Geldsegen für die Binnenfischer des Landes

23. August 2018

Die Dürrehilfen für die Bauern sind beschlossene Sache, und auch den Fischen geht es nach dieser Hitzeperiode schlecht. Der niedrige Wasserstand fügt neben der Pflanzenwelt vor allem den Fischen Schäden zu. Die Tiere sind immens gestresst. Karpfen kommen laut Ulrich Paetsch vom Landesverband der Binnenfischer ganz gut mit den Bedingungen zurecht. Bei Hecht, Aal und einigen anderen Arten seien aber große Schäden festzustellen.
Da passte es gut, dass Landwirtschaftsminister Till Backhaus gestern einen Zuwendungsbescheid, noch dazu am Tag des Fisches, für den Landesverband der Binnenfischer bei seinem Besuch in Waren in der Tasche hatte.

Auch wenn der seit 2007 bestehende Tag noch keine so große Rolle spielt, soll er bedrohte Fischarten mehr in den Fokus rücken, zu denen auch der Aal gehört. Seit vierzig Jahren wird der Rückgang dieses beliebten Speisefisches dokumentiert.

Ein Grund ist der Glasaalfang. Dank des Glasaalbesatzes steht der Aal noch nicht auf der Liste der bedrohten Tierarten. Das gemeinsame Ziel ist es, eine Abwanderung von vierzig Prozent der ausgewachsenen Aale zu ermöglichen. Besatzmaßnahmen und die Art der Befischung tragen zur Stabilisierung bei. Das Ziel wird voraussichtlich 2035 erreicht werden, vermutet Backhaus und stützt sich dabei auf die Prognose der Landesforschungsanstalt (LFA).

Der Weg ist noch weit. Um so mehr lobte der Landwirtschaftsminister die Zusammenarbeit mit den Fischereiunternehmen. Neu war in diesem Jahr, dass vorgestreckte und Glasaale in die Binnenseen eingesetzt wurden. Das geschah, wie üblich zu Beginn des Jahres im April beziehungsweise Juni/Juli. Dabei wurden 490 kg, das sind rund 490.000 vorgestreckte Aale, in 94 heimischen Gewässern Mecklenburg-Vorpommerns entlassen.

Etwa 327.000 Euro gaben die Fischereibetriebe dafür aus. Da der Besatz in diesem Jahr erstmals nach den gewässerspezifischen Besatzvorgaben der LFA M-V erfolgte, konnte der Fördersatz von 60 auf 80 Prozent erhöht werden. Dadurch wurden insgesamt 244.000 Euro durch Fördermittel (75 Prozent) finanzier

Besatzmaßnahmen sind für die Fischereibetriebe und auch für das Angelparadies M-V immens wichtig. 7 Milliarden Euro geben die Deutschen im Angelsektor aus, angefangen vom Köder über eine geführte Angeltour bis hin zum mehrtägigen Angelurlaub.
Aalfang könne durch keinen anderen Fisch ersetzt werden. Anderswo wird er schon gar nicht mehr angeboten und ist somit eine regionale Besonderheit in M-V. Außerdem sei der aus den Binnenseen so gut wie nicht kontaminiert, im Vergleich zum Ostseeaal.

Der Präsident des Landesfischereiverbandes M-V, Ulrich Paetsch, mahnte an, dass die Verluste insbesondere durch den heißen Sommer, ausgeglichen werden müssen. Wenn die gesetzlichen Rahembedingungen für Teichwirtschaft nicht ändern, ist sie nicht zukunftsfähig. Außerdem richte der Kormoran nach wie vor große Schäden in der Fischwirtschaft an. Schonzeiten nutzen wenig, wenn sich ganze Vogelkolonien auf die Fische stürzen. Ulrich Paetsch fordert Maßnahmen, zur deutlichen Reduzierung auf Europäischer Ebene und wünscht sich einen beispielhaften Anfang in der Region.
Miriam Brümmer


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