In Militärverkleidung und bewaffnet in Schweriner Altstadt
Hier trifft zu – mehr Glück als Verstand: Zwei junge Männer lösten gestern Nachmittag einen Polizeieinsatz in Schwerin aus, bei dem die eingesetzten Polizeikräfte die Schusswaffe ziehen mussten. Über den Notruf wurde der Polizei mitgeteilt, dass zwei Männer aus einem „Gameshop“ im Schlossparkcenter gekommen sind. Beide sollen augenscheinlich echte Schusswaffen mit sich führen und außerdem, so die Hinweisgeberin, Sturmmasken und Militärwesten tragen. Sie verließen das Center und gingen zu Fuß über den Marienplatz in Richtung Mecklenburger Straße. Da ein Mitarbeiter der Einsatzleitstelle mit der Anruferin in Kontakt blieb, war es möglich, stets den Standort der beiden Männer nachzuvollziehen und parallel mit höchster Sicherheitsausrüstung ausgestattete Polizeibeamte heranzuführen.
Kurze Zeit später konnten so vier Einsatzkräfte mit gezogener Maschinenpistole die beiden Männer am Pfaffenteich stellen. Bei der nachfolgenden Durchsuchung wurden insgesamt eine Gasdruckwaffe in einem Beinholster, eine Federdruckwaffe, die einer der Männer in der Hand hielt, und vier
Einhandmesser in einem Rucksack fest- und sichergestellt. Darüber hinaus trug einer der beiden Männer eine schwarze Weste mit einem Aufnäher (Patch) mit Blutgruppenangabe, einen mit dessen Namen sowie Wappen der Bundesrepublik Deutschland.
Die anschließende Befragung ergab, dass es sich um zwei 19 und 22 Jahre alte Männer aus Rostock handelt, die zur „Anime-Szene“ (japanische Zeichentrickserien) gehören und sich im Rahmen einer „Sunshine-Convention-Veranstaltung“ durch die Schweriner Altstadt bewegten.
Neben einer Strafanzeige gegen beide wegen der „Störung des öffentlichen Friedens“, werden ihnen außerdem die Kosten für den gesamten Polizeieinsatz in Rechnung gestellt. Abgesehen davon haben sich die jungen Männer völlig gedankenlos in große Gefahr begeben, indem sie mit täuschend echt aussehenden Waffen durch die Stadt gelaufen sind. Nur aufgrund des besonnenen Vorgehens der Einsatzkräfte und der Tatsache, dass beide die Waffen nicht auf andere Menschen richteten, kam es nicht zu einem Schusswaffeneinsatz.
Die Dummen sterben einfach nicht aus.Hoffentlich lernen sie aus der Situation.Wenigstens werden die Kosten,in hoffentlich vollem Umfang,mal eingefordert.