Es bleibt dabei: „Wir sind Müritzer“ wird nicht gendern

6. September 2022

Die Resonanz auf diese Meinung-Umfrage auf „Wir sind Müritzer“ war riesig. So riesig, dass wir ne ganze Weile für die Auswertung gebraucht haben. Im Februar wollten wir von unseren Leser, Leserinnen, Leser:innen, Leser_innen wissen: Sollen wir in unseren Artikeln künftig „gendern“? Nicht nur gleich zu Beginn unserer Umfrage meldeten sich viele Müritzer und Müritz-Freunde zu Wort, sondern auch noch Wochen und sogar Monate später. Das Ergebnis ist sehr eindeutig: 91 Prozent derjenigen, die ihre Meinung geäußert haben, möchten, dass wir auch künftig auf das „Gendern“, also die geschlechtergerechte Sprache, verzichten. Wir sehen uns damit in unserer bisherigen Haltung bestärkt, und zwar nicht, weil wir jemanden diskriminieren oder ausgrenzen wollen, sondern weil wir der Meinung sind, dass “Gender-Artikel” deutlich schwerer lesbar sind.

Wenn beispielsweise in jedem zweiten Satz Lehrerinnen und Lehrer oder Lehrer*innen oder LehrerInnen oder Lehrer_innen oder auch Lehrer:innen steht, trägt das unserer Meinung nach nicht unbedingt dazu bei, die vermittelten Infos schnell zu verstehen. Also haben wir bislang ‘drauf, dafür aber auch „Schimpfe“ eingesteckt. Deshalb wollten wir von unseren Lesern wissen, was sie möchten – mit dem schon genannten Ergebnis.

Eine einheitliche Linie ist in den deutschen Medien bislang generell nicht zu erkennen. So unterschiedlich wie die Medien selbst ist auch ihr Umgang mit der geschlechtsgerechten Sprache. Einige Zeitungen und Fernsehsender “gendern”, andere lehnen es – auch mit dem Argument der Verständlichkeit – ab. Und wieder andere entscheiden sich für einen Mittelweg. Sie nennen dann beide Formen, also Lehrer und Lehrer, Arzt und Ärztin, Verkäufer und Verkäuferin, also ohne Sternchen, Unterstrich oder Doppelpunkt. Oder aber es heißt einfach “Lehrende oder Lehrkräfte, was dann alle Geschlechter einschließen soll.

Selbst die “Sprachpäpste” in Deutschland wie die Duden-Redaktion und die Gesellschaft für deutsche Sprache sind sich bei diesem Thema nicht einig.

Nicht außer acht lassen sollte man bei dieser Diskussion auch die Blinden- und Sehbehinderten, die unter anderem für das Lesen von Texten auch spezielle Computer nutzen. Sonderzeichen sind da mitunter hinderlich.

Hier einige Meinungen von WsM-Lesern. Wir bedanken uns ganz herzlichen für die vielen Wortmeldungen:

„Meine wertvolle, nur einmal gegebene Lebenszeit ist mir zu schade, um Sie mit Schwachsinn (in diesem Fall sogar verwissenschaftlichtem Schwachsinn) zu verbringen. Daher schalte ich aus, um oder weg, wenn mir dieser Genderblödsinn unterkommt und würde das auch bei WSM so halten.“

„Es verursacht mir Schmerzen, wenn die deutsche Sprache derart verbogen wird. Wir habe wahrlich andere Probleme, die auf eine Lösung warten, und müssen uns nicht durch solche Kampagnen davon ablenken lassen.“

„Gendern ist unnötig und wir haben eine sehr schöne Sprache, welche wir nicht durch diesen Schwachsinn verunstalten sollten.“

„Das Gendern ist für mein Empfinden überflüssig! Ich finde, egal ob die Lehrerinnen oder der Lehrer mit oder ohne * gemeint sind, Wir sind alle einfach nur “ein Mensch” ! Ich bin mit 75 Jahren nicht mehr die Jüngste, habe mich mein Leben lang nicht diskriminiert gefühlt – ich überlese die ganze Genderei – das ärgert mich nur – denn ich finde – die Deutsche Sprache wird dadurch sehr verschandelt! Mir tun unsere Kinder leid, die diesen Schwachsinn evtl. lernen müssen. Es ist sehr schön, dass sie bisher dieses Chaos der deutschen Sprache vermieden haben!“

„Ich finde diese neue Schluckaufsprache einfach nur schrecklich und möchte nicht nach Salzstreuer*in fragen müssen…“

„Man kann sich ja bemühen die neutrale Form zu verwenden um möglichst alle Menschen mit zu meinen und das Gendern mit der “*” Form oder ähnlichem zu reduzieren, um so trotzdem einen gewohnten Lesefluss zu ermöglichen. Beispielsweise “die Menschen der Müritzregion” statt “Bewohner*innen der Müritzregion” Oder “Amt innehabende Leute der Stadt Waren/ Amtwaltende des Amtes für Bildung MV’s”. Denke man versteht was ich meine. Sollten zum Beispiel aber ein Mann und eine Frau sich zur Bürgermeisterschafftswahl bereitstellen kommt man nicht drum herum “Kandidat/innen zu schreiben”. Es ist meiner Meinung nach nun mal die Aufgabe eine Demokratie, alle Minderheiten mit einzubeziehen und die Integrität aller Persönlichkeitsrechte zu schützen.“

 „Ein schönes Beispiel ist übrigens Bürgermeisterkandidat (gegendert dann Bürger:innenmeister:inkandidat:in.“

„Es wird niemand dazu gezwungen, ich mache es auch eher selten, aber ich verstehe den Sinn dahinter und respektiere jeden der sich die Mühe macht. Sprache entwickelt sich stets weiter und auch gesellschaftliche Strukturen sind im Wandel. Bei dem was man im Netz so an Kommentaren lesen darf, ist der Verweis, auf das angebliche Zerstören der deutschen Sprache, eher lächerlich humoristisch.“

„Meine ganz persönliche Meinung ist, dass man alleine durch eine vermeintlich alle Geschlechter einschließende Sprache nicht automatisch einen entsprechenden wertschätzenden Umgang mit anderen Menschen haben muss. Es ist für mich in gewisser Weise ein Psydoargument. Oft sind diejenigen mit derber Sprache mit mehr Herzlichkeit, Toleranz, Ehrlichkeit und Menschlichkeit ausgestattet, als die „Genderisten“.“

„Wer denkt, dass bei der Verwendung der maskulinen Form sich auch eben einfach alle angesprochen fühlen MÜSSEN, lässt tief blicken. Es geht nicht „nur“ um Menschen, die sich nicht einem Geschlecht eindeutig zugehörig fühlen, sondern auch eben um die kleine Randgruppe der Frauen. Huch! Frauen? Ach ja, die mussten sich ja schon immer unterordnen und das lief doch bisher ganz gut! So denken leider viele Menschen. Sogar heute noch, wie ich hier lese. Der Weg zur Gleichstellung ist noch ein weiter und je, eben kein konservativer. „


35 Antworten zu “Es bleibt dabei: „Wir sind Müritzer“ wird nicht gendern”

  1. Raffa sagt:

    Respekt für die Art der Entscheidungsfindung und natürlich auch für die Entscheidung selbst.
    Ich denke, dieses Gendern wird sich im Laufe der Zeit wieder verlieren. Das wollen eh nur ein paar wenige mit schwachem Selbstvertrauen.

  2. Hans-Günther Otto sagt:

    Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung, unsere deutsche Sprache – wie bisher- zu nutzen.
    Wenn doch nur alle Institutionen dieser einfachen Logik folgen würden…
    Eine kleine Minderheit versucht unsere Gesellschaft zu zulegen.

  3. mcCoy sagt:

    Sie machen mir Hoffnung…., dass dieser „soziale Druck, der vor .
    allem Bewegten“ sich von selbst erledigt.
    Warum ? Die Gender –
    Hardliner bewegen sich m.W. im Promille Bereich.
    Und Faust / unsere Dichter und Denker / wissenschaftlich Arbeitenden u.s.f. besseres verdient haben.

  4. Marquardt sagt:

    Erstmal großen Respekt,
    Unverständlich ist für mich wenn über die Köpfe der Mehrheit hinweg solch ein Mist durchgesetzt werden soll, was hat das mit Demokratie zu tun.

  5. S. L. sagt:

    Als Linguistin finde ich es schon wirklich erschreckend, dass ihr euch überhaupt dafür rechtfertigt, diese „Sprache“ nicht zu verwenden. Überhaupt auf die Idee zu kommen, jemandem vorzuwerfen, er würde mit normaler Sprache jemanden ausschließen wollen, zeugt doch bereits von einer massiven Bildungslücke und genau da setzen die Befürworter des Genderns ja auch an. Danke, dass ihr eine faire Umfrage zu dem Thema gemacht habt.

  6. OnlineNutzer sagt:

    Ich halte die Entscheidung für sinnvoll. Die Gleichsetzung des sprachlichen Geschlechts mit dem biologischen oder sozialen ist nicht sachgerecht. Ansonsten müsste man bei „die Führungskraft“ automatisch an eine Managerin denken. Viel wahrscheinlicher erscheint mir, dass die persönliche Erfahrungswelt bestimmt, womit man eher rechnet. Einfach mal mit Begriffen testen wie „das Pflegepersonal“ , „die Führungskräfte der deutschen Industrie“, „das Kassenpersonal“, usw. Die Fokussierung auf Gendersprache lenkt m.E. von wesentlich prägenderen Einflüssen wie soziales Umfeld, Vorbildern, erlernten Werten, Prägung im Freundeskreis, individuellen Interessen ab.

    Im übrigen gibt es weltweit keine Bestätigung, dass in anderen Sprachkreisen, die das generische Maskulinum nicht kennen, weniger „Geschlechterungerechtigkeit“ gibt. Eher im Gegenteil…

  7. Grischa sagt:

    Eine wichtige Info fehlt beim Ergebnis ihrer Umfrage: Wie viel Prozent der Antworten kamen denn von Frauen zu dem Thema?
    Dass Männer nichts am Status Quo ändern wollen, ist nicht weiter verwunderlich, oder?

  8. Daniel Becker sagt:

    Kurz und knapp: super Entscheidung!!! Ich hoffe, dass sich viele Presse-Redaktionen ein Beispiel daran nehmen. Volksbefragungen sollten in vielen Bereichen stattfinden. Dann würde vielen vieles erspart bleiben. Aber dies ist ja leider nicht so gewollt, da eine Minderheit Angst vor der Meinung der Mehrheit und Angst vor Machtverlust hat!

  9. toberg sagt:

    Die Entscheidung mit oder Sternchen *innen oder :innen oder so steht ja jedem frei. Ich bevorzuge auch das bekannte und völlig ausreichende „… Bürgerinnen und Bürger…“ oder eben das unisex bzw. geschlechtsneutrale generische Maskulinum „… alle Bürger…“.
    Es ist eben auch so: Wenn sich etwas im alltäglichen Sprachgebrauch nicht durchsetzt, stirbt es aus. Ich hoffe doch, dass dies für dieses übertriebene künstliche Gegendere unser Sprache auch bald zutrifft. Da hilft dann auch die Hicks-Sprache oder das gezwungen Geschriebene nix. So eine Verwurschtelung der eigenen Sprache schaffen echt nur wir Deutschen in vorauseilendem Gehorsam. In anderen Sprachen gibt es solch ein Gehaspel nicht.

  10. Anonym sagt:

    Sehr gute Entscheidung!
    Dass es sich um ein generisches Maskulinum handeln soll, stimmt so nicht ganz. Es ist die Grundform eines Wortes die verwendet wird. Die Grundform schließt alle mit ein und ist geschlechterneutral. Dass es sich um ein Maskulinum handeln soll, kommt von irgendwelchen Personen, die auch meinen, dass das Ampelmännchen kein Mann mehr zu sein hat.
    Man will immer, dass alle gleich gestellt und gleich behandelt werden sollen, erreicht jetzt aber durch die Geschlechtersprache eine Spaltung und Ausgrenzung. Glückwunsch.
    Dass es Randgruppen gibt ist klar. Die Gaußsche Verteilung gilt auch hier. Dass die Interessen aller Menschen beachtet werden sollen ist auch klar. ABER, warum sollen plötzlich die Interessen von 9% der Menschen mehr Bedeutung finden als die von 91%? Es ist undemokratisch, rassistisch und asozial das Gendern zu verwenden und so erzwingen zu wollen.
    Und ‚Sprache entwickelt sich‘ ist ein ziemlich lächerliches Argument. Sie entwickelt sich, ja, aber immer zum Einfacheren und in einem viel längeren Prozess. Bisher habe ich noch kein einzige Argument für das Gendern gehört, welches nicht direkt widerlevt werden konnte. In keiner Diskussion hält dieses Affengerüst Stand. Es fällt immer in sich zusammen.

  11. Emil Hausner sagt:

    Ich respektiere diese Entscheidung und möchte das Vorgehen der Redaktion an dieser Stelle loben!
    Ich muss indes gestehen, dass ich über einige der Kommentare, die im Text wiedergegeben wurden und solche, die in den Kommentaren stehen -obgleich ich sie erwartet habe- erschüttert bin. Ich selber habe nichts gegen das Gendern, sehe aber auch dessen Nachteile. Jeder sollte für sich entscheiden, ob man diese Formen nutzen möchte. Aber ich finde es unanständig welche Unterstellungen hier den Befürwortern zum Teil gemacht werden, wie despektierlich man über sie spricht und es ist bigott wie viele Menschen urplötzlich ihre Liebe zur deutschen Sprache entdecken, obgleich sie ansonsten vermutlich nicht so viel Wert auf eine ordentliche und korrekte Sprache legen. In meinen Augen zeigt sich gerade hier wieder einmal deutlich, dass nicht nur den Befürwortern ein Vorwurf zu machen ist bezogen auf die Unsachlichkeit der Diskussion um das Gendern, sondern gerade den Gegnern. Man diskutiert nicht in der Sache und setzt sich nicht mit den Argumenten beider Seiten dezidiert auseinander, sondern „motzt“ herum wie am Stammtisch. Eine ordentliche Sachdebatte wäre mir lieber. Befürworter und gerade Gegner sollten sich dringend Beisinnen und versuchen, den anderen zu verstehen, um dann sachlich hinreichend fundiert über das Für und Wider des Genderns zu streiten und sich im Vorfeld eine Meinung darüber zu bilden. Stursinn, Polemik und die Angst vor dem Alten bzw. dem Neuen sollten weniger Eingang in den Streit um diese Frage finden.

  12. Dagmar Wehleit sagt:

    Das muss heute schon als mutig bezeichnet werden! Vielen Dank, dass Sie sich dem Druck, der von einer Sprachpolizei einer kleinen Minderheit ausgeht, sich klug und mit guten Argumenten widersetzt haben. Die Sprachverhunzung ist nämlich unerträglich und entbehrt auch sprachwissenschaftlichen Grundlagen (Stichwort generisches Maskulinum).

  13. Micha sagt:

    Nicht das WSM jetzt als rechts gilt ! Denn alle die eine andere Meinung haben gelten ja in dieser Republik als nicht tragbar . Dieser Gender Gaga ist eine Vergewaltigung der deutschen Muttersprache !

  14. Liz sagt:

    Sehr gute Entscheidung! Das sage ich ausdrücklich als Frau.
    Also weiter so – ohne gendern und mit interessanten Berichten über unsere Region.

  15. Dirk sagt:

    Dann will ich mal das Friede-Freude-Eierkuchen ein wenig stören. Im Sinne der gelebten Gleichberechtigung aller Menschen bin ich für’s Gendern. Allerdings teile ich die hier geäußerten Meinungen über die bisher vorgeschlagenen Varianten: die sind alle schrecklich. Und eine gelassene Diskusssion über eine gute Form der Neutralisierung des Deutschen scheint wegen der verkrusteten Fronten unmöglich zu sein. Bei aller Aufregung über die Anglifizierung der deutschen Sprache, aber die Geschlechtslosigkeit könnte man schon übernehmen. Es würde das Erlernen des Deutschen für die Lernenden schon arg vereinfachen.

  16. Werner sagt:

    Und wann werdet ihr den Druck nachgeben ? Ich glaube nicht das ihr damit auf lange Zeit Durchkommt.

  17. Kerstin sagt:

    Ich finde es schade. Da ich mich als Frau persönlich nicht vom generischen Maskulin angesprochen fühle. Eine einheitlich neutrale Form wie z.B. Studierende ist ja auch eine Option statt zu Gendern, falls es um den Lesefluss geht. Es gibt Studien die besagen, dass die Leser auch weniger z.B. an Ärztinnen denken, wenn von Ärzten die Rede ist. Nur weil es immer so gehandhabt wurde, heißt es nicht, dass es keinen Fortschritt geben kann.

    Die weiter vorne gestellte Frage, wie viele der Antworten der Umfrage von Männern kommen, ist sehr wichtig. Natürlich ist für Männer der Status quo eher erstrebenswert.

  18. Petzibaer sagt:

    Ich zitiere Heinz Rudolf Kunze: beim gendern geht es nicht um Gerechtigkeit. Es geht darum zu erfahren, auf welcher Seite du stehst-Gesinnungsschnüffelei von selbsternannten Sprachpolizisten.
    Zitat Ende. Dem ist nichts hinzuzufügen.

  19. Florian sagt:

    Typisch Mecklenburg Vorpommern – Es dauert immer länger als in anderen Bundesländern bis gesellschaftliche Veränderungen angenommen oder umgesetzt werden…
    Es ist auch bezeichnend, dass 95% der Kommentare hier von Männern kommen, die mit jedem Wort der Freude ihre eigene Unsicherheit zum Ausdruck bringen.

    Chance vertan – wieder einmal..

  20. Anna sagt:

    Danke Micha, da stimme ich absolut zu. Das Gendern IST eine derartige Verunglimpfung der deutschen Sprache, dass mir schlecht wird und deutsche Dichter und Denker sich im Grabe umdrehen würden.
    Das hat weder mit Emanzipation noch mit Gleichberechtigung zu tun, sondern mit Ohrenschmerzen.
    Und traurig, dass dieses Thema, scheinbar eine Republik beschäftigt, wo ganz andere größere Probleme gelöst werden müssen.
    Auch die Gefahr, dass Andersdenkende in diesen Zeiten gern und bewusst als rechts abgestempelt werden, macht wütend und zeugt von wenig demokratischem Gedanken.
    Die Freiheit der Andersdenkenden gibt es schon lange nicht mehr. Recht sprechen, recht haben und recht(S) sein, sind durchaus zu trennen!

  21. Oliver sagt:

    Vielen Dank! Das ist ein guter, demokratischer Ansatz, bei dem am Ende die entscheiden, die Ihre Beiträge ja auch lesen. Ihre Leser. Und diese sind sicher vielfältig, sowohl bei Körpergröße, Hautfarbe, Herkunft und auch Geschlecht.

    Wie viele Teilnehmer hatte die Umfrage denn?

  22. Oliver sagt:

    Zum Kommentar von Kerstin (7. September 2022 um 13:24 Uhr):

    Diese Studien werden sehr oft zitiert. Aber in Wirklichkeit haben sie nur gezeigt, dass öfter an (z. B.) Ärtztinnen gedacht wird, wenn von Ärztinnen die Rede ist. Und das ist wahrlich keine Überraschung.

    Die Kunst ist sicherlich, nicht nur „das eine Wort“ sprechen zu lassen, sondern es liegt immer auch am Kontext. Wenn von „farbenfroh vielfältigen Müritzern“ die Rede ist, ist das (wahrscheinlich) das generische Maskulinum, von dem Sie sich noch nicht angesprochen fühlen. Wenn darüber ein Bild von bunt gekleideten Männern, Frauen, Kindern zu sehen ist, und darunter steht „die farbenfroh vielfältigen Müritzer“, wie ist es dann? „Denken“ Sie sich dann Frauen und Kinder weg, da diese ja auch nicht gemein sein „können“? Kann ich mir gar nicht vorstellen.

    Und so entsteht dann auch geschlechtersensible Sprache (ohne * und : und _): Wann immer ein Missverständnis möglich oder sogar wahrscheinlich ist, sollte sich der Schreiber (und erst recht der männliche!) Mühe geben, dies in geeigneter Weise aufzulösen. Das geht mit vielen Mitteln der deutschen Sprache und das passiert ja auch schon immer so, und die „Protestwelle“ gegen die generische Mehrzahl-Form war auch jahrzehntelang gar nicht da. Die Medien spielen das jetzt sehr stark hoch.

    Ich hoffe, dass beide Seiten – Fans verständlicher Sprache und Menschen denen Inklusion wichtig ist – nicht nur sprachlich, sondern auch im echten Leben einfach öfter zusammen finden!

    Viele Grüße!
    Oliver

  23. Markus sagt:

    Danke! Mir geht das Gegendere dermaßen auf den Zeiger, dass ich Ihnen zu dieser Entscheidung gratuliere. Ich schalte mittlerweile ab, wenn gegendert wird und lese mir den Unfug nicht mehr durch.

  24. Dirk sagt:

    Hallo Anna, Sie glauben aber nicht, dass die großen deutschen Dichter und Denker ihre Werke in genau der Sprachform geschrieben haben, wie wir sie heute lesen und sie aktuell gedruckt werden? Da sind schon mehrere Sprachreformen drüber gegangen.

  25. Zeidler sagt:

    Vielen Dank, dass Sie nicht gendern werden! Sie schätzen und schützen damit unsere wundervolle Sprache!

  26. Albert Buchmeier sagt:

    Zu dieser Entscheidung kann man sie nur beglückwünschen!
    Die Gendersprache schafft das Gegenteil dessen, was sie vorgibt, erreichen zu wollen.
    So fördert sie Sexismus, weil bei jeder gegenderten Sprachform das Hauptaugenmerk des Sprechers auf das biologische Geschlecht der betreffenden Person gelenkt wird, auch wenn dies im jeweiligen Sinnzusammenhang völlig unwichtig ist. Damit wird vom eigentlichen Inhalt der Aussage abgelenkt.
    Die Genderformen reduzieren die Menschen also auf einen Teilaspekt ihrer Identität, nämlich ihre Sexualität, und machen es unmöglich, den Menschen neutral als solchen zu denken.
    Bei Sätzen wie „Jetzt freuen sich alle Schüler in Hamburg auf die Sommerferien“ oder „Als Steuerzahler sind wir verpflichtet, jedes Jahr eine Steuererklärung abzugeben“ ist jedem Normaldenkenden klar, dass hier Menschen in ihrer Funktion als Schüler bzw. Steuerzahler gemeint sind, deren biologische Verfasstheit völlig uninteressant ist!
    Wem ernsthaft daran gelegen ist, gewisse Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern, z. B. in der Arbeitswelt, auszugleichen, der engagiere sich sozialpolitisch entsprechend.
    Mit einer künstlichen Gendersprache, die von der Mehrheit der Bevölkerung als übergriffig empfunden wird, erreicht man dagegen nur das Gegenteil: Sie reißt Gräben auf und spaltet die Gesellschaft, ist sexistisch und zutiefst undemokratisch!

  27. Herr Schümann sagt:

    Viele Medien wie die ARD-Anstalten, das ZDF und das Deutschlandradio sowie so manche Behörden, Großkonzerne und Kirchenfürsten treiben geradezu missionarisch und mit Macht das gegen alle Regeln der deutschen Sprache verstoßende „Gendern“ gegen überdeutliche Mehrheiten in der Bevölkerung voran.

    DAS ist nicht ihre Aufgabe und verstößt definitiv gegen den Bildungsauftrag zumindest staatlicher Institutionen.

    Die grammatikalisch falsche, akustisch unerträgliche, die Verständlichkeit von Inhalten erschwerende und zu allem Überfluss auch noch viele Personen ausgrenzende „Gendersprache“ ist eine von unbelehrbaren Aktionisten vorangetriebene inakzeptable Zumutung.

    Ideologisch verblendete Volkserziehung und Propaganda sind Instrumente aus der Mottenkiste autoritärer und totalitärer Regime. Sie haben weder in den Medien noch in den Schulen, Behörden, Institutionen, Unternehmen, im Kulturbetrieb und in den Kirchen etwas zu suchen.

    Daher sage ich vielen Dank an das lokale Netzwerk Wir-sind-Mueritzer.de, dass man dort bei diesem Unsinn nicht mitmacht und auch weiterhin den Regeln der deutschen Rechtschreibung folgen wird.

    Dies ist ein Dankeschön für etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Leider ist es das aber nicht mehr in einer Zeit, in der von Dogmatikern an den entsprechenden Schalthebeln der Macht aus einer Position der Selbsterhöhung heraus und auf aggressive Weise die richtige deutsche Sprache verändert werden soll.

  28. Warener Oldie sagt:

    Es ist schon erschreckend zu erleben, das 10 % unsrer Mitbürger inzwischen entscheiden wollen, was die Mehrheit von
    90 % der Bevölkerung zu tun und zu lassen hat, z. B. gendergerechte Sprache. Weiterhin will diese Minderheit mit an den
    Haaren herbeigezogenen Argumenten den Leuten vorschreiben was sie zu Lesen und zu Schauen haben (z. B. Winnetou).
    Ich bin gespannt, ob es zu Weihnachten noch „Sissi“ gibt, oder ob diese Filme wegen Ihrer Realitätsferne auch noch auf dem Index landen. Wenn das alles nicht so traurig wäre, könnte man sich nur noch schlapp lachen. Leute, steht endlich auf
    und laßt Euch nicht mehr alles gefallen.

  29. Michael Horand sagt:

    Liebe Müritzer,
    meine Familie und ich haben dieses Jahr unseren Urlaub an der Müritz verbracht und waren begeistert über Land und Leute. Nette Menschen, gutes Essen und hervorragende Freizeitmöglichkeiten haben es uns angetan. Und, ganz besonders ist mir aufgefallen, dass man nirdendwo auf den törichten Gendersprech gestoßen ist. Deshalb habe ich Ihre Entscheidung, nicht zu gendern, mit großer Genugtuung gelesen. Diese Wichtigtuerei, die keiner Frau und keinem der anderen Geschlechter (deren Vielfalt man bei Facebook bewundern kann) irgendetwas gebracht hat, braucht kein Mensch. Man sollte alle Menschen gleich respektvoll behandeln und nicht nach Hautfarbe, Geschlecht und Alter unterscheiden, wie es Genderaktivisten gerne tun, wenn sie von alten, weißen Männern sprechen.

    Dem wunderschönen Seenland alle Gute!
    Marlene & Michael Horand, Ansbach

  30. Thomas Scholz sagt:

    Ich bin hier nur gelandet, weil der VDS über Ihre Umfrage berichtet hat.
    Glückwunsch!
    Ich freue mich, dass fast alle Leser des „Müritzer“ vernunftorientiert und Anhänger der ganz normalen, ja natürlichen Sprache sind.

  31. Ines Pistner sagt:

    Wir können uns Familie Horand aus Ansbach nur anschließen: unser Urlaub 6-2022 in Mecklenburg mit Ausflug an die Müritz war SOOO erholsam, weil wir überall normale Menschen getroffen haben. Bodenständig, stolz auf das, was sie machen, realistisch bezüglich dessen, was möglich ist, nicht gestelzt und nicht abgehoben, offen und freundlich, mit klarer, verständlicher Sprache ohne Schluckauf, einfach: wunderbare Gastgeber!
    Bleibt so, liebe Müritzer!

  32. Reiner Fröhlich sagt:

    Schon Bismark unkte, dass in MeckPom alles 50 Jahre später ankommt.
    Also Leute locker bleiben.