Ex-Bundespräsident Gauck würdigt die Arbeit der Warener RAA

22. Oktober 2019

Die Mecklenburger und Vorpommern müssen in Sachen Demokratie – die meist aus Kompromissen besteht und durchaus anstrengend sein kann – im Vergleich zum Westen noch etwas lernen, aber das schaffen sie auch noch. Das war der Tenor beim ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, der heute Abend Ehrengast bei der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) in Waren war. Die RAA beging im Müritzeum mit vielen Gästen ihr 20-jähriges Vereinsjubiläum.

Die Suche nach Lösungen dauere in der demokratischen Gesellschaft manchen Menschen zu lange, hat Gauck beobachtet. „Es gibt eine Neigung der Menschen, sich führen zu lassen“, konstatierte er. Daraus könne aber auch „verführen“ werden. Deshalb freue er sich, wenn es Leute wie bei der RAA gebe, die viele Schulen, Bürger, Kommunalpolitiker und andere Verantwortungsträger beraten und zu mehr bürgerschaftlichem Engagement ermutigen.

Manch einer, der für „klare Verhältnisse“ eintritt, möchte im übertragenen Sinne nämlich eher keine eigene Verantwortung übernehmen, meinte Gauck. Doch die Ostdeutschen hätten nach 1989 das Land als Demokraten schon so zum Positiven verändert, so dass sie auch die nächsten Etappen schaffen werden. Das Land brauche „keine Klagelieder der Verzagten, sondern Ermutiger“, attestierte der frühere Bundespräsident der RAA. Der Verein unter Führung von Christian Utpatel hat inzwischen etwa 40 Mitarbeiter, die vom Hauotsitz am Melzer See aus gesteuert werden.

Experten loben die Innovationskraft der Vereinigung, die unter anderem Regionalzentren gegen Rechtsextremismus und für demokratische Kultur in Anklam und Ludwigslust, ein lokales Geschichtsprojekt in Neubrandenburg und die Medienwerkstatt RAAbatz in Waren an der Müritz betreibt. Auf deren Seite im Internet kann man derzeit auch die Zeitzeugeninterviews zu 30 Jahren friedlicher Revolution mit Warener Aktivisten wie Thomas Müller oder Christoph de Boor sehen.

Film zu 30 Jahren friedliche Revolution in Waren an der Müritz: https://www.youtube.com/watch?v=Iw6dqSxIj-M&feature=youtu.be


5 Antworten zu “Ex-Bundespräsident Gauck würdigt die Arbeit der Warener RAA”

  1. Peter Sohr sagt:

    Zitat: „Das Land brauche „keine Klagelieder der Verzagten, sondern Ermutiger“.

    Vollkommen richtig. Das Land braucht aber auch Aktivisten, Macher und Grundbedingungen die es erst ermöglichen, Veränderungen herbeiführen zu können.

    Waldorfs und Stadler wie aus der Muppet-Show gibt es leider zu viele.

  2. Simon Simson sagt:

    An der Organisationsform der RAA mag ich zunächst nicht so, dass sie unspektakulär öffentliche Aufgaben mit privaten, gewinnorientierten und gemeinnützigen Tätigkeiten in Vereinsformen verquickt. Das sei natürlich kein Thema, wo alles aufopferungsvoll der Integrations- und Inklusionsarbeit gewidmet, sowie ehrlich und transparent gewirtschaftet wird. Das ist wohl unbestreitbar, wenn Herr Gauck dazu feierlich seinen Segen gegeben hat. Weitere Vereine und halbprivate Träger warten einfach auf die nächsten Würdigungen. Andere, wie zum Beispiel private Helfer mit Deutsch-Nachhilfestunden für Kinder von Einwanderern dürfen neidisch bleiben, brauchen es aber nicht, dass sie in diesem Land sowieso nie von der Strahlkraft der Obrigkeit gebauchpinselt werden. Ich weiß von wem ich schreibe. Es reicht, wenn sie unauffällig jahrelang die eigentliche Arbeit stemmen und stille sind, damit ihnen unsere Nazis von nebenan nicht mit Brandsätzen die Scheiben einwerfen.

  3. raini sagt:

    Nun, Schwätzer braucht der Osten nicht schon garnicht die geschwollenen Sprüche eines Steuermillionärs. Unter Demokratie und Freiheit habe ich eine völlig andere Auffassung.
    Die Ossies sollen Demokratie lernen und Verantwortung übernehmen. Hat er sich morgens die falschen Pillen eingeworfen?

  4. Frank S. sagt:

    Der Sozialismus ist die Religion der Dummen, er verspricht den Himmel auf Erden und liefert die Hölle!

    Die Bühne wird längst umgebaut und der informierte Bürger, frei vom betreuten Denken, durchschaut dieses Spiel. Die Mehrheit der Bevölkerung versteht nicht, was wirklich geschieht. Und sie versteht noch nicht einmal ,das sie es nicht versteht. Sie läßt sich am Nasenring durch die Manege ziehen und beklatscht auch noch diese totalitären Bestrebungen.
    Sie betteln regelrecht um ihre Entrechtung und Enteignung. Keine Ahnung, was die täglich einnehmen.
    Jedenfalls werden die Folgen schwerwiegend sein.

  5. Sebastian sagt:

    Warener RAA, wusste gar nicht das es die gibt. Schwups mal nachgeschaut, unter anderem regionaler Partner der Amadeu-Antonio-Stiftung. Deren Vorstand und Gründerin ist Anetta Kahane, alias IM Victoria. Das sind die, welche unter anderem, Xavier Naidoo und Andreas Gabalier mit antisemitischen, rechtspopulistischen Verschwörungstheorien und Reichsbürgernähe belasten. Xavier Naidoo hat bereits erfolgreich auf Unterlassung geklagt. Herausgeber eines Bespitzelungsleitfadens für Kita Erzieher zur Gesinnungskontrolle der Eltern usw, usw. Jetzt wird sogar ein Keil in die Familie getrieben. Staatliche Fördermittel in Millionenhöhe pro Jahr, für einen Verein der uns vorschreibt wie wir zu leben und denken haben. Tolle Demokratie! Andersdenkende und Freigeister werden diffamiert und mit rechtsradikaler Gesinnung in Verbindung gebracht. Ähnliches hatten wir bereits in der jüngeren Geschichte. Und das mit unseren Steuergeldern. Wollen wir das? Heißt es nicht immer, für dieses und jenes, was zum Nutzen der Allgemeinheit ist wäre kein Geld da?
    Dann lasst uns doch mal wieder Bürger- oder Volksentscheide zu solch wichtigen Themen durchführen. Wir wollen doch alle wirkliche Demokratie oder?