Künftige Gesundheits- und Krankenpfleger bereiten sich mit praktischen Aufgaben auf ihre Prüfungen vor
Wie im Flug vergingen die drei Ausbildungsjahre der Schüler der Kliniken MediClin Müritz-Klinikum Waren, des MediClin Krankenhauses Plau am See und der Klinik Amsee. Kurz vor den Prüfungen, die im Sommer beginnen, lauschten 23 Schüler vor wenigen Tagen spannenden Fachvorträgen und konnten durch verschiedene praktische Aufgaben ihr Wissen testen und sich so intensiv auf die Abschlussprüfungen vorbereiten. Diese praktischen Tage wurden in Kooperation mit dem MediClin Müritz-Klinikum und dem RBB Müritz (Regionalen Beruflichen Bildungszentrums Müritz) geplant und ausgeführt.
Die zweitägigen Praxistage zur Prüfungsvorbereitung starteten im MediClin Müritz-Klinikum mit der Begrüßung und der Bekanntgabe des Ablaufplanes durch Jeannette Romer, Berufspädagogin für Gesundheitsfachberufe und leitende Praxisanleiterin sowie Jana Schröder Berufsschullehrerin am RBB Müritz.
Um einen guten Einstieg in die Tage zu bekommen, wurden die Schüler in drei Gruppen eingeteilt. Sie sollten anhand von Laborwerten einer PKMS-Patientin, also einer Patientin die eine hochaufwendige Pflege benötigt, Rückschlüsse auf ein Krankheitsbild ziehen. Hochkonzentriert arbeiteten die Schüler an der Ausarbeitung, die Sie im Anschluss präsentieren mussten.
Nach all den Überlegungen – die Köpfe rauchten –, gab es zur Stärkung ein gesundes Frühstück von der MediClin à la Carte GmbH, der internen Küche des Klinikums.
Es folgte, nach dieser Erholungspause, ein Fachvortrag von Schwester Ilka Schmidt zum Thema Diabetes.
Praxisanleiterin Jeannette Romer erklärte im Anschluss, was alles bei der Arzneimittelgabe zu beachten ist. Sie berichtete, dass immer die 10-R-Regel zu beachten ist. Diese Regel beinhaltet 10 Punkte, die vor der Arzneimittelgabe, währenddessen und danach gewährleistet sein müssen. Zum Beispiel: Ist es die richtige Dosierung?, Handelt es sich um den richtigen Patienten?, Wann muss das Medikament verabreicht werden?
Die Schüler horchten besonders auf, als über Fehlerquellen berichtet wurde, die innerhalb einer Prüfung oder auch im Alltag passieren können. Nach einer Verschnaufpause beim Mittagessen wurde der Nachmittag mit einer weiteren Gruppenarbeit zum Thema Injektionen eingeleitet.
Die Schüler arbeiteten in den Gruppen vom Vormittag und bekamen jeweils eine Aufgabe zum Hauptthema Injektionen. Sie befassten sich mit den Punkten der Vorbereitung, den Komplikationen sowie der Durchführung von Injektionen. Sie erarbeiteten Stichpunkte, was jeweils zu beachten ist. Jeannette Romer und Anja Beck-Salomon vom RBB unterstützen bei der Präsentation und ergänzten, wenn nötig kleinere Punkte.
Nach den Ausarbeitungen folgte ein Vortrag von Dr. Branc, Facharzt in der Klinik für Innere Medizin, zum Thema Vitalzeichen.
Tag Nummer zwei startete sehr aktiv. Pfleger Andreas Schnell zeigte zum Thema „Kinästhetik“, wie Patienten bei ihrer Bewegung schonend unterstützt werden können. Anhand zweier Freiwilliger leitete er an, wie sich Patienten im Patientenbett bewegen und welche Muskelgruppen dabei arbeiten. Um zu zeigen, wie unterschiedlich sich Patienten bewegen, legten sich Schülerin Lena und Schüler Florian in die vorbereiteten Patientenbetten. Sie sollten zum Beispiel an das Fußende des Bettes rutschen und führten dies vollkommen unterschiedlich aus.
Den angehenden Gesundheits- und Krankenpflegern wurde gezeigt, wie sie Patienten schonend anweisen können und ihnen die nötige Unterstützung zukommen lassen. Andreas Schnell sagte: „Ihr müsst euch einen Tanz mit den Patienten vorstellen, bei dem ihr auf das Gegenüber reagieren müsst.“. Im gleichen Atemzug forderte er Praxisanleiterin Jeannette Romer zum Tanz auf und untermauerte seine Aussage, zur Freude der Auszubildenden.
Im späteren Verlauf wurde der Wechsel einer Drainage geübt. Jeder kleinste Schritt muss dabei beachtet werden, um das Risiko einer Infektion zu verhindern.
Tatkräftige Unterstützung bei der Übung zum Wechsel einer Trachealkanüle kam aus der Klinik Amsee. Schwester Anette Baumann unterwies die Schüler, wie ein solcher Wechsel zu vollführen ist. Dies wurde natürlich nicht an einem echten Patienten geübt, sondern an der beliebten Dummy-Puppe „Susi“, die immer gerne für Übungen zur Verfügung steht.
Zum Abschluss der zwei lehrreichen Tage konnten alle Schüler ihr Feedback geben. Alle waren sich einig, dass solche Tage häufiger in der Ausbildung sattfinden sollten.
Text und Fotos: Gina Romer, MediClin Müritz-Klinikum, Praktikantin Marketing und Krankenhausentwicklung