HPV-Impfung für Mädchen und Jungen empfohlen

9. April 2019

Im Vorfeld der Europäischen Impfwoche (24. bis 30. April 2019) hat Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe auf die Bedeutung eines Impfschutzes gegen eine Infektion mit dem Humanen Papillomvirus (HPV) für Jugendliche aufmerksam gemacht. Diese wird durch die Ständige Impfkommission (STIKO) auch für Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. „Vor allem bei jungen Menschen ist Aufklärung über die HPV-Impfung wichtig, um ein mögliches Erkrankungsrisiko frühestmöglich zu senken. Je mehr Menschen geimpft sind, desto größer ist auch der Schutz für alle noch Ungeimpften, da sich die Viren insgesamt schlechter in der Bevölkerung ausbreiten können“, sagte der Minister Glawe.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit sowie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) haben gemeinsam einen Info-Flyer zum Thema HPV-Impfung entwickelt. Der Flyer kann wie alle anderen Materialien von „MV impft“ auf der Internetseite bestellt werden (www.mv-impft.de). „Der Flyer gibt Antworten auf wichtige Fragen rund um das Thema HPV. Wir wollen weiter aufmerksam machen und für eine HPV-Impfung werben“, so Wirtschafts- und Gesundheitsminister Glawe weiter. In der Mediathek der Website findet sich zudem ein kurzer Sport zum Thema HPV (mv-impft.de → Mediathek „Impfen ist Freundschaftsdienst. Schütze dich und deine Freunde“).

Humane Papillomviren (HPV) zählen nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Die Impfung gegen HPV soll möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen. Die Impfung nutzen bislang in Mecklenburg-Vorpommern 52 Prozent der Mädchen und jungen Frauen. Seit 2018 wird die HPV-Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) auch für Jungen empfohlen. Die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen übernehmen die Krankenkassen. „Präventive Impfungen sind bisher die einzige Möglichkeit, um vor Infektionskrankheiten zu schützen, für die es keine oder nur eingeschränkte Therapiemöglichkeiten gibt. Insbesondere Krankheiten wie beispielsweise Kinderlähmung, Masern, Diphtherie, Wundstarrkrampf, Hepatitis B oder Influenza können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Besonders wichtig sind die Basisimpfungen im Kindes- und Jugendalter und die späteren Auffrischungsimpfungen, um lebenslang einen Schutz aufzubauen“, sagte Glawe.

Masern-Impfung nötig

„Mecklenburg-Vorpommern liegt im bundesweiten Vergleich auf den vorderen Plätzen bei den Durchimpfungsraten. So haben wir bei vielen Krankheitserregern einen Kollektivschutz in der Bevölkerung erreicht. Das wollen wir halten. Deshalb müssen wir weiter intensiv auf die Vorteile des Impfens aufmerksam machen“, sagte Glawe und betonte abschließend die Bedeutung der Masernimpfung. „Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind die beiden einzigen Bundesländer, die die für die angestrebte Masern-Eliminierung geforderten 95 Prozent bei der zweiten Masern-Impfung erreichen. Eine Top-Quote. Aber: Aktuelle Fälle zu Masernerkrankungen in anderen Bundesländern lassen uns aufhorchen. Die Einführung einer Impfpflicht scheint wieder nötig zu sein“, sagte Glawe.

„MV impft – Gemeinsam Verantwortung übernehmen“ (www.mv-impft.de) ist eine Kampagne des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales. Sie ist zunächst für zwei Jahre konzipiert (Start war im Oktober 2018). Die Kosten belaufen sich auf 150.000 Euro. Neben dem Internettauftritt (www.mv-impft.de) wird mit gedrucktem Informationsmaterial wie Plakaten und Faltblättern geworben. Darüber hinaus kommen auch digitale Medien, wie Spots für Kinos, sowie YouTube und Facebook als Informationsträger zum Einsatz, um gezielt Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen. Ergänzt wird dies durch Hinweise auf die zahlreichen Impfangebote der niedergelassenen Ärzte, der Gesundheitsämter und auch der Betriebsärzte im Land. Alle Informationen unter: www.mv-impft.de.


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