Ein Anfang ist gemacht: Seit gestern gibt’s auf Warens Feuerwehrgebäude in der Goethestraße eine neue Sirene. Und die kann mehr als nur heulen. Sie spricht sogar. Na gut, nicht die Sirene selbst, aber bei Bedarf ist es möglich, über die Sirene Ansagen zu verbreiten. Beim gestrigen Probealarm hat’s gut geklappt, etwa 500 Meter weit sind die Durchsagen zu hören, der Heul-Ton sogar einen Kilometer weit. Aber natürlich reicht eine einzelne elektronische Sirene für die Stadt Waren nicht aus. Einer Untersuchung zufolge müssen es – damit alle Einwohner, auch in den Ortsteilen, die Warnungen hören – insgesamt 18 Stück sein. Und das kostet. Alleine das Modell, das gestern auf der Feuerwehr installiert wurde und in Mecklenburg-Vorpommern bislang einmalig ist, kostet um die 15 000 Euro. Aber dafür kann sie eben auch einiges.
Zu DDR-Zeiten waren die Städte flächendeckend mit Sirenen bestückt, nach der Wende verschwanden sie nach und nach und wurden schließlich mit der Einführung der Funkmelder für die Feuerwehrleute auf ein Minimum reduziert. Doch inzwischen gab es ein Umdenken, die Sirenen sollen wieder zum Warnsystem dazu gehören. Aber eben deutlich moderner. So können über die Anlage nicht nur Sprachdurchsagen und Heul-Töne verbreitet werden, auch die Einbindung in bundesweite Warnsysteme ist möglich.
Angesteuert wird die Sirene zumeist durch die Leitstelle, aber auch die Warener Feuerwehr hat die Möglichkeit, sie auszulösen, in Kürze sogar über Laptops und Handy-Apps. „Wenn wir komplett neu aufgestellt sind, können wir für Durchsagen auch einzelne Sirenen ansteuern. Gibt es beispielsweise in Waren-West einen größeren Brand reicht es ja, wenn wir dort über die Lautsprecher dazu auffordern, die Fenster und Türen geschlossen zu halten“, so Warens Feuerwehrchef Reimond Kamrath.
Und noch einen Vorteil hat die neue Sirene. Sie kann auch warnen, wenn der Strom längst weg ist. „Der Akku hält etwa 30 Tage bei täglich sechsmaliger Auslösung. Auch die Wartung ist deutlich einfacher und damit auch günstiger“, erklärt Sebastian Fischer, der als Warener im Süden Deutschlands vor zehn Jahren eine Firma für Energietechnik und Warnsysteme gegründet hat und nun eine Außenstelle in seiner Heimatstadt an der Müritz aufbaut.
Die alte Sirene auf der Feuerwehr, die noch aus DDR-Zeiten stammt und mit allem drum und dran um die 100 Kilo wiegt, bleibt ebenfalls auf dem Dach. „Als Anschauungsmaterial“, wie Reimond Kamrath sagt. Neben der Sirene in der Goethestraße gibt es in Waren derzeit vier weitere: In der Carl-Moltmann-Straße, auf der Regionalen Schule Waren-West, auf dem Wossidlo-Gymnasium und in der Carl-Hainmüller-Straße.
Noch in diesem Jahr sollen zwei weitere neue Warn-Anlagen folgen, und dann peu à peu, je nachdem, wann dafür Fördermittel in Waren ankommen.
Foto im Text: Über dieses unscheinbare Gerät kann Warens Feuerwehr die Sirene selbst auslösen.
Foto unten: Waren Feuerwehrchef Reimond Kamrath und Fachmann Sebastian Fischer bei der Einweisung.
Ich kann nur sagen. Super, endlich wird mal was für die Befölkerung in Deutschlsnd getan !!!!!