Ist die Wildkatze in den Müritz-Nationalpark zurückgekehrt?

9. Dezember 2024

Im Müritz-Nationalpark verdichten sich in den letzten Jahren die Anzeichen für die Rückkehr der scheuen Wildkatze. Darum startet Anfang kommenden Jahres ein Monitoringprogramm, das gemeinsam mit dem BUND durchgeführt wird. Auf einem Infoabend am Mitwoch, 11. Dezember, in Hohenzieritz soll darüber informiert werden. 
Die Wildkatze lebt meist scheu und zurückgezogen in waldreichen Landschaften. Ihr Bestand gilt in Deutschland als gefährdet. Ihre Rückkehr wäre ein bedeutendes Zeichen für die Naturentwicklung im Müritz-Nationalpark, in dem das Tier seit dem frühen 19. Jahrhundert als ausgestorben gilt.

Bereits von 2021 bis 2023 fand ein Monitoring im Teilgebiet Serrahn des Müritz-Nationalparks statt, bei dem durch Lockstoffe Wildkatzen angelockt werden sollten, um Haarproben für genetische Laboruntersuchungen zu sammeln. Dieses Vorhaben verlief damals ohne Nachweis. In der Zwischenzeit gibt es weitere Hinweise, wie Sichtungen, Fotofallenaufnahmen und ein genetischer Nachweis einer Haarprobe im Müritzteil des Nationalparks, dass die Wildkatze tatsächlich vorkommen könnte. „Wir können dies jedoch nicht als wissenschaftlich fundierten Nachweis einer Wiedereinwanderung interpretieren“, betont Dr. Sven Rannow, forschungsverantwortlicher Dezernent im Müritz-Nationalpark. „Sollte die genetische Analyse korrekt sein, könnte es sich auch um ein durchziehendes Tier handeln.“

Unterstützung von Freiwilligen gefragt

Um die Frage nach der Wildkatze im Nationalpark zweifelsfrei zu beantworten, startet im kommenden Frühjahr ein umfassendes Monitoringvorhaben. Dies ist dank der Unterstützung des Bundes für Naturschutz Deutschland BUND und der tatkräftigen Mithilfe von Freiwilligen, der Regionalgruppe BUND Neubrandenburg sowie den Rangern des Nationalparks möglich. Dr. Friederike Scholz vom BUND Bundesverband betont: „Wir bringen in dieses Vorhaben langjährige Erfahrung in der wissenschaftlichen Erfassung von Wildkatzen-Vorkommen in Deutschland ein.  Wir sind dabei ganz zentral auf die Unterstützung von Freiwilligen angewiesen, die draußen im Wald die Lockstöcke betreuen und Haare einsammeln. “

Das Nationalparkamt und der BUND laden daher am 11. Dezember um 18 Uhr ins Schloss Hohenzieritz ein, um das Projekt der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierte und insbesondere an Menschen, die sich gerne am anstehenden Wildkatzen-Monitoring im Müritz-Nationalpark beteiligen möchten.

Neben Informationen zum Monitoring wird Dr. Friederike Scholz auch einen Vortrag mit dem Titel „Das Rettungsnetz für die Wildkatze“ halten. „Die ersten Indizien und hoffentlich auch der wissenschaftliche Nachweis, dass die Wildkatze im Nationalpark wieder heimisch geworden ist, zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind – zurück zur Wildnis ganz getreu dem Motto aller Nationalparke „Natur Natur sein lassen“, resümierte dazu Nationalparksamtleiter Ulf Zimmermann. 

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist bis zum 10. Dezember möglich bei Lisa Hartz (E-Mail: L.hartz@npa-mueritz.mvnet.de oder Telefon: 0385 588 636-25).

Foto: Luc_Viatour_CC BY-SA 3.0_wikipedia

Credit: Wikipedia


Eine Antwort zu “Ist die Wildkatze in den Müritz-Nationalpark zurückgekehrt?”

  1. Hermann Werth sagt:

    Hoffentlich sind die Jäger in der Lage zu unterscheiden, ob Wild- oder Hauskatze. Ich denke da nur an die 2500 erschossenen Katzen in Schleswig-Holstein.