Hinter den Kulissen: Wo den Keimen der Garaus gemacht wird

16. April 2016

Steri4Wenn Gesine Pagel und ihre Kolleginnen einen Fehler machen, kann das für das MediClin Müritz-Klinikum genauso fatale Folgen haben wie Fehler von Ärzten und Schwestern. Denn Gesine Pagel und ihre Mitarbeiterinnen sind sozusagen das Herz des Krankenhauses. Sie sorgen dafür, dass alles, was keimfrei sein muss, auch wirklich keimfrei ist: Sie arbeiten in der Sterilisationsabteilung des Klinikums.

„Alle Instrumente und Gegenstände, die steril sein müssen, kommen zu uns. Vorrangig natürlich aus dem OP und dem Kreißsaal“, erzählt Gesine Pagel. Sie hat viele Jahre als Krankenschwester im Haus gearbeitet, sich dann aber für die Sterilisationsabteilung entschieden und dafür verschiedene Fortbildungen absolviert. Wie ihre vier Kolleginnen, auch die zum Teil als Seiten-Einsteigerinnen ins Team kamen.

Die Räume und auch die feuchte Luft in der Sterilisationsabteilung erinnern ein bisschen an einen Waschsalon. Nur mit mehr Technik, denn dem Zufall wird dort nichts überlassen.

Steri3Die Instrumente, Gegenstände oder auch Latschen kommen in transportablen Schränken in die „heiligen Hallen“ und gehen so auch wieder auf die Reise zurück. Das aber frühestens nach vier Stunden. So lange dauert es nämlich mindestens, bis ein Skalpell wieder eingesetzt werden darf.

Und dank der modernen Technik können die Ärzte und Schwestern des Hauses jederzeit nachvollziehen, wann welches Teil in der Sterilisationsabteilung war, welcher Mitarbeiter sich darum gekümmert und wann es die „keimfreien Räume“ wieder verlassen hat. Dafür sorgen Strichcodes, die denen der bekannten Codes auf Verpackungen ähneln und eine Nachverfolgung jederzeit ermöglichen.

Die Abteilung selbst ist in drei Bereiche eingeteilt: den unreinen, den reinen und den sterilen. Wechseln die Mitarbeiter zwischen den Räumen, wechseln sie auch die Kleidung. Und sie desinfizieren sich natürlich mehrfach am Tag die Hände.
Wie oft genau, kann Gesine Pagel nicht sagen, denn das Händewaschen ist bei ihr und ihren Mitarbeiterinnen Routine. Lebenswichtige Routine, schließlich „sind die Hände die Taxis für die Keime“, weiß die erfahrene Schwester und ist deshalb nicht nur in ihrer Abteilung eine große Verfechterin des gründlichen Händewaschens.

Wer mehr über die Arbeit von Gesine Pagel und ihren Mitarbeiterinnen erfahren möchte, hat dazu beim großen Tag der offenen Tür im Müritz-Klinikum am kommenden Sonnabend, 23. April, ab 10 Uhr die Möglichkeit. Interessierte dürfen einen Teil der Abteilung besichtigen, Gesine Pagel wird verständlich erklären, wie das Sterilisieren funktioniert.
Auch andere Bereiche des Krankenhauses, die sonst normalerweise für Besucher geschlossen sind, öffnen an diesem Tag ihre Türen.

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