Junge Warenerin tyrannisiert Nachbarn und die Polizei

4. November 2016

Etliche verzweifelte Nachbarn, ein verzweifelter Vermieter und inzwischen auch verzweifelte Polizisten: Eine Warenerin, 35 Jahre alt und offenbar hilfebedürftig, tyrannisiert ihre Umgebung seit vielen, vielen Wochen. Die Frau wohnt in einem Neubau auf dem Papenberg, ist 35 Jahre alt und hat derzeit fast täglich Besuch von der Polizei. Nachbarn fürchten inzwischen sogar um ihr Leben.

Die junge Frau randaliert vor allem nachts. Zerdeppert ihre Wohnungseinrichtung, tritt gegen Türen, bedroht Nachbarn, kündigt die Sprengung des Hauses an, und, und, und. Die Liste ist sehr lang. Vor allem auch die Liste der Polizei.

Polizeikelle Halt PolizeiWie eine Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ bei der Polizeiinspektion Neubrandenburg ergab, hat die 35-Jährige vom 1. September bis jetzt mehr als 20 Polizei-Einsätze ausgelöst. Vorrangig wegen ruhestörenden Lärms. Aber im Zusammenhang mit diesen Einsätzen kam es immer wieder zum Widerstand gegen die Polizisten, die Frau schlug auf die Beamten ein, bespuckte und beleidigte sie.

Zwischenzeitlich ist sie nach WsM-Informationen auch in die Psychiatrie nach Röbel eingeliefert worden, ihre Aufenthalte dort waren aber wohl nur kurz. Ein Augenzeuge, der die Warenerin in der Notaufnahme des Müritz-Klinikum erlebt hat. „Sie wurde eingeliefert, schrie die Rettungsassistenten an, beleidigte sie, irgendwann lag sie auf dem Boden im Klinikum, der Arzt holte dann die Polizei zur Verstärkung. Wir hatten den Eindruck, dass die da die Prozedur schon kennen“.

Und ein Nachbar: „Wir leben ständig in Angst, wissen nicht, was sie als nächstes macht. Jedes kleine Geräusch schreckt uns aus dem Schlaf.“

Vermieter der 35-Jährigen ist die Warener Wohnungsgenossenschaft (WWG), und auch die Mitarbeiter der Genossenschaft sind schon am Verzweifeln. Sie möchten ihren anderen Mietern helfen, versuchen alles, um die Situation zu entspannen, müssen aber Gesetze einhalten und auch Fristen wahren. Wie uns bestätigt wurde, hat die 35-Jährige ihre fristlose Kündigung bereits erhalten, auch eine Räumungsklage läuft. Aber: In Deutschland dauert so etwas.

Auch viele andere Behörden sind inzwischen involviert.

Und so werden die anderen Mieter des Neubaus wohl noch eine Weile ängstlich zu Bett gehen und Warens Polizisten fast täglich zu der ihnen bekannten Adresse fahren und sich bespucken und beleidigen lassen müssen.


12 Antworten zu “Junge Warenerin tyrannisiert Nachbarn und die Polizei”

  1. C.M. sagt:

    Das ist unfassbar, das man solche ja wohl psychisch kranke Menschen vom Gesetz her einfach sich selbst überlässt und sie sogar unkontrolliert wohnen lässt…Es ist doch eindeutig das diese Frau psychisch krank ist und in diesem Fall haben doch zumindest Ärzte die Pflicht das zu bestätigen und dafür zuständige Behörden einzuschalten.Denn das ist kein Einzelfall hier in Waren,bei meiner Mutter,die im Hochhaus in Waren- West wohnt gibt es ebenfalls so ein Fall. Auch da wohnt eine Frau die unter anderem Gegenstände vom Balkon auf die Straße wirft und andere Menschen dadurch sehr gefährdet.Unten vor dem Haus steckt sie Papierkörbe in Brand und ruft dann selbst die Polizei wegen Feueralarm.Noch ist es außerhalb des Gebäudes..Was wäre wenn sie das im Gebäude tut?Ich frage mich auch warum die Angehörigen der Personen nichts unternehmen.Die Polizei kann nichts tun..Die Ärzte können nichts tun..Die Angehörigen tun nichts..Keiner tut was..Also leben wir weiter in Angst , sogar vor unseren Nachbarn….Bis etwas schlimmes passiert und andere einen Schaden erleiden.Wer schützt uns?Da kann ich nur sagen:Wieder mal eine unmögliche Politik…

    • A.A. sagt:

      In dem Fall geht das über den Kreisarzt so wie ich hörte. Wenn die Person sich selbst oder andere Personen gefährdet kann sie über den Kreisarzt zwangseingewiesen werden.

  2. k.frind sagt:

    Zumindestends Vermieter könnten dem ganzen etwas entgegenwirken,damit in Mehrfamilienhäuser eine Gewisse Ruhe herrscht. Es gibt Städte,die vergeben neuen Mietern nur noch Mietverträge mit einem 2 Jahresvertrag. Das bedeutet.Nur wenn der neue Mieter die Hausordnung wie zb. Sauberkeit im Treppenflur,Nachtruhe ab 22 Uhr und Flaschen im Container werfen nur bis 19 Uhr, also nur wenn der Mieter diese Sachen einhalten tut,nur dann wird sein Mietvertrag nach 2 Jahren verlängert. Kommen in den 2 Jahren beschwerden auf von anderen Mietern, läuft dem neuen Mieter sein Mietvertrag einfach aus.So hat der Vermieter u die Bewohner nie Stress mit Störenfrieden. In solchen Mehrfamilienhäuser ist es definitiv ruhig und sauber.Diese Mieter überlegen sich drei mal ob sie Lärm machen oder nicht.Ansonsten können sie in dieser Stadt alle 2 Jahre umziehen.

    • jens 66 sagt:

      Schon mal ne Wohnung vermietet Herr oder Frau k.frind?

      Ganz so einfach wie sich so manche Sachen anhören sind sie nunmal nicht.
      In der Regel ist die Wahrscheinlichkeit größer, daß Wasser bergauf fließt als Vermieter ihre Rechte zum Schutz ihres Eigentums durchgesetzt bekommen.
      und……
      Ein Zeitmietvertrag kann nur unter einem der drei in § 575 Abs. 1 Nr. 1 – 3 BGB genannten sachlichen Gründe wirksam abgeschlossen werden:

      1.Eigennutzung (§ 575 Abs. 1 Nr. 1 BGB)
      2.Modernisierung und Baumaßnahmen (§ 575 Abs. 1 Nr. 2 BGB)
      3.Betriebsbedarf bei Werkmietwohnungen (§ 575 Abs. 1 Nr. 3 BGB)

      Ausschließlich auf der Grundlage dieser drei Qualifizierungsgründe ist der Abschluss eines Zeitmietvertrages zulässig.

  3. Elmar sagt:

    und was soll die Politik tun?

    Vielleicht tut jeder was aber es half noch nicht nachhaltig. Psychisch kranke Menschen haben auch das Perönlichkeitsrecht aller. So muss gesetzmäßig abgewogen werden, wann man es gezungenermaßen beschneidet, weil Andere zu sehr beeinträchtigt oder gar gefährdet werden. Alle sollten mithelfen, dass das Richtige zum richtigen Zeitpunkt getan wird, in folgender Reihenfolge: Angehörige, Nachbarn, Selbsthilfegruppen u.ä., Mediatoren, Polizei. Parallel kann man ja den Politikern nahe bringen, ein Gesetz zu ändern, am Leichtesten, wenn sich eine hörbare Gruppe dafür organisiert. Aber Vorsicht: Meckerei in „Wir sind Müritzer“ könnte schnell als psychisches Problem aufgefasst werden und dann richtet sich ein neues, scharfes Gesetz womöglich gegen einen selbst.

  4. Lagies sagt:

    Ich weiß wirklich nicht, wem dieser Bericht und wem die Kommentare hier nutzen. Der Betroffenen selbst und ihren gequälten Nachbarn sicher nicht.
    Und es ist eben nicht alles so einfach, wie man vielleicht denken mag.
    So ist es z.B. möglich, einen Patienten XY, der im Rahmen einer Alkoholintoxikation eigen- oder fremdgefährdend ist, auch gegen seinen Willen, in eine psychiatrische Klinik einzuweisen. Das zugehörige Gesetz ist das Psychisch-Kranken-Gesetz(PsychKG). Dazu ist jedoch ein Antrag bei Gericht mit einem folgenden richterlichen Beschluss notwendig.
    (Und das geschieht häufig!)
    Wichtig ist dabei jedoch, dass diese zwangsweise Unterbringung nur so lange andauern darf, wie die unmittelbare Gefahr besteht. Das bedeutet im Regelfall, wenn unser oben genannter Patient XY nach einer Nacht wieder nüchtern ist, ist er in der Regel auch nicht mehr fremdaggressiv, die Unterbringung MUSS aufgehoben werden. Ein freiwilliger Aufenthalt ist jedoch weiterhin möglich, aber wer bleibt freiwillig da, wohin er zunächst gezwungen wurde?
    Im Übrigen gibt es weder die Möglichkeit ein Alkoholproblem zwangsweise zu behandeln noch eine zwangsweise psychotherapeutische Behandlung für andere psychische Probleme wie z.B. Traumatisierungen. Das setzt immer eine entsprechende Motivation des Patienten voraus. Mehr als die Behandlung beharrlich immer wieder anbieten – kann man nicht. Als Angehöriger/ Bekannter/ Freund kann und sollte man auch immer wieder Überzeugungsarbeit leisten.

  5. jens 66 sagt:

    Ja, leider leben wir in einem Land in dem Mieterschutz, Täterschutz und Datenschutz an erster Stelle stehen….für Opfer gibt es ja den weißen Ring, sonst wären diese oft ganz allein.
    Inzwischen hört man täglich von der Hilflosigkeit der Polizei, von Sachbeschädigungen, Brandstiftung, Autofahrern die mit über 2 Promile und, oder ohne Führerschein am Lenkrad sitzen, ner Gruppenvergewaltigung mit lächerlichen Strafen und und und.
    Der Fall aus dem Hochhaus ist mir persönlich bekannt, meine Tante wohnt dort. Und es ist ein Fall von Vielen…Ein Fall, wo sich Menschen gefährdet sehen und die Polizei sinnlos Zeit und Geld verplempert, weil unsere Gesetze einfach nicht mehr zulassen.
    Aber selbst wenn etwas passiert, jemand stirbt oder schwer verletzt wird, Konsequenzen brauchen diese Menschen kaum zu fürchten…ein Aufenthalt in Röbel, eine schwere Kindheit, genügend Blutalkohol oder Drogenkonsum ist wie so oft ein Freifahrtsschein für Menschen (Täter) denen das Leben der Anderen Sch…egal ist.
    w wird jetzt wieder sagen: Falls sie ungerecht sind (unsere Gesetze), könnte die Mehrheit dagegen vorgehen. Wenn genug Druck durch basisdemokratische Bewegungen erzeugt würde, würden die Politiker vor Wahlen -ups- umfallen.
    Ganz so einfach ist es nicht, denn Anwälte, Richter, Psychologen, Sachverständige, die Medien….. verdienen viel, viel Geld, auf Kosten der Geschädigten. Also warum sollten unsere Rechtsgelehrten Gesetze ändern wollen???
    Beispiel: Der Prozess gegen Beate Zschäpe. Diese mittellose kriminelle Frau hat vier Verteidiger und wollte noch einen fünften. Der Prozess läuft seit Mai 2013 und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Aktenbestände umfassen mehrere Hundert Ordner.
    Wenn ich zum Anwalt gehe, bezahle ich für eine Beratung und eine DIN A4 Seite schon über 100,00 €.
    Also kann man sich ja vorstellen, wie viele tausende (stark untertrieben) Euro dieser Prozess inzwischen kostete und kosten wird, denn ein Ende ist nicht in Sicht.
    Und das Perfide…die Opfer zahlen die Anwälte, Verteidiger, Sachverständigen und Psychologen der Täter mit ihren entrichteten Steuergeldern.
    Da kann ich C.M. nur beipflichten: Wieder mal eine unmögliche Politik…..die sich aber auch durch unterirdische Wahlergebnisse nicht beeindrucken lässt.

  6. k.frind sagt:

    Tja Herr Jens.Mein Kind mus trotzdem im Sommer 2017 zum Vermieter,weil der Mietvertrag dann ausläuft.Ich meinte es auch so,das Neu Mieter erstmal nur ein 2 Jahrevertrag bekommen,danach erst gibt es einen festen Mietvertrag. Ob es so erlaubt ist,kann ich nicht sagen.Aber wenn Wohnungen sehr sehr knapp sind,ist man bekanntlich nicht wählerisch. Ich fand es soweit in Ordnung,weil man davon ausgehen kann das in diesem Haus Ruhe ist. Das ganze war mir auch erst neu,zumal schon bei der Wohnungsbewerbung gefragt wurde welche Hobby’s man hat und warum man genau diese Wohnung haben möchte.Fanden wir nicht weiter schlimm,weil im Gegenzug,ist es in dem Haus sauber,absolut schön ruhig und es wohnen nur sehr nette Leute dort.Was auch toll ist,desto höher man eine Wohnung bezieht,desto billiger wird die Miete.Dazu wird darauf sowiso geachtet,das die unteren Etagen für Rentner frei bleiben,aber nicht wegen der Miete sondern damit sie nicht so viele Treppen steigen müssen. In der Regel gibt es den Mietvertrag sowiso nach 2 Jahren.Aber jeder der dort einzieht u seine Wohnung behalten möchte,wird sich zu benehmen wissen.Gesetz hin oder her,ich finde es definitiv nicht verkehrt.

    • jens 66 sagt:

      Wohnungsnot wird von Vermietern gerne mal ausgenutzt, keine Frage. Aber Ihr Kind muss sich keine Sorgen machen, das Recht ist auf Ihrer Seite. Als Vermieter wünscht man sich einfach nur den Respekt der Mieter für das Eigentum Anderer….Sie wissen darum und und handeln danach…was will man mehr.
      Gruss Jens

  7. w sagt:

    Herr Jens,

    die Rechtsgelehrten ändern meines Wissens keine Gesetze, sondern das geht bei Bundesgesetzen so:
    http://ruessmann.jura.uni-sb.de/rw20/wiwieinf/wiwi10.gif

    Mieter- und Datenschutzgesetze wurden so nach Abstimmung der Volksvertreter beschlossen. Zum Täterschutz fand ich nichts.

    Ich glaube, dass sich der Fall Zschäpe weniger so lange hinzieht, weil man daran so gut verdienen kann, sondern weil die Aufklärung ihrer persönlichen Schuld an den vielen Morden schwierig zu klären ist. Demokratie ist ein mühsames Geschäft, auch die Exekutive. Ich finde es allemal besser, wenn viel Aufwand in schwierige Fälle gesteckt wird, wnn nicht anders möglich, auf Steuerkosten, als wenn ein Autokrat einfach vorgibt, wer in den Knast gehört und es überhaupt keine Kontrolle mehr über jenes Geld gibt, welches er wofür verballert.

    Viele Grüße noch

    • jens 66 sagt:

      Was Sie sagen bestreite ich nicht.
      Ich stelle nur die Verhältnismäßigkeit in Frage……38 Millionen Euro hat der NSU-Prozesses den Staat bislang gekostet, hinzukommen Ausgaben für Dolmetscher, Gutachter und Untersuchungen….und wie gesagt, der Prozess ist lang noch nicht zu Ende.
      Demokratie ist ein mühsames Geschäft, in dem Fall ein sehr Lohnendes….für die Anwälte, Sachverst. etc.
      Aber wie muss sich das für die Opfer anfühlen, wenn man das mit den paar Euro Entschädigung oder Hinterbliebenenrente vergleicht.
      Das ist aber nur ein Beispiel von Vielen. Für Täter werden oft Unsummen ausgegeben, bestraft werden sie selten und um die Opfer und Hinterbliebenen kümmern sich ehrenamtliche Mitarbeiter des weißen Ring…wenn überhaupt.
      Bundestag und Bundesrat sind auch immer sehr weit weg und halten sich dann wohl meistens Augen und Ohren zu, wenn Mädchen und Kinder brutal missbraucht und die Vergewaltiger freigesprochen oder zu lächerlichen „Stafen“ verurteilt werden…klar warum sollten die was ändern, haben ja nichts gesehen und gehört.
      Es ist aber wie gesagt auch nur meine persönliche Meinung, Täterschutz geht meist vor Opferschutz.
      Ich drücke der WWG die Daumen, daß sie die Räumungsklage durchbekommt und nicht noch Menschen zu Schaden kommen.

  8. C sagt:

    Die WWG kümmert das einen Sch…! Mietminderungen usw. werden auch nur dankend abgelehnt und man muss sich als Mieter der WWG auch sonst so einiges bieten lassen. Hauptsache die Miete kommt vollständig und pünktlich. Alles andere ist denen völlig egal. Von Datenschutz haben die auch nichts gehört und man möchte doch bitte anfällige Reparaturen alle selber durchführen, als Alleinerziehende und nicht handwerklich Begabte. Ich persönlich kann nur „Pfui“ zu so einer Wohnungsgenossenschaft sagen.