der Stadtvertreter regelmäßig erstellt wird–, aber statt „seine“ Einwohner darüber zu informieren, um vielleicht auch weiteren Gerüchten vorzubeugen, mauert Möller erneut.
Statt einer Antwort auf eine einfache Frage, nämlich nach den Kosten und den Gründen für die x-te Erhöhung, trudelt um 17.34 Uhr eine Mail der Pressesprecherin ein, in der sie mitteilt, dass es keine Antwort gibt. Zu erreichen ist zu diesem Zeitpunkt natürlich niemand mehr in der Verwaltung.
Norbert Möller sackt in der Beliebtheitsskala der Warener fast täglich tiefer und man hat fast den Eindruck, er will es so. Alleine in diesem Jahr – und das ist noch nicht einmal drei Monate alt – fabrizieren er und seine Verwaltung eine Negativ-Schlagzeilen nach der anderen.
Das Jahr begann mit der ersten Hafen-Hiobsbotschaft – mal eben noch ne Million mehr. Der Wertstoffhof Ost ist auch drei Monate nach dem Beschluss der Stadtvertreter noch immer geschlossen. Und der Bürgermeister will die Ortsumgehung namens Westspange gegen das Bürgervotum der Warener doch noch durchdrücken, nennt sie jetzt nur anders.
Und auch innerhalb seiner Verwaltung brodelt es. Die schlechte Stimmung in den Büros liegt nicht zuletzt daran, dass sich ihr Chef nicht vor sie stellt – nicht intern und nicht in der Öffentlichkeit.
Nur in einem scheint man sich in der Führungsebene der Warener Stadtverwaltung einig zu sein: Was der Bürger nicht weiß, macht ihn nicht heiß!
Durch die Amtsführung des Warener Bürgermeisters zieht sich eine einzigartige und unverantwortliche Serie von Unvermögen, Pleiten, Pech und Pannen. Und die im vorstehenden Artikel und dem Kommentar von WsM aufgezählten Fehlleistungen der ersten Monate des neuen Jahres stellen lediglich die Fortsetzung einer fatalen Entwicklung unserer Stadt unter der Führung dieses Bürgermeisters dar. Die Warener Bürger/innen verhalten sich bisher noch bemerkenswert still. Es muß allerdings davon ausgegangen werden, daß die derzeitige unverantwortliche Amtsführung durch die Vertreter der (noch) etablierten Parteien und ihrer Repräsentanten den berechtigten Unmut der Menschen auf die Spitze treibt und zum Erstarken der AfD führen wird. Wen wundert’s?
Um noch weiteren Schaden von unserer Stadt abzuwenden ist es allerhöchste Zeit für einen unverzüglichen Rücktritt des Bürgermeisters oder aber für die sofortige Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens.
Ein weiterso kann und darf der Stadt und ihren Bürger/innen nicht zugemutet werden.