Geplante Unterführung bleibt weiter fraglich
Eine Unterführung unter der Röbeler Chaussee für rund 100 Menschen, die den Tunnel dann in der Zeit von 7.30 Uhr bis 10 Uhr nutzen würden? Wie jetzt vorgelegte Zählergebnisse zeigen, queren nur wenige Fußgänger die B 192 an dieser Stelle. Dennoch will die Stadt rund 20 000 Euro für die Planung der Unterführung ausgeben, die dann mindestens eine Million Euro kosten wird.
Hintergrund des Vorhabens ist der so genannte Lärmaktionsplan, in dem der Tunnelbau als eine geeignete Maßnahme zur Lärmreduzierung entlang der B 192 genannt wird. Durch den besseren Verkehrsfluss, so die Gutachter, werde es ruhiger.
Anwohner sind davon nicht überzeugt, genauso wenig wir einige Stadtvertreter. Das dürfte sich nach dem Lesen der jetzt vorliegenden Zahlen nicht unbedingt ändern, auch wenn betont wird, dass die Zählungen „keine belastbaren Ergebnisse“ darstellen. Warum man dann allerdings Schüler an zwei verschiedenen Tagen zählen lassen hat, bleibt offen.
Gezählt wurde zum einen am 2. Juni von 7.30 bis 10 Uhr. In dieser Zeit wechselten an der Fußgängerampel Röbeler Chaussee 111 Menschen die Straßenseite, die meisten von ihnen, nämlich 63, in der Zeit von 7.30 bis 8 Uhr, also vor Schulbeginn.
Am 30. Juli wurden von 7.30 bis 10 Uhr lediglich 67 Personen gezählt, die meisten – 40 – wieder in der ersten halben Stunde.
Um verlässliche Ergebnisse zur Frequentierung der Röbeler Chaussee zu bekommen, müsste nach Meinung der Experten mindestens über einen Zeitraum von zwölf Stunden gezählt werden.