Gesunde Ernährung für Kinder jeden Alters

26. Oktober 2021

Kaum ein Thema treibt Eltern stärker um als die gesunde Ernährung ihres Nachwuchses. Nur das Beste soll es sein: nahrhaft, vitaminreich und gerne frei von Industriezucker. Immer mehr Familien legen deshalb bereits im Beikostalter Wert auf frische und selbst gekochte Mahlzeiten. Aber auch im Kleinkind-, Schul- oder Teenageralter wollen die Zöglinge mit Nährstoffen versorgt werden – und das bei stetig wechselnden Vorlieben. Da sind nicht nur Kreativität, sondern auch die Lust am Selberkochen sowie eine solide Grundausstattung in der Küche hilfreich.

Babybrei oder breifrei?

Ab etwa dem sechsten Lebensmonat können Babys ein erstes Interesse an Nahrung zeigen, die nicht in Milchform daher kommt. Eltern sehen sich an diesem Punkt häufig zu einer Entscheidung gezwungen – die aber bei näherem Betrachten nicht notwendig ist, da beide Methoden sich auch wunderbar kombinieren lassen: Bekommt das Kind den klassischen Babybrei oder praktiziert die Familie Baby Led Weaning (BLW)? Unabhängig von der Methode eignen sich für den Einstieg nicht blähende Gemüsesorten (wie z.B. Karotte, Kartoffel, Pastinake oder Zucchini) und Obst. Babybrei im Glas gibt es in Hülle und Fülle, mittlerweile auch in Bio-Qualität und ohne künstliche Zusatzstoffe. Trotzdem greifen immer mehr kochbegeisterte Eltern selbst zum Pürierstab oder zur Kitchenaid Küchenmaschine.
In Schraubgläsern lässt sich der Brei gut einfrieren und kann bei Bedarf im Wasserbad aufgewärmt werden. Beim Baby Led Weaning – auch breifrei genannt –hat der Nachwuchs seine Ernährung wortwörtlich selbst in der Hand. Die Eltern servieren ihrem Nachwuchs eine Auswahl an altersgerechten und für Babyfäuste gut greifbaren Nahrungsmitteln. Was davon tatsächlich in den Mund wandert, bestimmen die Kleinen selbst. Neben der Erfahrung der Selbstwirksamkeit profitieren sie so von den unterschiedlichen Texturen und Konsistenzen. Große Kochsessions benötigt man bei dieser Form der Beikosteinführung nicht. Es bietet sich an, beim Kochen für den Rest der Familie einfach ein paar der Zutaten vor dem Würzen zur Seite zu legen.

Mithelfen fördert den Appetit

Im Kleinkindalter lohnt sich die Investition in Töpfe mit Induktion und den passenden Herd. Das Nudelwasser kocht dadurch nicht nur schneller, die vorfreudigen Kinderhände sind durch das blitzartige Abschalten der Platte besser vor Verbrennungen geschützt. Neben Obst und Gemüse sollten reichlich Vollkornprodukte und (pflanzliches) Eiweiß auf den Tellern der Kleinkinder landen. Gerade in der Kindergarten- und Vorschulzeit ist das oft nicht so leicht wie gedacht. Kinder, die einst alles Angebotene probiert haben, verschmähen nun gefühlt jedes Gericht, das nicht Spaghetti Bolognese oder Milchreis heißt. In der Mäkelphase hilft häufig, die Kinder in die Zubereitung mit einzubinden. Einkaufen gehen, Gemüse schälen oder klein schneiden, Nudeln kochen oder vorsichtig in der heißen Pfanne umrühren – beim Mitmachen entwickeln die kleinen Helfer Appetit.
Und zwischendurch verschwindet ganz nebenbei das ein oder andere Stückchen im Mund. Kleinen Leckermäulern kann man als Alternative zu Supermarkt-Süßigkeiten frisches oder getrocknetes Obst anbieten. Mit Banane oder Apfelmark lassen sich Lieblingsspeisen wie Pancakes, Grießbrei oder Müsli süßen. Vorsicht gilt aber bei Süßung von Baby- und Kleinkindertees, da diese vor einiger Zeit verboten wurden. Auch bei Klein- und Schulkindern steht Selbstgemachtes hoch im Kurs: Müsliriegel, Popsicles ( Eis am Stiel) oder Limonaden können nach den eigenen Vorlieben zubereitet werden.

Teenager treffen eigene Entscheidungen

Spätestens mit beginnender Pubertät haben die Eltern bei der Ernährung ihrer Halbwüchsigen nicht mehr viel mitzureden. Lunchboxes werden selbst bestückt, das Taschengeld in Süßigkeiten investiert und der untergemogelte Sellerie in der Nudelsauce ist längst aufgeflogen. Jetzt hilft nur noch das Vertrauen in die Vorarbeit der letzten Jahre und entspannt bleiben.

Teenager probieren gerne neues, um sich von den eigenen Eltern abzugrenzen. Diese Experimentierfreude macht auch vor Ernährungstrends nicht Halt. Ob Paleo oder Saftkur – Jugendliche sind kreativ. Einige entwickeln in diesem Alter einen ethischen Bezug zu Nahrungsmitteln und versuchen es mit einer vegetarischen oder veganen Ernährung. Für sogenannte „Körperkapitalisten“ ist Nahrungsaufnahme Mittel zum Zweck. Ziel ist ein auffallend schöner oder athletischer Körper. Die „Genussmenschen“ hingegen genießen Zubereitung und Mahlzeit gemeinsam mit den besten Freunden.

Ob Baby, Kind oder Jugendlicher – der Spaß am Essen und am gemeinsamen Kochen sollte in Familien immer im Vordergrund stehen. Ein entspannter Umgang mit Nahrungsmitteln sowie ein ausgewogenes Angebot sind die besten Grundpfeiler für eine gesunde Zukunft.


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