Karl-Marx-Denkmal nach Armklau repariert und aufgestellt 

17. Dezember 2022

Die Mecklenburgische Seenplatte hat ein besonderes Denkmal wieder zurück: Die Karl-Marx-Statue in Neubrandenburg. Am Donnerstag haben Christian Meißner und seine Kollegen vom Bauhof die Figur wieder aus der Gießerei in Schöneiche geholt und gestern bei Frost und per Autokran  aufgestellt. Vorsichtig wurde die Bronzestatue angehoben, im Park am Schwanenteich herunter gehievt und so gedreht, dass sie wieder in die richtige Richtung schaut.
Unbekannte hatten dem Denkmal aber sehr rabiat per Trennschleifer im Februar nachts den rechten Unterarm abgeschnitten (WsM berichtete). Die Tat ist bis heute nicht aufgeklärt. Auch vom Unterarm fehlt noch jede Spur.

„Die Figur mit dem dicken Stein, auf dem sie befestigt ist, wiegt 1,8 Tonnen“, sagte Meißner. Davon entfallen nur 350 Kilogramm auf die 2,20 Meter hohe Marx-Figur. Die Statue hatte der Berliner Bildhauer Gerhard Thieme (1928-2018) im Jahr 1969 für Neubrandenburg und die DDR-Führung geschaffen. Dort stand sie lange auf dem Markt, dann an der Bibliothek im Zentrum und seit 2018 und nach kontroversen Debatte nun in den Park.

Damit das Denkmal nicht noch einmal Opfer von Vandalismus wird, hat die Stadt im Umfeld eine große Hecke, die zum Friedrich-Engels-Ring hin verlief, abschneiden lassen. Damit ist jetzt freiere Sicht gegeben, und Übeltäter können nicht mehr so im Verborgenen ihr Unwesen treiben. Für Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt gehört die denkmalgeschützte Marx-Figur zu einem Stück der DDR-Kunst, die erhalten werden soll, ganz egal wie man zu der Ideologie des damals propagierten Marxismus-Leninismus steht.

Das Denkmal wurde bei den Spezialisten in Schöneiche bei Berlin für rund 6000 Euro so fachgerecht repariert, dass man die Stelle am rechten Denkmalarm kaum mehr erkennt. Die Kosten trugen private Spender, darunter vor allem ein Mann aus Berlin, der nach Berichten über den Vandalismus seine Hilfe angeboten hatte.


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