Junger Raser wegen tödlichen Unfalls vor Landgericht

4. September 2018

Am Landgericht Neubrandenburg herrschte gestern eine besonders schwierige Stimmung. Viele Besucher kamen in Schwarz: Es ging um einen tödlichen Unfall, bei dem es sich auch um ein illegales Wettrennen gehandelt haben könnte (WsM berichtete).
Ein damals 20 Jahre alter Mann, fast noch ein Fahranfänger, war am 29. August 2017 mit fast doppelt so hoher Geschwindigkeit wie erlaubt mit dem Wagen stadteinwärts die Demminer Straße in Neubrandenburg entlanggerast. Dabei geriet ihm anscheinend sein Umfeld etwas außer Kontrolle. Gegen 21.50 Uhr erfasst der Wagen einen 33 Jahre alten Fußgänger, der die vierspurige Straße – je zwei Spuren pro Richtung, wie auf dem Schweriner Damm in Waren – überquerte.

Das Opfer hatte wohl kaum eine Chance und starb noch am Unfallort. Seine Eltern haben den Verlust bis heute nicht verkraftet, wie bei der Nebenklage vor Gericht zu sehen war.

Seit Montag muss sich der inzwischen 21-Jährige und schlanke junge Mann nun wegen fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht verantworten. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft, wenn es ein Wettrennen war sogar das Doppelte.

Doch zu einer Erörterung sind die Richter am Montag nicht gekommen. Wie in einer ähnlichen Verhandlung vor einer Woche stellte der Verteidiger einen Antrag auf Rüge der Kammerbesetzung. Eine Schöffin konnte nicht und war kurzfristig durch eine andere Schöffin ersetzt worden. Dem Antrag muss das Gericht stattgeben, um nicht sofort einen Revisionsgrund zuzulassen.

Nun darf der Anwalt die Besetzung eine Woche lang prüfen. Danach muss die Kammer darüber entscheiden. Zuletzt lehnte sie den Antrag ab und setzte die Verhandlung fort: Dann würden am 17. September die Anklage verlesen und der junge Mann könnte etwas dazu sagen. S

onst sollen Zeugen gehört werden. Ermittler vermuten, dass es sich um ein Wettrennen gehandelt haben könnte. Der Unfallfahrer blieb damals unverletzt, am Auto entstanden etwa 12 000 Euro Schaden. An der Unfallstelle kündet noch ein Kreuz auf der Wiesenfläche zwischen den Fahrspuren von dem schrecklichen Ereignis.


3 Antworten zu “Junger Raser wegen tödlichen Unfalls vor Landgericht”

  1. East West sagt:

    Ab in den Knast. Denn wer so fährt,der nimmt solche Unfälle in Kauf,der Handelt mit Vorsatz. Das sollte dich angemessen bestraft werden und zwar mit Fahrerlaubnis Verbot, Geldstrafe und Freiheitsstrafe.

  2. Meckerkopp sagt:

    Meckerkopp ,die Zweite: Deutschland, deine Gerichte, einfach nur zum Lachen !

  3. Suse sagt:

    Führerschein weg ein Leben lang, Gerichtskosten selbst bezahlen, neben der eigentlichen Arbeit ehrenamtlich Unfallopfer betreuen, die genau durch solche Idioten verletzt worden sind und das ganze ein Leben lang, mit wenig Geld in der Tasche, das es nur für ein Fahrrad reicht. Kein Mitleid für die Täter, die solche Ausgänge in Kauf nehmen. Basta!