FDP Mecklenburg-Vorpommern gegen weitere Windräder

24. Mai 2017

Zum bundesweiten Aktionstag gegen weiteren Windkraftausbau spricht sich der stellvertretende Landesvorsitzende der FDP, Michael vom Baur, entschieden gegen weitere Windkraftanlagen im Land aus.

„Mecklenburg-Vorpommern exportiert schon mit dem heutigen Windkraftanlagenbestand knapp die Hälfte des insgesamt im Lande erzeugten Stroms. Das erfolgt allerdings überwiegend in „Böen“ während weniger Stunden, meist wenn ihn niemand haben will und die Börsenpreise im Keller oder gar negativ sind. Wir brauchen daher heute keinen weiteren Windkraftausbau, der die „Strommüll-Spitzen“ nur vergrößern würde, während auch noch so viele zusätzliche Windräder den Strombedarf des Landes in mehr als zwei Dritteln des Jahres wetterbedingt nicht decken könnten. Wir müssen uns also vielmehr zunächst darauf konzentrieren, großtechnisch machbare Technologien zu entwickeln und einzuführen (z.B. Speicher, „Power-to-X“ oder Lastmanagement), die eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der heute schon erzeugten Stromspitzen ermöglichen. Davon ist man noch Jahre entfernt, auch in Mecklenburg-Vorpommern wird noch nicht genug in dieser Richtung unternommen“, so der FDP-Mann.

Jede heute unter diesen Bedingungen noch zusätzlich in M-V errichtete Windkraftanlage bringe keinen wirklichen Nutzen für Klimaschutz und Standort, lasse aber die Netzanschluss- und Stromkosten für Verbraucher und Wirtschaft im Lande weiter steigen. Diese seien schon heute die höchsten in Deutschland. Solange das Erzeugen von unverkäuflichen Stromböen auch noch durch das EEG subventioniert werde, seien neue Windräder – außer für den Investor – besonders teure, sinnlose Kostentreiber. Die jüngsten Ausschreibungsergebnisse für Offshore-Konzessionen hätten gezeigt, dass es (zumindest auf See) auch ohne Subventionen geht.

Die Freien Demokraten fordern daher bundesweit einen Neustart der Energiewende, die Abschaffung des EEG und ein Ende der Subventionen für neue Anlagen. „In Mecklenburg-Vorpommern sollten wir in einer ehrlichen Bilanz überprüfen, ob das Konzept ‚Energieland No.1‘, so wie es bisher von der Landesregierung durchgezogen wird, den Interessen aller Bürger und der Wirtschaft im Lande mehr schadet oder nutzt, und ob ein weiterer Windkraftausbau den dadurch erzeugten wachsenden Unfrieden im Land wert ist“, schreiben die Liberalen in einer Pressemitteilung.

Die Freien Demokraten unterstützen den bundesweiten Aktionstag des Vernunftkraft e.V., in dem sich viele Bürger und Experten die gleichen Fragen stellen und sich gegen den schrankenlosen Ausbau der Windkraft, vor allem in sensiblen Nachbarschaften, zur Wehr setzen.


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