Der ehemalige MV-Innenminister Lorenz Caffier (CDU) muss nun doch eine Strafe zahlen. Wie „Wir sind Müritzer“ aus Justizkreisen erfuhr, hat das Amtsgericht Güstrow im Zusammenhang mit einer dubiosen Waffengeschichte einen Strafbefehl gegen den Neustrelitzer Ex-Minister erlassen. Er soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft 13 500 Euro zahlen, weil er eine Pistole in seiner Funktion als Minister als Geschenk angenommen habe. Das sei Vorteilsnahme im Amt. Die Frist für den Strafbefehl war am Donnerstagabend abgelaufen. Die Staatsanwaltschaft muss das Geld nun eintreiben, auch die Pistole soll eingezogen werden.
Nach den Ermittlungen hatten Polizisten aus mehreren Bundesländern auf dem Schießplatz des Waffenhändlers aus dem Landkreis Rostock regelmäßig trainiert.
Caffier ist 67 Jahre alt, war von 1990 bis 2021 im Landtag und von 2006 bis 2020, also 14 Jahre lang, Innenminister. Er soll die Pistole des Modells Glock 19 Anfang 2018 von dem Händler bekommen haben, ohne dafür zu bezahlen. Zudem habe er damit mindestens einmal beim Händler, dem Kontakte zu Extremisten nachgesagt wurden, auch kostenlos trainiert.
Der Politiker hatte das Waffengeschenk zwar nach dem Bekanntwerden immer bestritten, war aber 2020 trotzdem in dem Zusammenhang zurückgetreten.
Die genaue juristische Formulierung lautet 45 Tagessätze zu je 300 Euro wegen Vorteilsnahme im Amt in zwei Fällen.
Damit würde Caffier nicht als „vorbestraft“ gelten. Die Grenze für solche Kategorie sind in der Regel 90 Tagessätze. Die Höhe der Strafe richtet sich nach dem Vergehen und nach dem Einkommen des Delinquenten.









Neueste Kommentare