Durchsuchungen nach verdächtigen Chat-Verläufen

25. Mai 2023

Das Landeskriminalamt MV hat gestern mehrere Wohnungen bei Personen wegen Volksverhetzung, Belohnung und Billigung von Straftaten und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz durchsuchen lassen. Auslöser waren Chat-Verläufe, die den Ermittlungsbehörden im Oktober vergangenen Jahres bekannt geworden sind. Die Hauptverdächtigen sollen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gelebt haben.

Bei der WhatsApp-Gruppe, die am 7. März 2022 gegründet worden ist, handelte es sich um eine öffentlich zugängliche Gruppe mit variierender Nutzerzahl. Den Ermittlungen zufolge waren insgesamt 73 Nutzer aus 14 Bundesländern zumindest zeitweise Mitglieder der Gruppe. Bei den strafrechtlich relevanten geteilten Beiträgen handelt es sich unter anderem um Bilder mit Hakenkreuzen sowie um antisemitische und volksverhetzende Äußerungen.

Zwei der Hausdurchsuchungen fanden jedoch nicht in Mecklenburg-Vorpommern, sondern in Thüringen, eine im Landkreis Rostock statt. Sie richteten sich gegen zwei Hauptbeschuldigte, die ihren Wohnsitz zum Tatzeitpunkt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hatten, aktuell jedoch in Thüringen leben. Eine der beiden Personen ist eine 33-jährige Frau. Bei ihr handelt es sich um die Gründerin der betreffenden WhatsApp-Gruppe.

Weitere Durchsuchungen sind in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg erfolgt.

Im Ergebnis der Maßnahmen wurden elektronische Speichermedien, Mobiltelefone, Waffen, waffenähnliche Gegenstände und Munition sowie betäubungsmittelähnliche Substanzen sichergestellt.

Verfahren und entsprechende Maßnahmen gegen weitere tatverdächtige Mitglieder dieser WhatsApp-Gruppe aus Bayern, Sachsen-Anhalt und Sachsen werden durch die dort zuständigen Ermittlungsbehörden eigenständig geführt.

Die Ermittlungen dauern an. 


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