Forschungsprojekt: High-Tech im Useriner See
Seit Einrichtung des Müritz-Nationalparks hat sich die Wasserqualität in den Seen entlang der Oberen Havel kontinuierlich verbessert. Eine Ausnahme ist dabei allerdings der Useriner See. Mit Hilfe einer zweieinhalb Meter großen, quadratischen Messplattform, wollen nun Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei dessen Wasserqualität genauer unter die Lupe nehmen.
Die Messeinrichtung wird für mehr als ein Jahr automatisch Wassertemperatur, Chlorophyllgehalt, Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit und weitere Parameter messen. Außerdem werden monatlich Wasserproben im Labor untersucht. Das Projekt bietet eine hervorragende Ergänzung zum Monitoring der Gewässerqualität durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt und das Nationalparkamt Müritz.
„Eine so intensive Messreihe wäre ohne das Forschungsprojekt CONNECT nicht möglich,“ betont Dr. Sven Rannow vom Nationalparkamt Müritz. „Wir erhoffen uns dadurch weitere Hinweise auf den Nährstoffhaushalt des Sees und dessen Dynamik.“ Schon jetzt ist klar, dass der See unter anderem durch die Nährstoffzufuhr aus mehreren Schöpfwerken entlang der Havel in Mitleidenschaft gezogen wird.
Die Messdaten für den Useriner See sind dabei quasi nur ein Nebenprodukt des Forschungsprojektes. Eigentlich geht CONNECT der Frage nach, wie sich Algenblüten oder lokale Extremwetterereignisse entlang von Seenketten ausbreiten, die durch einen Fluss verbunden sind. Gleichzeitig wird untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Algenblüten und dem Ausstoß klimarelevanter Gase wie Methan und Kohlendioxid gibt.