Lage der regionalen Wirtschaft schlechter als vor einem Jahr

14. Februar 2024

Die wirtschaftliche Lage der gewerblichen Wirtschaft im östlichen Mecklenburg-Vorpommern stellt sich zum Jahresbeginn 24 deutlich schlechter dar als im Jahr 23. Die zu Beginn des Jahres 2023 noch hohen Auftragspolster sind abgearbeitet und die Neuaufträge stagnieren auf niedrigem Niveau. Die Gewinne der Unternehmen entwickeln sich angesichts steigender Kosten (Energie-, Rohstoff-, Arbeits- und Transportkosten), aber gleichzeitig geringerer Spielräume für die Preissetzung negativ. Das sind Ergebnisse der Konjunkturumfrage, die die IHK Neubrandenburg vom 18. Dezember 2023 bis 19. Januar 2024 unter der gewerblichen Wirtschaft durchgeführt hat. Dabei wurden 836 Unternehmen befragt und knapp 300 haben geantwortet.

Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate haben sich nochmals verschlechtert. Nur noch fünf Prozent der Unternehmen erwarten eine Verbesserung, 41 Prozent eine Verschlechterung ihrer Geschäftsentwicklung. Dass die Unternehmen ihre Aussichten als besonders schlecht und unsicher einschätzen, wird daran deutlich, dass viele Unternehmen ihre Geschäfte von mehreren Geschäftsrisiken gleichzeitig bedroht sehen. Das mit Abstand größte Geschäftsrisiko – es wird von 72 Prozent der Unternehmen genannt – sind die Energie- und Rohstoffkosten. Die Erwartung der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Prognosen einer moderaten konsumgetriebenen Erholung im Jahr 2024 teilen die regionalen Unternehmen zurzeit nicht.

Die negativen Erwartungen und die schlechte Gewinnlage bremsen die Investitionsbereitschaft, so dass nur noch zwölf Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionsausgaben zu erhöhen, 46 Prozent aber zu senken. Knapp die Hälfte der Unternehmen sieht keine oder Investitionsausgaben von unter 10.000 Euro vor.
Damit die Wirtschaft in Schwung kommt, fordert die regionale Wirtschaft eine investitionsfreundliche Wirtschaftspolitik. Dazu gehören zum Beispiel:

  • sichere und bezahlbare Energieversorgung,
  • Infrastrukturausbau: Straßen und Schienennetz,
  • bedarfsgerechte Breitbandanbindung und leistungsfähige Energienetze,
  • Planungssicherheit,
  • Bürokratieabbau auf allen Ebenen und
  • eine beschleunigte Digitalisierung von Verwaltungsprozessen.

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