Drogenbande: Prozess gegen mutmaßliches Führungsmitglied aus Waren beginnt am Montag

In der Aufarbeitung der großen Polizeirazzia im Juni 2018 in Waren und Umgebung beginnt an diesem Montag die nächste Etappe. Die Kammer von Richterin Nicola Schmidt-Nissen startet die Extra-Verhandlung gegen einen 30 Jahre alten Mann aus der Müritzstadt, dem Drogenhandel in größerem Stil vorgeworfen wird. Der Beschuldigte soll eine der drei Führungsfiguren der Bande gewesen sein, die damals aufgeflogen war.

In einem ersten Prozess hatten im Herbst 2018 zwei Komplizen aus Möllenhagen und Waren bereits Geständnisse abgelegt und waren nach „Deal“ mit der Kammer im Gegenzug zu vier Jahren sowie drei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der 30-Jährige hatte auf Anraten seines Verteidigers Peter-Michael Diestel geschwiegen, weshalb sein Verfahren abgetrennt worden war.Ob das klug war, wird sich zeigen.

Bei der Großrazzia, als Beamte zeitgleich auch in etlichen Dörfern, in Lübz, Gransee und Hamburg durchsuchten, waren für die Polizei erstaunliche Mengen an Marihuana, Amphetamine, Kokain und Ecstasy-Pillen beschlagnahmt worden. Die etwa zehnköpfige Bande soll die großen Mengen von Mitte 2017 bis Juni 2018 umgesetzt haben.

Der Prozess am Montag ist nach Informationen von WsM bereits das dritte Gerichtsverfahren. Bisher wurden die beiden Haupttäter zu Haftstrafe und dazu ein 35 Jahre alter „Lagerist“ aus einem kleinen Dorf bei Waren zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Alle hatten zum Teil ausführliche Geständnisse abgelegt.

Den 30-Jährigen, der früher zur Bundeswehr gehörte, hatte die Staatsanwaltschaft im ersten Verfahren als „rechte Hand und Vollstrecker“ des Hauptverantwortlichen bezeichnet. Man kannte sich vom Kraftsport. Bei der Justiz sind noch zwei weitere Prozesse anhängig. In einem Fall sollen zwei weitere „Helfer“ verurteilt werden. Im fünften Verfahren kommen der Hauptverantwortliche aus Möllenhagen und der 30-jährige Beschuldigte dann noch einmal vor Gericht. Ihnen wird außerdem noch ein Raub vorgeworfen.