Feuerwehrleute bekommen besondere Schutzausrüstungen

28. Mai 2020

Auf die Kommunen – auch an der Müritz – könnten bald höhere Kosten für ihre Feuerwehren zukommen. Das wurde jetzt bei einem Besuch von Landesinnenminister Lorenz Caffier in Neubrandenburg deutlich. Der Minister übergab der Seenplatte-Kreisstadt gestern einen Bescheid, wonach sich das Land an der Beschaffung neuer und zusätzlicher Schutzausrüstungen, die rund 400 000 Euro kosten soll, mit knapp 100 000 Euro beteiligt. Damit soll ein Weg gefunden werden, wie sich die Kameraden in Zukunft besser vor den schädlichen Auswirkungen giftiger Gase, die sich in ihrer Schutzkleidung festsetzen, geschützt werden können.
Das Ganze hat einen sehr ernsten Hintergrund: In Neubrandenburg traten in der Vergangenheit bei zwölf Kameraden Krebserkrankungen auf, die längere Zeit an vorderster Front gegen Brände im Einsatz waren. Viele starben daran. Ob es einen Zusammenhang dabei gibt, wird derzeit in einer landesweiten Studie noch untersucht.

Die Neubrandenburger – insgesamt etwa 200 Kameraden – wollen nun besonders strikt die Schutzkleidung von anderer Kleidung trennen. „Wir wollen künftig den Dreck an der Einsatzstelle lassen“, sagte Feuerwehrleiter Frank Bühring. So werden sich die Kameraden in der ganz vordersten Front noch am Einsatzort umziehen, dazu wurden Taschen mit Wechselkleidung angeschafft. Die Schutzuniform kommt in Kunststoffbehälter, die sich beim Waschen auflösen sollen. Zum Waschen haben die Neubrandenburger eine Industriewaschmaschine, wie wenige Feuerwehren im Land. Bühring hält alle Brände, in denen Kunststoffe verbrennen, für besonders gefährlich: Das reiche von der Mülltonne bis zum Eurofighter.

Chips in der Kleidung

Die Schutzkleidung soll auch „gechipt“ werden, damit man schnell sieht, wie oft sie im Einsatz war und ob sie auch wieder imprägniert werden muss. Die Software dazu soll noch entwickelt werden, heißt es. Man lerne auch von Anderen: In Kanada gab es gehäuft Krebserkrankungen in Familie von Feuerwehrleuten, erklärte Bühring. Es stellte sich heraus, dass die Kameraden ihre kontaminierte Kleidung zum Waschen mit nach Hause genommen hatten. Das sei abgestellt worden. In Neubrandenburg hängt die Einsatzkleidung in Extra-Räumen.

Doch nicht nur dafür hatte Caffier „Geld dabei“. Auch die bekannte Wasserfontäne am Nordufer im Tollensesee unweit vom Badehaus kann für 35 000 Euro ausgebaut werden. Das Land steuert 30 000 Euro bei, damit das etwa um die 40 Meter hohe Wasserspiel künftig noch bunter und fantasievoller leuchten kann.


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