Kreis kündigt erste Flüchtlinge für „Alten Landsitz“ an

11. März 2023

Seit mehr als einem halben Jahr zahlt der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte jeden Monat 16 000 Euro Miete für den Alten Landsitz Sommerstorf. Angemietet, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Menschen aus der Ukraine, wie es bislang immer hieß (WsM berichtete). Eingezogen ist dort bislang noch kein Flüchtling – weder aus der Ukraine, noch aus anderen Ländern. Das soll sich jetzt ändern. Wie Kreis-Dezernent Michael Löffler vor den Gemeindevertretern erklärte, sollen in der kommenden Woche die ersten Flüchtlinge in Sommerstorf ankommen. Wohl aber nicht aus der Ukraine, wie es hieß.

„Wie Herr Löffler uns sagte, können im Alten Landsitz bis zu 85 Menschen wohnen, der Kreis will aber wohl nur zwei Drittel belegen. Die Rede war von Flüchtlingen, die über die Balkanroute zu uns kommen“, berichtete Grabowhöfes Bürgermeister Enrico Malow nach der Sitzung auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“.

Betreiben wolle der Landkreis die neue Flüchtlingsunterkunft mit Partnern, auch das Sicherheitspersonal werde vom Kreis gestellt. „Unsere Gemeindevertreter und auch anwesende Einwohner hatten natürlich einige Fragen, die Herr Löffler auch alle sachlich und ausführlich beantwortet hat. Außerdem bot er den Bürgern an, dass sie sich jederzeit mit Fragen oder Problemen an den Landkreis wenden könnten“, so Malow weiter. Der Bürgermeister verschweigt auch nicht, dass es bei den Einwohnern der Gemeinde – Sommerstorf ist ein Ortsteil von Grabowhöfe – auch Bedenken und Ängste gebe. „Wir als kleine Gemeinde können insgesamt nur wenig ausrichten, da ist die große Politik gefragt. Was wir aber können, ist die Sorgen unserer Einwohner ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören und bei Problemen sofort zu handeln“, sagte Enrico Malow.

Der Landkreis zahlt für die Anmietung des Reiterhofes 16 000 Euro Kaltmiete im Monat, und zwar bereits seit Mitte August 2022. 

Der neue Eigentümer hat den Reiterhof aus der Insolvenz heraus gekauft. Wieviel Geld er dafür auf den Tisch legen musste, wollte er nicht sagen, sprach aber von einer siebenstelligen Summe. Geplant ist ersten Vorstellungen zu Folge eine Urlaubsanlage mit Hotel, Ferienwohnungen und Wellness. Das Reit-Thema soll auch weiterhin eine Hauptrolle in Sommerstorf spielen.
Während der Planungszeit von etwa einem Jahr, so die ursprüngliche Aussage, könne der Reiterhof als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt werden. Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ hat der Landkreis den Mietvertrag aber bereits über den August dieses Jahres hinaus verlängert.


6 Antworten zu “Kreis kündigt erste Flüchtlinge für „Alten Landsitz“ an”

  1. Möwe sagt:

    Das sieht sehr nach Filz aus . 16000 Euro jeden Monat, ohne Belegung . Wer wird zur Rechenschaft gezogen? Wie sieht die ärztliche Versorgung aus ? Keine Infrastruktur weit und breit.

  2. Karo sagt:

    Reine Geldverschwendung!! Wann tun die Politiker endlich mehr für die Rentner und unseren Familien? Ich höre nur noch Flüchtlinge und alles was damit verbunden ist.

  3. Adernalinismus sagt:

    Karo, das kommt darauf an, wohin man hört und wie tief sich welches Thema einbrennt. Normalerweise ist das nicht so. Kann es sein, dass Sie ihren Kaffee bei dem Verein „müritz hilft“ trinken? Man mag von dem Vereinsvorstand halten was man will. Aber dort wird tatsächlich überproportional über die Probleme der Flüchtlinge gesprochen und wem das fremd ist, der/die lernt dabei. Kaffee und Kuchen sind dort bekanntlich günstig, nicht nur für Vereinsmitglieder und Flüchtlinge, sondern auch Rentnerinnen und Familien sind im Prinzip einigermaßen willkommen, wenn sie dort nicht rechtslastig herumtönen und – Bedingung – keine eigenen Ideen haben. Ach nee, dann hätten Sie gegenüber denen, die zumeist kein Dach mehr über dem Kopf hatten, oder um nicht weiter aus politischen Gründen verfolgt zu werden, etwas mehr Empathie.

  4. Karo sagt:

    Warum darf man keine eigene Meinung mehr haben? Muss ich immer einer Gruppe angehören um meine Meinung kund zu tun? Was ist in unserer Gesellschaft los? Ich bin in einem alten Bundesland geboren und aufgewachsen. Dort konnten wir unsere Meinung frei diskutieren. Heute wird nur noch in Schubladen gedacht.
    Emphatiie habe ich. Nur nicht für die Massen, die Deutschland inzwischen versorgt.

  5. Emil sagt:

    Eine indirekte Subventionierung einer touristischen Anlage in Mecklenburg-Vorpommern.

    Ein neuer Eigentümer zahlt x Euro und bekommt im ersten Jahr einen großen Teil davon geschenkt und muss nichts dafür tun und kann sogar in dieser Zeit die Anlage umbauen und organisatorisch umplanen für die Zeit danach.

  6. Adernalinismus sagt:

    Doch, Karo, Sie dürfen. Sie müssen sich aber auch nicht wundern, wenn sie auf Widerspruch trifft, insbesondere, wenn Sie das dort tun, wo Sie eine höhere Reichweite, als im Privaten haben. Aber auch im persönlichen Gespräch dürfen Sie nie sicher sein, dass der Andere nickt und schweigt. Dass Sie mit denen gleichgesetzt werden, die beim Thema Ausländer reflexartig einen abwertenden Kommentar schreiben, braucht Sie nicht verwundern, wenn Sie es genauso tun.

    Mal einen anderen Ansatz: Wie wäre es mit mehr Geld für Alte, Kinder UND Geflüchtete, bezahlt aus einer Solidaritätsabgabe für neue Autos mit Energieeffizienzklasse E und endlich einer Besteuerung von Flugbenzin? Das wird aber nicht kommen, wenn sich jeder mickrige, mecklenburgische Landesminister per Audi A8 quattro oder dem extrem bulligen Q7 mit 13 Litern Spritverbrauch kutschieren lässt. Von solchen, wie dem Privatpiloten Merz und Porschefahrer Lindner mal ganz zu schweigen. Letzterer ist nur gegen das Verbrenner-Aus, weil er, nach eigener Aussage, die Geräuschkulisse seines vorsintflutlichen Explosionsmotors liebt. Dabei könnte der Krach aus dem Lautsprecher eines kleinen E-Autos kommen und nur nach innen gerichtet sein.

    Sie, Karo, sollten besser hinsehen und nicht die Ärmsten gegen die Allerärmsten ausspielen! Lassen Sie das den NPD- und AfD-Kanaillien und wir werden uns einig.